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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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rötlich gefärbtes Stück Stoff ab und wickelte es mir um, zog das lose Ende zwischen den Beinen durch und befestigte den provisorischen Lendenschurz fest mit Hwangs Gürtel. Er trug einen zweiten Gürtel, der mit einem Schwert, einem mit prächtigem Muster verzierten Lynxter und einem Dolch ausgestattet war. Diesen Gürtel band ich mir um die Taille. Ich sah mich um.
    Der Lärm, den wir veranstaltet hatten, würde mit Sicherheit noch mehr Wachen anlocken.
    Mit den beiden Hübschen hier brauchte man im Moment nicht zu rechnen. Jetzt mußte ich einen sicheren Weg fort von diesem höllischen Ort finden. Der Lärm der hinter dem Tor stattfindenden Feier verriet, daß das nicht der richtige Weg war.
    In der Mauer auf der anderen Seite des Teiches gab es noch ein Tor. Das war die Lösung.
    Ich umkreiste den Karpfenteich in Richtung Tor, wobei ich nasse Fußabdrücke hinterließ, die durch die Hitze der Sonnen bald trocknen würden.
    Dann blieb ich wie erstarrt stehen. Ich schien altersschwach zu werden. War ich schon so in Dray Prescots Legenden gefangen, daß ich immer nur halbnackt mit einem scharlachroten Lendenschurz bekleidet und einem Schwert in der Hand herumrennen mußte?
    Ich lief schnell zu den am Boden liegenden Wachen zurück, erleichterte sie aller ihrer Waffen und Lin seiner trockenen Uniform. Als ich mich vorbeugte, um mein Spiegelbild im Wasser zu betrachten, blickte mir ein ordentlicher, prächtiger Wächter entgegen.
    Dann nahm ich meinen Weg um den Teich zu dem anderen Tor wieder auf.
    Dieses führte in einen weiteren Garten, dessen Mauern mit Spalieren bedeckt waren. Die Farben und der Duft der Blumen wurden betörend über den in der Mitte befindlichen Rasen herangetragen. Zwei alte Ochs standen neben einem Handkarren mit zwei Rädern, auf dem ein kreisförmiger Wassertank stand, und wässerten sorgfältig den Rasenrand. Sie schauten gleichgültig auf, als ich vorbeilief. Der Wasserstrahl zitterte nicht einmal um Haaresbreite. Während ich auf das Tor zulief – es befand sich genau gegenüber dem Tor, durch das ich den Garten betreten hatte –, dachte ich darüber nach, daß die beiden Ochs Sklavinnen gewesen waren. Das Tor führte in einen ummauerten Garten voller Blumen.
    Da hatte ich bereits den scharfsinnigen Verdacht, daß ich an einem für mich äußerst ungünstigen Platz gelandet war, nachdem der Skorpion mich hatte fallenlassen.
    Das rief mir für einen kurzen Moment das Spektakel ins Gedächtnis zurück, das ich verursacht hatte, als ich aus dem Himmel ins Wasser fiel und wieder auftauchte, während ich lächerlicherweise eine Lilie auf dem Kopf balancierte. Nun ja, ich glaube schon, daß es komisch war. Wären die beiden schläfrigen Wachen Lin und Hwang etwas wacher gewesen, hätten sie sich sogar ein Kichern abringen können, wenn nicht sogar ein richtiges Lachen.
    Tor für Tor folgten weitere ummauerte Gärten. Andere Och-Sklavinnen, konzentriert auf ihre Arbeit, schauten kaum auf, als ich vorbeiging.
    Einmal vorausgesetzt, daß die Geräusche der Feier aus dem Mittelpunkt des verdammten Gartenlabyrinths kamen, dann mußte mich der direkte Weg von der Feier weg zur äußeren Mauer bringen. So sah zumindest die Theorie aus. Ha! Diejenigen, die meine Erzählungen verfolgt haben, werden wissen, daß Theorien die teuflische Gewohnheit haben, den hochnäsigen Dray Prescot gnadenlos zum Stolpern zu bringen.
    Bis jetzt hatte mich die Wächteruniform problemlos weitergebracht. Sklaven stellen sich einer vorbeigehenden Wache normalerweise nicht in den Weg, um sie mit einem ›Wer bist du?‹ herauszufordern.
    Andere Wächter taten das schon eher.
    Zwei weibliche Wachen taten sich da besonders hervor. Ohne Umschweife und grob senkten sie die Speere vor meinem Leib. Sie waren hartgesotten, mit steinernen Gesichter; sie trugen gerundete Lederrüstungen und polierte Metallhelme, an denen rote und gelbe Federn prangten. Sie marschierten schneidig durch das offene Tor, auf das ich zuging, kamen direkt auf mich zu, senkten die Speere und sprachen mich auf eindeutige und unzweifelhafte Art an.
    Sie redeten nicht so wie Lin und Hwang, aber ihre Botschaft hatte genau den gleichen Sinn.
    »Es gibt keine Entschuldigung«, sagte die eine in abgerissenem, knappem Tonfall. »Du darfst dich hier nicht aufhalten.«
    Die andere ergänzte: »Wir werden dich zum Wachhaus bringen. Komm mit, ohne Schwierigkeiten zu machen!«
    Um ihre Worte zu unterstreichen, kitzelten sie mir mit den Speerspitzen die
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