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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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wirklich auf Kimon! Das jahrelange Büffeln wurde jetzt belohnt. Er befand sich auf jenem sagenhaften Planeten, der für fast alle Erdenbewohner unerreichbar war.
    Einen hohen Intelligenzquotienten – so hatten sie auf der Erde hinter ihm hergetuschelt – einen hohen I. Q. und ein bestandenes Examen, bei dem nur einer von tausend durchkam.
    Er holte tief Luft und konnte sich nicht sofort entschlie ßen, das Hotel zu betreten. Den Triumph, daß er es geschafft hatte, mußte er erst für sich alleine genießen; denn, so dachte er, es wäre nicht gut, wenn man ihm diesen Triumph allzu deutlich anmerken würde.
    Wenn er auch auf der Erde einer von Tausenden gewesen war, so war er doch hier nichts Besonderes. Er stand auf der gleichen Stufe mit denen, die vor ihm gekommen waren. Wahrscheinlich sogar nicht einmal auf der gleichen Stufe, weil die anderen schon Erfahrungen gesammelt hatten, die er erst noch sammeln mußte.
    Er sah sie in der Hotelhalle. Jene glücklichen Menschen, die ihm vorangegangen waren, jene Gesellschaft, von der er jahrelang geträumt hatte und der er ab sofort angehören würde, jene Auserwählten, die für würdig befunden worden waren, auf Kimon zu leben.
    Diese Auserwählten mußten die Besten sein – die Besten, die Intelligentesten, die Anpassungsfähigsten, die Geschicktesten. Die Erde konnte nur die Besten schicken; denn nur so konnte sie versuchen, die Kimonesen davon zu überzeugen, daß Kimon mit der Erde sofort Kontakt aufnehmen sollte.
    Zuerst waren die Leute in der Halle für ihn nichts weiter als eine Ansammlung von Menschen; doch bei genauerer Betrachtung wurden sie zu Individuen. Er sah sie jetzt nicht mehr als Gruppe, sondern als die Männer und Frauen, die er sehr bald kennenlernen würde.
    Er bemerkte den Empfangschef erst, als er direkt vor ihm stand. Dieser Kimonese war fast noch größer und schöner als jener, der ihn vom Park abgeholt hatte.
    »Guten Abend, Sir«, sagte der Empfangschef. »Willkommen im Ritz.«
    »Im Ritz?« begann Bishop erstaunt, um dann hastig fortzufahren: »Oh, ja, natürlich, ich habe vergessen, daß das hier das Ritz ist.«
    »Wir freuen uns, daß Sie hier sind und hoffen, daß Sie recht lange bleiben.«
    »Sicher«, sagte Bishop, »das heißt, ich hoffe es auch.«
    »Man hat uns Ihre Ankunft mitgeteilt, Mr. Bishop«, fuhr der Empfangschef fort, »und wir haben uns erlaubt, Zimmer für Sie zu reservieren. Ich bin sicher, daß sie Ihnen gefallen werden.«
    »Daran zweifle ich nicht«, beeilte sich Bishop zu sagen.
    Als ob ihm irgend etwas auf Kimon nicht gefallen könnte!
    »Vielleicht haben Sie den Wunsch, sich vor dem Essen umzuziehen …«, sagte der Empfangschef.
    »Gewiß, gewiß, ganz sicher will ich das«, sagte Bishop und wünschte, er hätte es nicht gesagt.
    »Ich lasse Ihr Gepäck heraufbringen. Sie brauchen sich nicht einzutragen. Das ist bereits erledigt. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Sir …«
     
    Die Zimmer waren in der Tat zufriedenstellend. Es waren drei. Bishop ließ sich in einen Sessel fallen und fragte sich, wie er je die Rechnung bezahlen sollte.
    Bei dem Gedanken an die zwanzig Dollar in seiner Tasche erfüllte ihn Panik. Er mußte blitzartig einen Posten finden. Mit seinen zwanzig Dollar würde er hier nicht weit kommen – obwohl man ihm wahrscheinlich einen Kredit einräumen würde.
    Doch den Gedanken, um einen Kredit zu bitten, wies er sogleich weit von sich. Er wäre dann ja gezwungen, zuzugeben, daß er knapp bei Kasse war. Und das wollte er um alles in der Welt vermeiden. Bis jetzt ließ alles bei ihm auf einen gewissen Wohlstand schließen. Er war mit einem Linien-Raumschiff gekommen; sein Gepäck – wie hatte doch der Kimonese gesagt? – sprach von einem erlesenen Geschmack, und er wußte, daß seine Garderobe allen Ansprüchen gerecht wurde. Er durfte sich jetzt nur nicht die Panik anmerken lassen, die ihn beim Anblick des Luxusappartements befallen hatte. Er erhob sich und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen. Es gab keinen Teppich. Der Boden selbst war so weich und elastisch, daß er bei jedem Schritt nachgab. Doch die Spuren, die Bishops Schuhe hinterließen, verschwanden fast augenblicklich. Der Boden richtete sich wieder auf.
    Bishop ging zum Fenster und schaute hinaus. Der Abend war gekommen und hatte alles in ein nebliges Blau getaucht; und es gab nichts, aber auch gar nichts außer diesem bläulichen Nebel. Keine Straßen, keine Häuser, keine Lichter. Nichts, was auf andere Lebewesen hätte
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