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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben
Autoren: Lucy Gordon
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kindisch und störrisch halten. Deshalb zauberte sie ein Lächeln auf die Lippen und gab nach.
    Sie ließ sich von Francesco an Land helfen und zog sich in einer der Umkleidekabinen der
    Tauchschule um, während er davor auf sie wartete. Er hatte sich perfekt im Griff, Celia spürte jedoch seine unterschwellige Wut. Sie war genauso wütend wie er, ihr gelang es jedoch nicht, ihre Gefühle so geschickt zu verbergen.
    Schließlich verabschiedete sie sich und bedankte sich bei Ken für den wundervollen Tag.
    „Selbstverständlich will ich kein Geld zurück. Es war ein großartiges Erlebnis, und ich hatte eine wunderschöne Zeit.“
    „Also …“ Ken zögerte kurz. „Ich habe deinem Freund das Geld schon gegeben.“
    „Wie bitte? Ohne mein Einverständnis?“
    „Er wollte dir nur einen Gefallen tun“, versuchte Ken, sie zu besänftigen.
    „Ich finde es unerträglich, dass er sich in meine Angelegenheiten einmischt. Wie viel hast du ihm gegeben?“
    Er nannte ihr den Betrag und erhielt ihn prompt von ihr zurück. „Damit ist die Sache erledigt.“ „Celia, bitte …“
    „Behalt es!“
    Als er ihren entschlossenen Gesichtsausdruck sah, gab er nach.
    „Gut, das wäre geklärt“, stellte sie fest. „Wo ist der Taxifahrer, der auf mich warten sollte?“ „Hier bin ich“, ertönte hinter ihr eine männliche Stimme. „Aber der junge Mann da drüben will mich unbedingt wegschicken. Er behauptet, er würde Sie mitnehmen. Ich wollte aber nicht einfach verschwinden, ohne Sie vorher zu fragen.“
    Sie hatte große Lust, in das Taxi zu steigen und Francesco wie einen dummen Jungen hier stehen zu lassen. Doch ihr besseres Ich siegte. Es war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt für eine Auseinandersetzung.
    „Okay, lassen Sie sich von ihm ein Trinkgeld geben“, erwiderte sie.
    „Gut, dann auf Wiedersehen.“
    „Vor dir muss man sich offenbar in Acht nehmen, stimmt’s?“ In Kens Stimme schwang leichte Belustigung mit.
    Ihr Lachen klang etwas gequält. „Ja, auf jeden Fall. Man behauptet, ich würde die stärksten Männer in die Flucht schlagen.“
    „Das möchte ich aber sehen. Aber da kommt Fiona mit Wicksy.“
    Der Hund begrüßte sie stürmisch. „Entschuldige, mein Bester, dass ich dich stundenlang allein gelassen habe“, flüsterte sie an seinem Fell. „Auf das Schiff konnte ich dich nicht mitnehmen.“ „Er wäre sicher mit dir ins Wasser gesprungen.“
    „Ganz bestimmt.“ Sie streichelte den Hund liebevoll.
    „Bist du fertig?“ Francesco war jetzt zu ihnen getreten. „Ich möchte fahren.“
    „Wo ist der Taxifahrer?“, fragte Celia betont unschuldig.
    „Ich habe ihn weggeschickt.“
    „Dazu hattest du kein Recht!“
    „Er ist erst verschwunden, nachdem ich ihm ein großzügiges Trinkgeld gegeben habe.“
    „Oh, ich bin schockiert.“
    „Bemüh dich nicht, Überraschung zu heucheln. Ich habe gesehen, dass du mit ihm geredet hast. Es würde mich nicht wundern, wenn du ihn aufgefordert hättest, mich zu erpressen.“
    „So etwas traust du mir zu?“

„O ja. Lass uns einsteigen.“ An den Hund gewandt fügte er hinzu: „Komm, mein Junge.“
    Wicksy sprang auf den Rücksitz, während Celia sich auf den Beifahrersitz sinken ließ. Und dann spürte sie auch schon die kalte Nase des Hundes an ihrem Nacken. Es war seine Art, auf sich aufmerksam zu machen. Sie streckte die Hand aus und streichelte ihn.
    Es tat ihr gut, den Hund um sich zu haben. Die Aufmerksamkeit des Tieres half ihr, den Ärger über Francescos eigenmächtiges Handeln zu verdrängen. Da sie eine lange Fahrt vor sich hatten, wollte sie im Auto nicht mit ihm streiten.
    Auch er schien keinen Wert auf eine Auseinandersetzung zu legen und lenkte den Wagen
    schweigend durch den Verkehr. Doch nach einer halben Stunde Fahrt stieß er ärgerlich hervor: „Ich begreife das alles nicht. Was hast du dir dabei gedacht?“
    „Ich wollte herausfinden, ob ich es schaffe.“
    „Geht es dir jetzt besser, nachdem du es geschafft hast – was auch immer du damit meinst?“ „Es würde mir besser gehen, wenn du nicht alles verdorben hättest. Ich könnte dich genauso gut fragen, was du dir dabei gedacht hast. Aber das tue ich nicht, ich will auch keine Antwort darauf haben. Lass uns einfach nur nach Hause fahren – ohne zu streiten.“
    Danach herrschte angespanntes Schweigen. Zorn, Ärger und alle die unausgesprochenen Worte schienen die Kluft zwischen ihnen zu vertiefen. Als sie endlich zu Hause ankamen, fühlte Celia sich
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