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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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hat nicht mal die Hälfte von dem getan, was sie behauptet haben. Na gut, die eine Sache auf dem Dach stimmte gewissermaßen und das ganze Geschiss um Catchpoles Kriegsgräber-Ausflug, aber das meiste haben sie ihm angehängt, weil er ein Junge aus dem Dogshit-Viertel war.
    »Ey du«, sagt Kyle, wendet sich vom Fernseher ab und brüllt über seine Kopfhörer hinweg. »Was hast du mit meiner Schwester vor?«
    Wenn Matthew noch weiter rückwärtsgeht, wird er an der Wand festkleben. »Ich habe überhaupt nichts mit ihr vor.«
    »Dann machst du besser damit weiter«, sagt der Familienkomiker. »Weißt du nicht, dass es unhöflich ist, eine Dame warten zu lassen?«
    Mein Bruder macht sich vor Lachen beinahe in die Hose. Matthew ist schon nass. Ich muss ihn hoch in mein Zimmer kriegen, bevor er noch total gestresst ist. »Halt die Klappe, Kyle, das ist nicht lustig. Und zieh dir was an, ja? Du siehst ziemlich eklig aus.«
    »Dad ist noch unter der Dusche«, grummelt er.
    Und mich durchfährt so was wie ein Neiiiiiin! , weil ich es einfach hätte ahnen sollen. Jeden Tag, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen, läuft es nach demselben Muster ab: Sie pfeffern ihre Overalls in die Waschmaschine, Dad geht nach oben, um als Erster zu duschen, und wenn er wieder runterkommt, trägt er immer … trägt er immer … WIR MÜSSEN HIER RAUS!
    »Na los, Matthew, warum gehen wir nicht …?«
    Zu spät. Ein falsch gestimmter Elefant schmettert »There’s No Business Like Show-Business.« Zwei Sekunden später steht Dad unten an der Treppe und trägt Mums pinken, flauschigen Bademantel. Und ich möchte am liebsten im Erdboden versinken.
    »Hallo, Süße.«
    »Hallo, Dad.«
    »Sorry, Kumpel«, sagt Dad, als er Matthew entdeckt, und zupft verzweifelt Mums Bademantel zurecht. »Wusste nicht, dass wir Besuch haben. Wie heißt du, mein Junge?«
    Wenn er nicht schon total verstört war, als er Kyle gesehen hat, ist er es spätestens jetzt. »Das ist Matthew, Matthew Layton.«
    »Du siehst ziemlich durchnässt aus«, sagt Dad. »Ich mach dir einen Vorschlag: Wieso flitzt du nicht schnell nach oben und leihst dir ein paar trockene Klamotten von mir?«
    » Nein! Ich meine, äh, nein danke, Mr McCrory, das passt schon so.«
    »Warte mal«, sagt Dad. »Habe ich dich nicht schon mal irgendwo gesehen?«
    Matthew fährt sich schuldbewusst durchs Haar. »Ich glaube nicht, Mr McCrory.«
    » Du bist der Kerl, der dieses eindrucksvolle Gitarrensolo beim Schulkonzert gespielt hat.« Er grapscht nach Matthews Hand und versucht sie ihm abzuschütteln. »Ich sag nur Star Factor ! Die Härchen in meinem Nacken haben Charleston getanzt. Dabei ist Bex die Musikalische in unserer Familie, aber das weißt du wahrscheinlich.«
    Wenn er jetzt auch noch mit Babyfotos von mir anfängt, erschieße ich mich. »Entschuldige, Dad, wir müssen nach oben. Matthew hilft mir bei den Hausaufgaben.«
    »Ah, so nennen sie das heute«, entgegnet Dad. »Alles klar, Liebes, ich sehe, dass ihr es eilig habt. Bevor ihr geht, möchte ich allerdings schnell noch etwas mit Matthew besprechen.«
    Matthew sieht erschrocken aus.
    Dad sieht ausnahmsweise mal todernst aus. »Bex’ Mutter arbeitet wieder lange, aber wenn du mutig genugbist, meine Würstchen im Schlafrock zu probieren, kannst du gerne noch bleiben.«
    »Danke, aber ich kann nicht«, sagt Matthew eilig. »Ich muss um Viertel vor sechs zu Hause sein.«
    Was bedeutet, dass ich ungefähr vierzig Minuten habe, um es hinter mich zu bringen. Ob das reicht? Ich meine, ich kann ihn ja nicht sofort damit überfallen, wenn wir oben sind. »Dann beeilen wir uns lieber. Komm, Matthew, ich zeig dir mein Zimmer.«
    »Ja, gute Idee.«
    Es scheint, als hätte er denselben verzweifelten Fluchtgedanken wie ich. Ich hoffe nur, dass er nicht sieht, wie mir die Röte ins Gesicht schießt, als mein dummer Bruder brüllt: »Ey, tut nichts, was ich nicht auch tun würde.«

Matthew

    Ihr Zimmer ist so winzig, dass es mir wie eine Gefängniszelle vorkommt.
    »Warte hier«, sagt sie und holt Jeans und T-Shirt aus einer weißen Kommode. »Ich geh mich schnell umziehen, ja?«
    Das ist alles Mums Schuld. Wenn sie nicht auf meinem Treffen mit Dad bestanden hätte, hätte ich niemals etwas getan, das dermaßen untypisch für mich ist. Denn das hier bin nicht ich, wisst ihr. Ich interessiere mich nicht für Mädchen und ich bin schon gar nicht spontan. Und ganz ehrlich, so etwas wie Schicksal gibt es nicht. Blöde Sachen passieren einfach.
    Was will sie
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