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7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge

Titel: 7 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 2te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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können Ihre Trauermiene ruhig weglassen«, sagte Addyer. »Es ist ein großes Abenteuer. Ein herrliches Abenteuer. Etwas, wovon ich schon immer geträumt habe.«
    »Das ist gut. Es wird wundervoll werden.«
    »Ich könnte mich aber auch weigern«, erklärte Addyer nervös.
    Jellings schüttelte den Kopf. »Dann müßten wir Sie betäuben. Deportiert werden Sie auf alle Fälle. Deshalb ist es besser, wenn Sie selbst wählen.«
    »Eine Wahl, die ich mit Vergnügen treffe.«
    »Sicher. Das freut mich für Sie, Addyer.«
    »Jeder sagt, daß ich hundert Jahre zu früh auf die Welt gekommen bin.«
    »Im allgemeinen jeder … bis auf die, die behaupten, daß Sie hundert Jahre zu spät auf die Welt gekommen sind.«
    »Stimmt, einige sagen auch das.«
    »Nun, denken Sie darüber nach. Schließlich ist es eine Entscheidung für immer. Was ziehen Sie vor? Die nüchterne Zukunft oder die poetische Vergangenheit?«
    Langsam begann sich Addyer auszuziehen, wie er sich jeden Abend auszog, bevor er in seinen Phantasien schwelgte. Aber jetzt stand seinen Träumen die Erfüllung bevor, und er zitterte vor dem Augenblick der Entscheidung. Er war ein bißchen melancholisch und stand unsicher auf den Beinen, als er zu der Kupferscheibe in der Mitte des Zimmers hinüberging. Er murmelte seine Antwort auf Jellings Frage. Dann wurde er silbern im Glanz des Lichtstrahls und verschwand für immer aus seiner Zeit.
    Wohin er ging? Du weißt es. Ich weiß es. Addyer weiß es. Addyer reiste in das Land unserer Phantasie. Er flüchtete sich in das Land unserer Zuflucht, in die Zeit unserer Träume. Und praktisch sofort danach erkannte er, daß er in Wirklichkeit aus der einzig schönen Zeit geflüchtet war.
    Durch die Verklärung der Entfernung erscheint jedes Zeitalter außer dem eigenen als das Goldene, Leuchtende.
    Wir verlangen nach dem Gestern und dem Morgen und erkennen nie, daß die Wahl gar nicht bei uns liegt … das Heute, bitter oder süß, aufgepeitscht oder ruhig, ist die einzige Zeit für uns. Der Traum ist ein Verräter, und wir, du und ich, betrügen uns selbst.
     
    Können Sie den Preis für eine einzige Tasse Kaffee entbehren, ehrenwerter Herr? Nein, Sir, ich bin kein Bettler. Ich bin ein armer, hungerleidender Japaner, der in diesem Elendszeitalter gelandet ist. Ehrenwerter Herr! Ich bitte mit Tränen in den Augen um Barmherzigkeit. Würden Sie einem verzweifelten Menschen eine Fahrkarte nach Lyonesse spendieren? Ich will dort auf den Knien um ein Visum bitten. Ich will zurück in das Jahr 1945. Ich will zurück nach Hiroshima. Ich will heim.
     
    ENDE
     
     
     
     
    Vom selben Autor erschien in den Heyne-Taschenbüchern der Zukunftsroman »Die Rache des Kosmonauten« (Band 3051). Überall im Buchhandel und Bahnhofsbuchhandel erhältlich.

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