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5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

Titel: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
Autoren: Bronnie Ware
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» Die fünf Dinge, die die Leute auf dem Sterbebett am meisten bereuen « . Innerhalb eines Jahres hatte sich diese Zahl mehr als verdreifacht.
    Auf Grund der riesigen Menge von Menschen, die sich von diesem Thema angesprochen fühlten, und der Anfragen, die ich nach dem Artikel erhielt, beschloss ich, das Thema weiter auszuarbeiten. Wie so viele andere hatte ich schon immer ein Buch schreiben wollen. Und wie sich herausstellte, konnte ich erst hier formulieren, was ich bei der Pflege sterbender Menschen gelernt hatte. Jetzt konnte ich endlich das Buch schreiben, das ich schon immer hatte schreiben wollen. Dieses Buch.
    Wie Sie beim Lesen merken werden, habe ich mich nie sonderlich an traditionelle Lebensentwürfe gehalten, wenn es so etwas denn gibt. Ich lebe, wie das Leben mich führt, und schreibe dieses Buch einfach als eine Frau, die eine Geschichte zu erzählen hat.
    Um die Privatsphäre von Verwandten und Freunden zu schützen, habe ich fast alle Namen im Buch geändert. Nur mein erster Yogalehrer, meine Chefin im Zentrum für Pränataldiagnostik, der Besitzer des Campingplatzes, meine Mentorin im Gefängnis und einige Songwriter werden mit ihrem richtigen Namen genannt. Die chronologische Reihenfolge ist im Hinblick auf thematische Überschneidungen ebenfalls leicht verändert worden.

Spuren im Sand, Spuren im Schnee
    » Ich kann meine Zähne nicht finden. Ich kann meine Zähne nicht finden. « Der vertraute Hilferuf drang bis in mein Zimmer, wo ich gerade versuchte, meinen planmäßigen freien Nachmittag zu genießen. Ich legte das Buch, in dem ich gerade las, aufs Bett und ging ins Wohnzimmer.
    Wie erwartet, stand Agnes im Zimmer und grinste ihr zahnloses Grinsen, mit dem sie ebenso verwirrt wie unschuldig aussah. Wir mussten beide lachen. Inzwischen hatte der Witz ja wirklich schon einen Bart, aber alle paar Tage schaffte sie es doch wieder, ihre Prothese zu verlegen. Und es war tatsächlich immer wieder witzig.
    » Ich bin sicher, du machst das bloß, damit ich wieder zu dir komme « , lachte ich, während ich an den üblichen Stellen zu suchen begann. Draußen hatte es angefangen zu schneien, was die kuschelige Wärme des Cottages noch erhöhte. Doch Agnes schüttelte energisch den Kopf. » Nein, ganz bestimmt nicht, meine Liebe! Ich hab sie vor meinem Nickerchen rausgenommen, aber als ich aufwachte, konnte ich sie nicht mehr finden. « Abgesehen von ihrem Gedächtnisverlust war sie noch sehr klar im Kopf.
    Agnes und ich lebten seit vier Monaten zusammen. Ich hatte mich damals auf eine Anzeige gemeldet, in der eine Person gesucht wurde, die bereit war, bei der alten Dame einzuziehen. Als Australierin in England hatte ich zuvor schon in der Kneipe, in der ich arbeitete, gleichzeitig gewohnt, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Es war richtig lustig gewesen, und einige der Angestellten und ein paar Einheimische wurden Freunde. Jobs an der Bar waren leicht zu kriegen, und so hatte ich gleich nach meiner Ankunft im Land Arbeit gefunden. Dafür war ich auch dankbar, doch irgendwann wurde es Zeit, etwas anderes zu machen.
    Die zwei Jahre, bevor ich Australien verließ, hatte ich auf einer tropischen Insel gelebt, die so malerisch aussah wie die klischeehafteste Postkarte. Nach über einem Jahrzehnt als Bankangestellte wuchs das Bedürfnis, eine Daseinsform auszuprobieren, in der ich mich nicht Montag bis Freitag von neun bis fünf abrackern musste.
    Ich war mit einer meiner Schwestern auf eine Insel in North Queensland gereist. Wir wollten im Urlaub unseren Tauchschein machen. Während sie sich unseren Tauchlehrer aufriss– was im Hinblick auf unsere Prüfung recht nützlich war–, kletterte ich auf einen Berg auf der Insel. Als ich dort oben direkt unter dem Himmel auf einem Felsblock saß und vor mich hin lächelte, kam mir die Erleuchtung: Ich wollte auf einer Insel leben.
    Vier Wochen später gab es meinen Bankjob nicht mehr, und meine Habe hatte ich entweder verkauft oder zu meinen Eltern verfrachtet, die sie in einer Scheune auf ihrem Bauernhof unterstellten. Dann suchte ich mir auf einer Landkarte zwei Inseln aus, die mir einfach von ihrer geografischen Lage her geeignet schienen. Ich wusste sonst gar nichts über diese Inseln, nur, dass mir ihre Lage gefiel und dass es auf jeder ein Urlaubsresort gab. Das war vor der Internet-Ära, in der man im Handumdrehen buchstäblich alles herausfinden kann. Nachdem ich ein paar Bewerbungen in die Post gesteckt hatte, brach ich auf Richtung Norden,
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