Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT

5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT

Titel: 5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
Autoren: CATHERINE MANN
Vom Netzwerk:
Nachdem er sich eine Zeitlang umgesehen hatte, setzte er sich neben … Bella.
    Wortlos ergriff er ihre Hand, und sie konnte die Tränen kaum zurückhalten. Dann begann die Vorführung der Familienfilme. Die ersten Streifen präsentierten Lillian in ihren jüngeren Jahren mit ihrem Ehemann und den noch kleinen Kindern, die späteren zeigten sie als Großmutter mit einer immer größer werdenden Familie.
    Ein Film zeigte Max als kleinen Jungen in Cowboyverkleidung, komplett mit großem Hut und einer Spielzeugpistole. Allerdings hatte er keine Jeans an, sondern lief in Unterhosen herum. Alle lachten. Wie oft nach Beerdigungen löste sich allmählich die Anspannung, unter der alle Trauergäste gelitten hatten. Dana schmiegte sich eng an ihren Verlobten und nahm lächelnd seine Hand.
    „He“, rief Max protestierend. „Dann müsst ihr aber auch den Film aus dem Sommer zeigen, als Grandma uns genötigt hat, Shakespeare aufzuführen. Luc und Jack in Strumpfhosen – das war doch ein Anblick für die Götter.“
    Wieder lachten alle. Bella fragte sich, was Sam wohl für Kindheitserinnerungen hatte – er war ja als Einzelkind aufgewachsen. Zwar hatte er mal seine zahlreichen Cousins erwähnt, aber sie wusste nicht, ob er zusammen mit ihnen aufgewachsen war.
    Der nächste Film war auf Bellas siebtem Geburtstag aufgenommen worden. Sie konnte sich noch gut daran erinnern. Selbst der Geschmack des Erdbeerkuchens lag ihr noch auf der Zunge. Wie einfach und unbeschwert das Leben damals noch gewesen war!
    Ergriffen drückte sie die Hand ihres Vaters. Markus lächelte sie an und murmelte: „Ich habe dich vermisst, Prinzessin.“
    So hatte er sie immer genannt – Prinzessin. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie es in den letzten Wochen vermisst hatte, seine Stimme zu hören. Sie dachte an die Ermahnung ihrer Großmutter zurück, nicht zu hart zu ihrem Vater zu sein. Damit hatte die alte Dame natürlich David gemeint, aber für Bella würde es immer nur einen Vater geben, und das war Markus.
    „Ich hätte dich anrufen oder besuchen müssen“, flüsterte sie ihm zu, während alle anderen auf die Leinwand konzentriert waren. „Bitte entschuldige. Aber ich war so mit meinem Selbstmitleid und meiner Wut auf Mom beschäftigt, dass ich viel zu wenig an dich gedacht habe.“
    „Ich habe in unserer Ehe auch Fehler gemacht“, gestand er ihr leise. „Wenn es in einer Beziehung Schwierigkeiten gibt, ist ganz selten nur einer der Partner schuld. Es tut mir nur leid, dass dich die ganze Sache so mitgenommen hat.“ Verlegen räusperte er sich. „Mein kleines Mädchen hat nicht mehr so fröhlich leuchtende Augen wie früher.“
    „Ich bin nicht mehr dein kleines Mädchen“, zischte sie ihm verärgert zu.
    „Da täuschst du dich“, erwiderte Markus ernst. „Die Sache mit David hat mich vielleicht um meine Frau gebracht, aber dich wird er mir nie wegnehmen. Du bist und bleibst meine Tochter.“
    Zu dieser Erkenntnis war sie ja auch schon gelangt – David würde sie niemals als ihren Vater ansehen können. Aber dass Markus, ihr Daddy, genauso darüber dachte, war wie eine Erlösung für sie. Überglücklich fielen sich die beiden in die Arme.
    „Ich liebe dich, Dad.“
    „Ich liebe dich auch, Prinzessin.“
    Plötzlich überkam Bella das unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden. Als sie sich suchend im Raum umsah, traf sich ihr Blick mit dem ihrer Mutter. Der Kummer hatte sich in Sabrinas Gesichtszüge eingegraben, selbst ihr Haar kam Bella etwas grauer vor. Kein Zweifel, auch ihre Mutter hatte für ihren lange zurückliegenden Fehltritt zu zahlen.
    Sabrina war nicht vollkommen, aber wer war das schon? Nach so vielen Jahren der Lügen würde es ein schweres Stück Arbeit sein, die Ehe wieder zu kitten, aber Bella war zuversichtlich, dass ihre Eltern es schaffen würden. Sie wollte ihrer Mutter nicht mehr böse sein. Ihre Eltern waren eben auch nur Menschen, das hatte sie jetzt – nach fünfundzwanzig Jahren – endlich eingesehen. Und sie liebte sie beide.
    Freundlich lächelte sie ihre Mutter an, und zögernd erwiderte Sabrina ihr Lächeln. Selbst aus der Ferne konnte Bella sehen, dass ihre Augen feucht schimmerten.
    In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass es völlig egal war, was David und ihre Mutter vor einem Vierteljahrhundert getan hatten. Markus und Sabrina waren ihre Familie.
    Plötzlich öffnete sich die Tür zum Vorführraum, Licht drang herein. Verärgert drehte Bella sich um – und erstarrte.
    Sam stand in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher