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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Spitzen an.
    Der Verwirrte griff zu, und das Holz brach sauber entzwei.
    »Als ich hier entlangging, gab es keine Fallen.« Die Ehrlichkeit in Tralgans Stimme war für jeden klar zu erkennen; und dennoch ...
    Cleito und Tobi standen eng beieinander und unterhielten sich leise. Ich ging davon aus, daß sich Cleito für die Lebensrettung bedankte. Der alte Hieb-und-Stich hätte Cleito ein paar sehr ernst Worte zu sagen, bei Krun!
    Yavnin gab nachdenklich zu bedenken, die offensichtliche Erklärung für die Falle könne darin bestehen, daß die Neun Thaumaturgen von Sodan mittlerweile wüßten, daß Tralgan die Seiten gewechselt hatte. Er würde von ihrer Schatzkammer berichten. Also beschützten sie ihre Juwelen – und sich selbst.
    Keiner schlug eine andere Erklärung vor – daß Tralgan log und uns vorsätzlich alle ins Verderben führte.
    Tralgan Vorner stieß ein Lachen aus, das in dem engen Raum seltsam hallte. Er hielt eine Hand hoch. »Nein, Yavnin. Es sind keine neun Zauberer mehr. Sieben untote Thaumaturgen – es sind nur noch sieben.«
    »Aye.« Ich blickte mich um, bereit, den Befehl zum Weitergehen zu geben. »Und eines dieser wandelnden Ungeheuer ist unterwegs. Irgendwo.«
    Mit diesem ernsten Gedanken setzten wir unseren Weg fort. Jetzt wußten alle, daß wir mit Fallen rechnen mußten. Ein Speer, der aus der Wand kam, war eine sehr primitive Falle. Offensichtlich war es als Warnung gemeint gewesen.
    Nun, Makki-Grodno war mein Zeuge, ich dachte nicht an Umkehr!
    Was die anderen anging, so hatte bis jetzt noch keiner vorgeschlagen, den Rückzug anzutreten.
    Die nächsten Fallen umgingen wir mit aller gebotenen Vorsicht. Eine mit Papier bedeckte Grube wurde durchlöchert. Die spitzen Stäbe in die Tiefe sahen mächtig unerfreulich aus. Wir gingen unbeschadet weiter.
    Ich werde an dieser Stelle nicht wiedergeben, was Nath der Verstockte, der alte Hieb-und-Stich, Cleito alles erzählte. Die Wangen des Jungen röteten sich. Er biß sich auf die Lippe.
    Vorn wechselten die Männer in regelmäßigen Abständen. Wir kamen zu einer Stelle, wo der Tunnel in eine Höhle führte. Speere und Stützbalken entfernten eine wabbelige graue Masse, die über dem Eingang lauerte. Das Zeug stank.
    Wir beeilten uns, auf die andere Seite der Höhle zu gelangen, um dem Gestank zu entgehen; dort machten wir halt. Wir aßen und tranken. Bis jetzt waren wir gut vorangekommen. Ich konnte das durchdringende Gefühl nicht abschütteln, daß die Thaumaturgen von Sodan mit weitaus schlimmeren Schrecken auf uns warteten.
    Bei Tralgans früheren Besuchen brannten in der Hauptkammer die Feuerkristalle und beleuchteten seinen Weg. Hier und jetzt gab es außer unseren Fackeln kein Licht. Aus den Bemerkungen der Expeditionsteilnehmer wußte ich, daß sie die in den Schatten lauernden Gefahren spürten.
    Das verfluchte, unerwünschte Gefühl des Unbehagens wollte nicht weichen. Wir kamen schnell voran. Ja, es gab Fallen; aber wir schalteten sie schnell und ohne Verluste aus. Ich glaubte mittlerweile, daß man nur mit uns spielte. Im Prinzip sagten die Thaumaturgen von Sodan zu uns: ›Kommt und holt euch unsere Juwelen, und vernichtet uns – wenn ihr könnt!‹
    Bis jetzt hatten sich uns keine Ungeheuer entgegengestellt. Ein erfahrener Schatzsucher rechnet mit allen Arten teuflischer Fallen. Wenn er sein Ziel erreichen will, wird er den furchtbarsten Ungeheuern begegnen und sie bekämpfen müssen – Alptraumgeschöpfe, Untote, Knochenmänner, die gesamte Menagerie des Schreckens.
    Die Thaumaturgen von Sodan enttäuschten uns nicht.
    Tralgan hatte uns erzählt, daß König Rikto der Glorreiche die Anhänger von Sodan vor langer, langer Zeit hier unten eingekerkert habe. Wie jeder umsichtige Abenteurer wollte ich über diesen König der Vorzeit Nachforschungen anstellen. Die Weisen und die Magier hätten vielleicht lebenswichtige Tatsachen über ihn und seine Zeit herausfinden können. Aber dieser dumme Zusammenstoß mit dem neuen Nazab Rendil Overnon verhinderte es. Wir mußten unsere Expedition früher beginnen.
    Nath der Verstockte tauchte an meiner Seite auf, während wir im flackernden Schein der Fackeln daherschritten. »Weißt du, Jak, das hier ist alles irgendwie sehr seltsam. Ich meine« – er fuchtelte mit dem gezogenen Schwert –, »wo bleiben die Knochenmänner? Die Ungeheuer? In die Fallen würde nicht mal der grünste Junge hineintappen.«
    »Aye, Nath. Du hast recht. Und?«
    Er grummelte vor sich hin. Dann sagte er: »Es
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