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5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz

Titel: 5. Die Rinucci Brüder: In Neapel verlor ich mein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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Tag der Veranstaltung zu seiner Mutter.
    „Nein, dieses Mal nicht“, erklärte sie. „Ich bleibe zu Hause und kümmere mich um deinen Sohn.“ Nachdem er gegangen war, wandte sie sich jedoch besorgt an Polly. „Sie sehen sich das Spektakel an, oder? Wenn wieder etwas passiert, sind Sie dann zur Stelle?“
    „Natürlich. Doch es wird ganz bestimmt gut gehen“, versuchte sie, Hope zu beruhigen, obwohl sie sich gar nicht so sicher war.
    Die geladenen Gäste hatten sich an der Rennstrecke versammelt. Kaufinteressenten, Journalisten, sämtliche Mitarbeiter, Freunde, Angehörige und Mitglieder der Bikerklubs, alle waren gekommen. In ihrer Gesellschaft entspannte sich Ruggiero, denn er sprach dieselbe Sprache wie diese Leute, deren Gespräche sich vor allem um Geschwindigkeiten, Gefahren und Nervenkitzel drehten. Unter den zehn Fahrern war Enrico, der in diesem Jahr die meisten Rennen gewonnen hatte und das neue Motorrad etwas neidisch betrachtete.
    „Ich finde, es ist zu früh, dass du schon wieder fährst“, meinte er. „Du solltest dich erst einmal gründlich auskurieren.“
    „Es geht mir nicht um mich, sondern nur darum zu demonstrieren, dass die Maschine perfekt funktioniert.“ Dass er sich selbst auch etwas beweisen musste, brauchte niemand zu wissen. Beifall setzte ein, als er in seiner Lederkluft mit vier anderen Fahrern aus der Kabine kam. Er wusste , dass alle ihn beobachteten und hofften, er würde auf der neuen Maschine der ganzen Konkurrenz davonfahren. Solche Herausforderungen liebte er.
    Er blieb kurz stehen und blickte in die Runde. Von hier aus konnte er sehen, wo sie gestanden hatte. Es war natürlich eine andere Situation gewesen, die hohe Geschwindigkeit hatte mit dazu beigetragen, dass er Dinge bemerkt hatte, die nicht existierten. Doch dieses Mal brauchte er all das nicht, um das Bild der geliebten Frau heraufzubeschwören, denn sie stand vor ihm.
    Plötzlich begriff er, was los war, und stand sekundenlang völlig reglos da, ehe er sich in Bewegung setzte.
    Toni hatte Polly zur Rennstrecke gebracht und war auf Anweisung seiner Frau sofort wieder nach Hause gefahren. Jetzt stellte sich Polly auf der Tribüne an dieselbe Stelle wie beim ersten Mal. Die Mechaniker warteten bereits neben den fünf Motorrädern auf die Fahrer, und in der Menge um Polly herum herrschte gespannte Erwartung. Sie presste die Hände zusammen, bald würde das erste Rennen beginnen. Doch plötzlich läutete ihr Handy. Sie zog es aus der Tasche und meldete sich. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich meine eigene Station im Krankenhaus bekommen habe“, erzählte Kyra Davis. Sie war Pollys Kollegin und Freundin und hatte Freda in ihren letzten Tagen

ebenfalls begleitet. „Wir haben zwei freie Stellen, und eine davon würde ich gern dir anbieten. Wo bist du eigentlich?“
    „In Italien.“
    „Komm bei mir vorbei, sobald du wieder hier bist. Dann können wir uns darüber unterhalten.“ „Kann ich dich zurückrufen?“, fragte Polly.
    „Klar. Dann bis später.“
    Polly schaltete das Handy aus und beobachtete die Fahrer, die in diesem Moment unter Beifall herauskamen. In den schwarzen Lederanzügen und mit den Visieren sahen sie ziemlich gleich aus, trotzdem erkannte sie Ruggiero auf Anhieb.
    Tu es nicht, tu es bitte nicht, rief sie ihm insgeheim zu, während er mit den anderen auf die Rennstrecke ging. Dann blieb er unvermittelt stehen und blickte so aufmerksam in ihre Richtung, als wäre da etwas, das nur er sehen konnte.
    Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge, denn er nahm den Helm ab und sagte etwas zu dem Mann neben ihm. Dabei wies er auf sein Motorrad. Der andere Mann stieß einen Freudenschrei aus und riss die Arme hoch, was Ruggiero nicht mehr mitbekam, weil er sich schon umgedreht hatte und auf Polly zuging. Ihre Augen strahlten, und das Herz floss ihr über vor Freude.
    „Enrico fährt für mich“, erklärte er.
    „Weshalb hast du deine Meinung geändert?“, fragte sie mit leiser Stimme. „Hast du sie gesehen?“ „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich gesehen – mit Matti auf dem Arm.“
    „Das wolltest du mir klarmachen, nicht wahr?“, fragte Ruggiero jetzt.
    Nach dem kurzen Gespräch mit Polly hatte er sich umgezogen, und sie hatte in der Zwischenzeit Hope angerufen und ihr die Neuigkeit mitgeteilt.
    Dann hatten sie die Rennstrecke verlassen und waren in das erstbeste Restaurant gegangen, wo sie in Ruhe miteinander reden konnten.
    „Ich habe leider vergebens versucht, die
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