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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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mußte. »Weißt du, die SdR haben für eine Menge geradezustehen«, sagte er zu mir, nicht unbedingt ärgerlich, sondern eher schicksalsergeben.
    In Gedanken an Delia konnte ich dem nur beipflichten.
    Der Herrscher war natürlich in jeden Teil der Parade und der begleitenden Aktivitäten voll eingebunden. Seg und Inch hatten ihre eigenen mittelgroßen Juruks mitgebracht und würden ebenfalls daran teilnehmen. Trotz der festlichen Atmosphäre, die in der Luft lag, war ich mir eines tiefsitzenden Unbehagens bewußt, das ich jedoch nicht zu benennen wußte. Bei dem pustelübersäten Rüssel Makki-Grodnos, würde es am Tag der großen Parade eine schreckliche Katastrophe geben?
    Ich mußte diese düsteren Vorahnungen einfach abschütteln. Seg und Inch gingen los, um ihren Pflichten nachzukommen, und da mir durchaus noch bewußt war, daß ich früher falsch gehandelt hatte, als ich neue Freunde zugunsten einiger alter einfach vernachlässigte, ließ ich meinen drei neuen Gefährten Botschaften zukommen, daß wir uns die Parade gemeinsam ansehen und danach feiern würden. Tobi wollte Tassie mitbringen, Yavnin die Dame Ahilya, und Nalgre Nevko machte eine Andeutung, daß er eventuell eine Begleiterin hätte.
    Mir blieb nur noch übrig, den Chuktars der Regimenter meines Wachkorps zu sagen, daß ich von ihnen einen schneidigen Marsch erwartete und sie sich wie gewöhnlich um die Einzelheiten kümmern sollten. Als das erledigt war, konnte ich mich in Die Armbrust und der Leem verdrücken, eine anständige neue Taverne, wo ich meine drei Gefährten und ihre Damen treffen sollte. Ich nahm mir vor, mich auf ein fröhliches Fest einzustellen – und in eine Herrelldrinische Hölle mit allen düsteren Vorahnungen!
    Bei Krun! Das ließ sich leicht sagen. Wie Sie sich sicher vorstellen können, bereitete mir eine verflixte Frage großes Kopfzerbrechen: Wer hatte das Attentat auf mich in Auftrag gegeben? Die Sonnen von Scorpio schienen prächtig, Menschen eilten in ihrer besten Kleidung und in gespannter, freudiger Erwartung umher, Straßenhändler priesen lautstark ihre Waren an, und das Geschäft zog kräftig an; Artisten zogen an Straßenecken staunende Mengen an – und hinter all diesem fröhlichen Treiben lauerte ein verdammter Cramph in den Schatten, der mich tot sehen wollte.
    Aus diesem Grund trug ich nicht mein eigenes Gesicht, als ich zu meiner Verabredung schlenderte. Unter dem vallianischen Leder befand sich das Kettenhemd aus dem Land der Dämmerung; statt der Kniehose trug ich eine lange Hose. Da ich auf Kregen nun einmal ein alter Hase war, hatte ich mein gesamtes Waffenarsenal angelegt. Ich war nicht so dumm zu glauben, nur weil wir einige Meuchelmörder gefangen hatten, würde man keine aus einer anderen Stikitchegilde heranschaffen.
    Das Schild über dem Taverneneingang, das einen schleichenden Leem zeigte, auf den ein Bolzen einer gefährlich nahen Armbrust zielte, war hell und eindrucksvoll. Im Gegensatz zu einem berühmtem Tavernenschild vergangener Tage ging hier nicht das Gerücht um, es sei aus massivem Gold. Das Gebäude war neu und geschmackvoll mit Giebeln und Nischen und allen möglichen Skulpturen ausgestattet. Schöne gelbe Leinendecken bedeckten die Tische, es gab Blumen in Vasen. In die Luft gesprühtes Parfüm steigerte zweifellos den Eindruck der Vornehmheit.
    Bei den kräftigen Düften rümpfte ich die Nase, als ich eintrat.
    »Kadar die Klinge!« sagte Yavnin und erhob sich von seinem Stuhl. Die Dame Ahilya lächelte auf ihre gedankenverlorene, wunderschöne Weise. Als ich durch die Tür schritt, hatte mein Gesicht wieder seinen Normalzustand angenommen. Die anderen begrüßten mich, Tobi sehr jovial und seine Tassie mit roten Wangen. Nalgre Nevko stellte seine Begleiterin ernst als Cindy Cwolanda vor. Ihrem Namen nach kam sie aus dem nordöstlichen Vallia.
    Plötzlich schwand das Licht. Schatten bildeten sich. Ein dürrer Languelsh, der für seinen Kaufmannsberuf zu protzig gekleidet war, rief: »Wirt! Bei Loomeel dem Habsüchtigen! Bring Lampen her!«
    Das Zwielicht verstärkte sich noch, draußen donnerte es. Nath die Karaffe eilte mit Lampen herbei, gefolgt von seinen Schankmädchen. Wir hatten gutes Wetter erwartet, und so war dieses Gewitter eine böse Überraschung. Grelles Licht überzog die Fenster, der Donner folgte fast sofort. Cindy Cwolanda beugte sich zu mir herüber, das ausdrucksstarke Gesicht besorgt, die Lippen feucht. »Ich kann Donner und Blitz nicht ertragen ...«
    Ihren
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