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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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überhaupt von mir? Ich dachte, sie wäre einfach irgendein Mädchen, mit dem ich ein bisschen die Zeit totschlagen könnte. Ich dachte sogar, das könnte eine nette Abwechslung von meinem immer selben Alltagstrott sein. Doch das war, bevor ich wusste, dass sie Kyle McCrorys Schwester ist.
    Das Wichtigste ist, jetzt nicht in Panik zu geraten. Ich meine, nur weil ihr Bruder ein ausgewiesener Psycho ist, der sich von fünf Polizisten vom Dach des Wissenschaftstrakts runterholen lässt, muss sie ja nicht genauso verrückt sein. Aber ich wäre um einiges glücklicher, wenn ich wüsste, was sie vorhat. Also suche ich den Raum nach Hinweisen ab.
    Es duftet nach diesem Mädchen-Geruch von frischen Handtüchern und Apfelshampoo und der Boden ist so sauber, dass man sogar einen Fuß vor den anderensetzen kann. Ich glaube ja, dass man nicht alle Tassen im Schrank haben muss, wenn man möchte, dass Rihanna einen rund um die Uhr anstarrt, aber das ist wahrscheinlich auch ziemlich normal. Und so ist auch ihre CD-Sammlung: ein paar Alben, die ganz okay sind, und eine Menge von dem, was Curtis Morgan als »R & B lite« bezeichnet.
    Trotzdem mache ich mir fast in die Hose, als die Tür auffliegt und ich innerhalb von zehn Minuten beinahe meinen zweiten Herzinfarkt kriege. »Ich habe nichts angefasst, ehrlich!«
    »Halt sie mal, ja?«, bellt eine Stimme, die ich nicht erkenne. »Ich habe ein Problem.«
    Sie ist das, was Curtis Morgan als »heiße Braut« in Schlabberhose und einem mit Flecken übersäten Kapuzenpulli bezeichnen würde. Sie wirft mir praktisch in Rugby-Manier eine pinke Decke mit einem warmen weichen Ding darin zu, bevor sie wieder in den Flur stürzt und schreit: »Ey Bex, beeil dich, verdammt noch mal! Ich muss dringend aufs Klo!« Plötzlich nehme ich diesen widerlichen Gestank wahr, und auch wenn mein Kopf mir rät, so schnell wie möglich abzuhauen, scheinen sich meine Beine nicht rühren zu wollen.
    Was die ganze Sache noch verschlimmert, ist die Tatsache, dass sich das warme, weiche Ding zu bewegen beginnt. Und diese Geräusche von sich gibt, wie eine Comic-Ente im Mixer. Und … OH MEIN GOTT. ES IST EIN BABY.
    Ich kann nichts mit Babys anfangen. Sie können nicht sprechen, sie stinken nach Kotze und sie würden eine Xbox auch dann nicht erkennen, wenn die ihnen in denHintern beißt und die Anfangsmelodie von Family Guy spielt.
    Wenigstens scheinen meine Beine die Kunst der Bewegung wiederentdeckt zu haben. Doch nur im Kreis. Also wanke ich im Zimmer umher und hoffe vergebens auf jemanden, dem ich das stinkende Ding in Rugby-Manier wieder zurückwerfen kann.
    »Was machst du?«
    Ich kann nicht glauben, dass ich mich wirklich freue, sie zu sehen. »Das ist ein … Baby.«
    »Ach nee«, sagt Bex. »Gib sie mir.«
    Ich reiche ihr die heulende Stinkbombe. Das Heulen hört auf.
    »Das verstehe ich nicht. Was ist …?«
    »Sie ist das geliebte Kind meiner Schwester«, sagt Bex, nimmt die Hand des Babys und winkt mir damit zu wie mit einer Puppe. »Sie heißt Yasmin. Süß, oder?«
    »Ja … denk schon.«
    Bex sieht in Jeans viel besser aus als in ihrer Schuluniform. Ich kann nicht anders, als auf ein paar neue kurvige Details zu starren. »Schenkst du deiner Tante Bex ein Lächeln?«, gurrt sie.
    Ich frage mich, warum Frauen so verrückt nach diesen Dingern sind, als mir einfällt, was Dad über Mädchen aus sozial schwachen Gegenden erzählt hat, die schwanger werden, weil sie davon ausgehen, dadurch mehr Geld vom Staat zu erhalten. »Ich denke, ich gehe jetzt besser.«
    »Warte kurz«, sagt Bex, hält das Baby über ihren Kopf und lässt es auf mich zusausen wie ein Flugzeug. »Ich möchte dich um einen großen Gefallen bitten.«
    Und plötzlich passt alles zusammen. Sagt mir bitte, dass ich falschliege, sagt mir, dass ich eins und eins zusammenzähle und dabei totaler Quatsch rauskommt. Ich meine, erst erzählt sie mir, was für ein großartiger Gitarrist ich bin, und dann lockt sie mich ins Dogshit-Viertel und hält mir ein Baby vor die Nase. Mathe ist nicht gerade meine Stärke, aber in der Summe lässt das nur einen Schluss zu.
    »Was denn für einen Gefallen?«, frage ich und versuche, nicht so zu klingen, als hätte ich es bereits selbst rausgefunden.
    »Es ist in Ordnung, wenn du nicht willst, okay? Ich weiß, dass sich das wahrscheinlich ein bisschen komisch anfühlt … wenn man bedenkt, dass wir uns gerade erst kennengelernt haben und alles, aber ich frage mich, ob …«
    »Hey Leute, ihr habt mir das
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