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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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groß.
    Ihr war jedoch klar, dass es Ruggiero nur um Matti und seine eigene Bequemlichkeit ging. Mit Liebe hatte das nichts zu tun. Vielleicht kann eine andere Frau damit leben. Ich kann es nicht.
    Obwohl sie nicht mehr lebte, würde Ruggiero sich immer an ihre Cousine erinnern, wenn er seinen Sohn ansah. Und das bedeutete, die Erinnerungen an seine große Liebe würden nie verblassen. Deshalb war er auch nicht frei, einer anderen Frau sein Herz zu schenken.
    Wenn sie, Polly, das Richtige gesagt und ihn etwas ermutigt hätte, hätte er ihr wahrscheinlich einen Antrag gemacht. Trotzdem würde sie ihn niemals heiraten, denn halbe Sachen kamen für sie nicht infrage. Entweder gehörte er ihr ganz oder gar nicht. Alles andere würde jahrelangen Kummer und Schmerz bedeuten.

Hope nahm die Nachricht am nächsten Tag erstaunlich gelassen auf. „Ja, ich kann verstehen, dass Sie nach Hause müssen“, erklärte sie. „Wenn Sie zurückkommen, ist jedoch alles noch so, wie Sie es verlassen.“
    „Ich weiß noch nicht, ob ich zurückkehre. Das hängt davon ab, wie die Dinge sich entwickeln.“ Hope umarmte sie herzlich. „Wir sehen uns wieder“, prophezeite sie.
    Der Abschied von Matti fiel Polly so schwer, dass sie die Tränen nicht zurückhalten konnte. Matti hingegen wollte ihr nur sein neuestes Spielzeug zeigen.
    „Er weiß, dass du bald wieder da bist“, sagte Ruggiero ruhig.
    „So? Ist mein Gepäck schon im Auto?“
    „Ja. Ich fahre dich selbst zum Flughafen, wenn du immer noch vorhast, nach London zu fliegen“, antwortete er.
    Am liebsten würde ich für immer bei ihm bleiben, dachte sie. Ich möchte ihn lieben und von ihm geliebt werden. Doch er würde sie wahrscheinlich nie lieben können . Vielleicht war die Trennung die einzige Möglichkeit, es herauszufinden.
    „Ja, das habe ich“, erwiderte sie.
    Am Terminal angekommen, trug er ihr Gepäck zum Check-in und begleitete sie bis zur Passkontrolle. „Geh nicht“, bat er sie unvermittelt.
    Wenn er sie gebeten hätte, bei ihm zu bleiben, hätte sie es getan.
    „Ich muss in Ruhe über alles nachdenken“, entgegnete sie.
    „Holt Brian dich ab?“
    „Nein, er …“
    „Ich weiß, er hat keine Zeit“, fiel Ruggiero ihr ins Wort. „Dann ist er selbst schuld an allem, was vielleicht noch passiert.“
    Dann zog er sie an sich und presste die Lippen auf ihre. Polly schloss die Augen und gab sich ein letztes Mal diesem beglückenden Gefühl hin. In der Öffentlichkeit konnte sie ihn nicht so liebevoll und leidenschaftlich umarmen, wie sie es gern getan hätte. Stattdessen versuchte sie, ihn ohne Worte spüren zu lassen, dass ihr Herz hierblieb.
    „Polly …“, sagte er liebevoll.
    „Ich muss gehen. Leb wohl.“
    „Wir sehen uns bald wieder.“ Er hielt ihre Hand fest.
    „Leb wohl …“
    In der kleinen Wohnung erinnerte Polly alles an das Jahr, das sie hier mit ihrer Cousine und Matti verbracht hatte. Es war schlimm, sehr schlimm gewesen, doch ohne die beiden war es vollkommen unerträglich. Nachdem sie die letzten Wochen in der Villa Rinucci mit den vielen Familienmitgliedern, die dort ein- und ausgegangen waren, verbracht hatte, kam Polly die Leere in ihrem Apartment umso bedrückender vor.
    Ihr wurde bewusst, dass sie niemanden mehr hatte. Matti war ihr einziger Verwandter, es war jedoch besser für ihn, dass er bei seinem Vater lebte. Natürlich würde sie ihn in Neapel besuchen, denn sie war dort bestimmt jederzeit willkommen.
    Ich vermisse nicht nur Ruggiero, sondern die ganze Familie, musste sie sich eingestehen. Es war schön gewesen, eine Zeit lang im Kreis dieser liebenswerten Menschen zu leben. Ich liebe ihn gar nicht, das habe ich mir wahrscheinlich nur eingebildet, sagte sie sich dann.
    Nachdem sie das für sich geklärt hatte, fiel es ihr leichter, sich wieder einzugewöhnen. Sie holte sic h etwas zu essen, machte sich eine große Kanne Tee und setzte sich hin, um die Post zu lesen, die während ihrer Abwesenheit gekommen war.
    Die Stille in der Wohnung war so unheimlich, dass Polly das plötzliche Schrillen des Telefons als Erleichterung empfand.
    „Hattest du einen guten Flug?“, fragte Ruggiero am anderen Ende der Leitung.
    „Ja, danke.“
    „Ich hatte den Eindruck, dass Matti darauf gewartet hat, dass du dich meldest. Als wir nichts von dir hörten, habe ich ihm versprochen, dich anzurufen.“

In Pollys Augen traten Tränen, und die Kehle war ihr wie zugeschnürt. „Dann habt ihr beide euch also angeregt unterhalten.“
    „Meist
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