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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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er auf dem Boden aufschlug, stand ich wieder an Nalgres Seite. Ich muß sagen, ich war sehr schnell gewesen.
    Nalgre Nevko sagte atemlos: »Das war ... schnell ... Jis.«
    »Oh, aye.« Ich hielt mich nicht mit der Erwähnung der Tatsache auf, daß viele meiner Decknamen den Zusatz der Schnelle hatten.
    Und dann, inmitten dieses angeberischen Gehabes, erkannte ich den fatalen Fehler, bei Krun! In dem Augenblick, als ich den Rapa so unvermutet ausgeschaltet hatte, hätte ich im nächsten Zug den Brokelsh auf genau die gleiche Weise ausschalten müssen. Jetzt starrte der Cramph mich an und hob Rapier und Dolch auf eine Weise, die man kaum als bedrohlich bezeichnen konnte. Diese unwillkürliche Bewegung war eine reine Verteidigungsreaktion auf eine überwältigende Bedrohung. Seine haarigen Züge verzerrten sich zu einer Grimasse puren Hasses.
    Beim Geräusch leiser Schritte hinter mir warf ich einen schnellen Blick über die Schulter. Tobi kam heran und meldete, er habe Finsi in die Obhut eines respektablen Pärchens gegeben, das nicht erstarrt vor Angst gewesen sei. Er musterte die verbliebenen sechs Meuchelmörder. »Dieser Rapa hatte einen häßlichen Unfall. Daß die immer versuchen müssen, sich den Vogelhals zu rasieren.« Er zog den Lynxter. »Also bleiben für jeden von uns noch zwei übrig, Doms.«
    Das Unglück, dem einer ihrer Anführer zum Opfer gefallen war, hatte die Möchtegern-Mörder zum Innehalten gebracht. Aber es waren gewerbsmäßige Stikitche, die einen Auftrag übernommen hatten. Vielleicht hatte man ihnen den Namen des Opfers nicht genannt. Vielleicht war das der Grund für ihr langsames und wohlüberlegtes Vorrücken.
    Hinter ihnen eilten Rampas der Ölige und sein Polsim-Kumpel aus der Tür. Die Stikitche setzten sich wieder in Bewegung und kamen vorsichtig näher. Draußen ertönte ein erstickter Aufschrei; einen Augenblick später schob sich ein Gesicht am Türpfosten vorbei. Diesem Gesicht, das so rot wie Zim leuchtete, folgte ein kräftiger Körper. Eine starke Hand hielt den kleinen Och am Ohr gepackt, und ich schwöre, daß Rampas' Füße kaum den Boden berührten. Deldar Vamgal der Arm erfaßte die Situation mit einem Blick und brüllte einen Befehl, ohne den Kopf zu wenden.
    Im nächsten Moment füllte sich die Silberne Feder mit meinen Jungs vom Wachkorps.
    Es war nur die Schwadron, die gerade Dienst hatte. Ich seufzte. Mein persönlicher Schutz hatte den Anstoß gegeben, zuerst die Schwertwache des Herrschers und dann die Gelbjacken des Herrschers ins Leben zu rufen. Sie litten schrecklich, wenn ich mich ins Abenteuer stürzte und sie zu Hause zurückgelassen wurden. Ich hätte wissen müssen, daß ihre Patrouillen mir überallhin in Gafarden folgten. Dennoch, bei Kurins Klinge! Es war ein schönes Gefühl, diese großartigen Burschen zu sehen!
    Hikdar Ruben ti Drovensmot rief: »Jis! Alles in Ordnung?«
    »Aye, danke, Ruben.« Ich deutete mit dem Schwert. »Was wollt ihr mit diesen Kleeshes anstellen?«
    Die fassungslosen Meuchelmörder, die dort mit ihren Rapieren und vergifteten Dolchen herumstanden, sahen aus wie Schuljungen, die man beim Äpfelklauen erwischt hatte. Die auf sie gerichteten Armbrüste rührten sich um keinen Zoll.
    »Unterzieht sie der hochnotpeinlichen Befragung.« Tobi sagte seine Meinung ziemlich nüchtern. Schließlich hatte er eine Zeitlang in Loh gelebt. Hikdar Ruben erstarrte. Die Hand, mit der er den Schnurrbart rieb, hielt abrupt inne. Nun war Ruben ein Bürger und Soldat des neuen Vallias. Er war aufgrund seiner vorbildlichen Leistungen befördert worden, und sein Leben gehörte dem Wachkorps. »Die Folter ist in Vallia nicht länger erlaubt!« stieß er in einem Tonfall hervor, der an den zuschnappenden Rachen eines Leems erinnerte. »Das hat unser Kendur befohlen!«
    »Natürlich. Das habe ich gehört. Ich entschuldige mich.« Immerhin besaß Tobi den Anstand, das zu sagen. Er schob den Lynxter in die Scheide. »Aber bei Hlo-Hli, sie verdienen es!«
    Die Wache trieb die Gefangenen hinaus. Rampas der Ölige ging am Ohr gehalten mit ihnen. Endlich konnte ich mich wieder um Finsi kümmern, um Yavnin, um das Phantom – und die einhundertundeins anderen Schwierigkeiten.
    Obwohl dieser Zwischenfall zweifellos als eine Art Farce geendet hatte, war er keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Gut, es hatte keine blitzenden Klingen in einem verzweifelten Gefecht gegeben – nun ja, bei Krun, bis eben auf diesen einen schnellen Angriff! Aber die fast
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