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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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perfekten Linien. Tiefe Freude erfasste ihn, und er wollte sie wieder küssen. Doch sie wehrte ihn ab, indem sie ihm die Hände auf die Brust legte.
    „Wir sollten nach Hause gehen“, wisperte sie. „Der Ball ist zu Ende.“
    Sein Lächeln wirkte genauso traurig wie ihres, als sie dann Hand in Hand durch die engen Gassen wanderten.
    11. KAPITEL
    Ich bin langweilig, sachlich, nüchtern und eine graue Maus, das hätte ich nicht vergessen dürfen, überlegte Polly.
    Nachdem sie sich in einem dramatischen Befreiungsschlag das Haar hatte kurz schneiden lassen, bekam sie prompt die Quittung: Sie hatte eine Erkältung mit Fieber. So war es jedes Mal, sie musste immer für alles bezahlen.
    Matti wurde aus ihrem Zimmer verbannt, sie bekam Bettruhe verordnet und wurde geradezu fürstlich versorgt. Alle wünschten ihr gute Besserung, auch Ruggiero. Drei Tage, während derer sie viel schlief, fühlte sie sich sehr elend. Einmal setzte sie sich jedoch ans Fenster und beobachtete, wie Ruggiero mit Matti spielte. Sie kommen auch ohne mich aus, dachte sie dabei.
    Erst als sie niemanden mehr anstecken konnte, ging Polly zum Essen wieder nach unten. „Du warst zu lange weg“, sagte Ruggiero.
    „Vielleicht war es gut so. Du und Matti versteht euch besser, wenn ich nicht da bin“, erwiderte sie. „Ich habe ihm übrigens drei neue Wörter beigebracht, und Toni schwört, der Kleine könne auch schon ‚ pappà ‘ sagen, es soll aber eher wie ‚Patata‘ klingen.“ Er lächelte.
    „Fein. Da ihr euch langsam nähergekommen seid, wirst du in Zukunft doch sicher auf waghalsige Unternehmungen verzichten, oder?“
    „Wie bitte?“
    „Kann ich davon ausgehen, dass du als verantwortungsvoller Vater ganz bestimmt auf die Teilnahme an dem Rodeo verzichtest?“
    „Ach so, das Rodeo morgen“, antwortete er, ohne auf ihre Frage einzugehen.
    „Machst du etwa mit?“
    „Sicher, warum auch nicht?“
    „Ich habe doch schon versucht, dir das klarzumachen. Du bist noch nicht wieder fit. Einen zweiten schweren Sturz innerhalb so kurzer Zeit überlebst du vielleicht nicht. Dein Sohn hat es nicht verdient, jetzt auch noch seinen Vater zu verlieren, den er gerade erst kennengelernt hat.“
    „Ich mache nichts anderes als sonst auch. Noch nie zuvor hatte ich einen Unfall, und dass ich an dem Tag so schwer gestürzt bin, hatte andere Gründe, wie du weißt. Ich fühle mich meinen Mitarbeitern gegenüber verpflichtet zu beweisen, dass das neue Motorrad eine Klasse für sich ist und sie gute Arbeit geleistet haben.“
    „Setz doch einen anderen Fahrer auf die Maschine. Ihr habt mehrere Testfahrer, wie du einmal erwähnt hast. Jeder einzelne würde sich bestimmt über die Chance freuen.“
    „Nein, ich muss es selbst machen“, beharrte er eigensinnig auf seinem Entschluss. „Schon allein deshalb, weil ich den Unfall verursacht habe.“
    „Und wenn wieder irgendetwas schiefgeht?“

„Ich wusste, dass ihr morgen diese Veranstaltung habt, aber ich hatte keine Ahnung, dass du wieder selbst fahren willst, Ruggiero“, mischte sich Hope ein, die zu ihnen getreten war. „So gut geht es dir noch nicht. Lass jemand anders für dich einspringen.“
    „Erteil mir bitte keine Anweisungen, mamma“, antwortete er ruhig. „Und du auch nicht, Polly.“ U nd ehe sich die beiden Frauen von ihrer Verblüffung erholt hatten, war er schon verschwunden. Hope ärgerte sich über sich selbst. „Es tut mir leid, meine Liebe. Ich hätte mich nicht einmischen dürfen. Sie können viel besser mit ihm umgehen als ich.“
    „Mir ist es auch nicht gelungen, es ihm auszureden.“ Polly seufzte. „Er ist viel zu eigensinnig und störrisch. Ich hatte gedacht, wir beziehungsweise Matti hätten etwas bei ihm etwas bewirkt. Doch plötzlich ist alles wieder anders. Er spielt mit seinem Sohn, bringt ihm etwas bei, lächelt im richtigen Moment, doch er will ihm zuliebe nicht auf sein gefährliches Hobby verzichten. Ich könnte ihn …“ Sie verstummte und machte eine hilflose Handbewegung.
    „Tun Sie es, meinen Segen haben Sie“, stimmte Hope ihr zu.
    Polly war enttäuscht und zornig zugleich. Die gelöste Stimmung zwischen ihr und Ruggiero hatte ihr Hoffnung gemacht. Sie hatte geglaubt, er sei bereit, eine gute Beziehung zu seinem Sohn
    aufzubauen. Und jetzt stellte er sich wieder als der Mann dar, der nur an sich selbst dachte und nach seinen eigenen Regeln lebte, ohne Rücksicht auf sein Kind.
    „Du gehst sicher wieder in der Nähe einkaufen“, sagte Ruggiero am
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