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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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darauf?“
    „Ich habe seine Stimme gehört. Er wollte wissen, wo die Gläser sind.“
    „Als ihr Verlobter hätte er das doch gewusst, oder? Du solltest dir Gewissheit verschaffen“, schlug Hope vor.
    Damit traf sie ihn an einer empfindlichen Stelle. Er erinnerte sich daran, wie verzweifelt er damals in London Sapphire gesucht hatte. Bei dem Gedanken, alles würde sich vielleicht wiederholen, lief ihm ein Schauder über den Rücken.
    An diesem Abend rief er Polly nicht an und hoffte vergebens, sie würde sich melden. Auch am nächsten Abend konnte er sich nicht dazu überwinden. Erst am übernächsten Tag gestand er sich ein, dass er Angst hatte, was für ihn fast wie eine Befreiung war und dazu führte, dass er kurz
    entschlossen ihre Nummer wählte.
    Doch die Leitung war tot.
    Dann versuchte er, sie über ihr Handy zu erreichen, aber sie hatte es ausgeschaltet. Die ganze Nacht und die folgenden zwölf Stunden versuchte er immer wieder vergeblich, Polly zu erreichen. Sie hatte sich offenbar in Luft aufgelöst.
    Nach seiner Ankunft in London fuhr Ruggiero mit dem Taxi vom Flughafen zu der Adresse, die seine Mutter ihm aufgeschrieben hatte. Pollys Wohnung lag im zweiten Stock, wie Hope ihm erklärt hatte, und als jemand zur Eingangstür herauskam, schlüpfte er schnell an ihm vorbei ins Treppenhaus und läutete wenig später.
    Ein überaus attraktiver junger Mann öffnete ihm. Er war ungefähr Ende zwanzig, hatte zerzaustes Haar und ein freundliches Gesicht. Offenbar hatte er gerade geduscht, denn er trug nur einen Bademantel.
    „Hallo. Wollen Sie zu mir?“, fragte der Fremde.
    Ruggiero hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Es war offensichtlich der Mann, dessen Stimme er bei dem Gespräch mit Polly im Hintergrund gehört hatte.
    „Nein, vielen Dank“, antwortete Ruggiero rasch. „Ich glaube, ich bin hier falsch.“
    „Vielleicht nicht. Ich bin gerade erst eingezogen, und wenn Sie …“
    „Wer ist da, Liebling?“, ertönte plötzlich eine weibliche Stimme. Eine Stimme, die nicht Polly gehörte. Ruggiero war darüber so erleichtert, dass er sekundenlang völlig verwirrt war.
    „Ich wollte zu Polly Hanson“, brachte er schließlich heraus.

In dem Moment erschien eine junge Frau, ebenfalls im Bademantel. „Oh, Sie meinen Miss Hanson, die bis vor Kurzem noch hier gewohnt hat.“
    „Alles ging sehr schnell“, erklärte der Mann. „Sie wollte rasch von hier fort, und wir brauchten dringend eine Bleibe.“
    „Sind Sie … nicht Brian?“
    „Nein, ich bin Peter. Einen Mann namens Brian hat Miss Hanson nicht erwähnt, oder, Nora?“ „Nicht dass ich es wüsste“, antwortete die Frau.
    „Hat sie ihre neue Adresse hinterlassen?“, fragte Ruggiero.
    „Sie wollte sich im ‚Hunting Horn‘ einquartieren“, erwiderte Nora. „Es ist nicht weit von hier.“ Als Ruggiero wieder draußen war, nahm er sich ein Taxi und ließ sich zu der genannten Adresse fahren, ohne sich allzu große Hoffnungen zu machen.
    Es stellte sich heraus, dass Polly das Hotel nach drei Tagen mit unbekanntem Ziel wieder verlassen hatte.
    Verzweiflung erfüllte ihn. Es war kaum zu glauben, es wiederholte sich wirklich alles.
    „Versuchen Sie es doch im ‚St. Lukes Hospital‘“, schlug die Rezeptionistin vor. „Sie hat erwähnt, dass sie in dem Krankenhaus gearbeitet hätte und vielleicht dorthin zurückgehen würde.“
    „Vielen Dank.“ Plötzlich hatte er es sehr eilig.
    Wieder rief er sich ein Taxi heran und versuchte sich während der Fahrt verzweifelt einzureden, dass es dieses Mal anders enden würde. Schließlich hielt der Wagen vor dem Krankenhaus. Ruggiero stieg aus und rannte die Stufen hinauf.
    Sekundenlang glaubte er, er hätte Glück, denn der Mann am Empfangsschalter erinnerte sich an Polly.
    „Vor einigen Tagen war sie hier“, sagte er und schickte ihn auf eine bestimmte Station, wo er vielleicht Genaueres erfahren könne.
    Dort kam Ruggiero eine Krankenschwester von ungefähr Mitte dreißig entgegen und erklärte ihm freundlich, aber bestimmt, dass jetzt keine Besuchszeit sei.
    „Ich möchte aber zu Polly Hanson.“
    „Sie ist nicht hier.“
    „Angeblich arbeitet sie hier.“ Ihm wurde der Mund trocken.
    „Noch nicht, aber hoffentlich bald. Ich habe sie in Italien angerufen und wollte sie überreden, zu uns zurückzukommen, weil wir eine so gute Kraft wie sie händeringend suchen. Sie muss jedoch erst noch etwas sehr Wichtiges erledigen, wie sie erklärt hat. Erst dann will sie sich
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