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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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schuf so einen langen Durchgang zwischen den Gärten. Auf dem Boden dieses Durchganges lag ebenfalls rot-orangefarbener Kies. Mir war auch nicht die Größe des Durchganges entgangen, und die Entfernung zwischen den Wänden überzeugte mich davon, daß das Tier, das hier lebte und zum Saufen hergebracht wurde, von beträchtlicher Größe sein mußte.
    Ich schob das Schwert wieder fest in seine Hülle und schlich weiter.
    Bis jetzt hatte ich es geschafft, der Ansammlung von Dächern, die über den Mauerrändern sichtbar waren, aus dem Weg zu gehen. Mit roten Schindeln bedeckte Dächer, deren Hauptmerkmale miteinander verbundene flache Terrassen und Balkone waren: sie erschienen mir als Hinweis darauf, daß ich mich in der Umgebung eines luxuriösen Landhauses befand. Da konnte ich natürlich auch fürchterlich falsch liegen. An der Bewegung der Zwillingssonnen erkannte ich, daß ich mich in der nördlichen Hemisphäre Kregens aufhielt. Alle diese ummauerten Gärten schienen darauf hinzuweisen, daß ich mich immer noch auf dem Kontinent Loh befand.
    Aufgrund dieser Schlußfolgerungen und anhand der Geschehnisse, die mir seit meiner Ankunft widerfahren waren, war mir ziemlich klar, wo ich mich befand. Obwohl es zweifellos großartig und erhaben ist, für irgendeine hehre Sache jung zu sterben, ist es, wie schon San Blarnoi sagte, weitaus bequemer, der hehren Sache zu dienen, ohne umgebracht zu werden. Und wie der Soldatendichter Kapt Larghos der Lahme in seinen militärischen Versen bemerkt, kann man in einem lächerlichen Scharmützel genauso sterben wie in einer richtigen Schlacht. Er mußte es wissen – er ließ sich vor eintausendfünfhundert Perioden in einen Hinterhalt locken und kam dabei ums Leben.
    Im Augenblick war es für mich das wichtigste, die Außenmauer zu finden und von diesen Gärten Abstand zu gewinnen, entweder durch ein Tor oder über die Mauer. Sie waren höchst ungesund – für unerwünschte Männer.
    Ich bewegte mich vorsichtig und durchquerte drei weitere eingeschlossene Orte voller Blumen. Von dem wilden Spurt nach links – um den Pfeilen zu entgehen – einmal abgesehen, glaubte ich schon, daß ich eine gerade Linie beibehalten hatte. Wenn die Villa nicht zu einem Besitz von ungeahnter Größe gehörte, mußte ich mich doch sicherlich der äußeren Mauer nähern, um Opaz' gnadenvollen Willen!
    Oder lief ich etwa durch die Reihe von Gärten parallel zur Außenmauer? »Bei dem Schwarzen Chunkrah!« sagte ich mir. »Das ist keine deiner hilfreicheren Ideen, Dray Prescot.«
    Der nächste Garten enthielt einen Teich, der eindeutig zum Schwimmen bestimmt war. Der Ort lag verlassen da; aber durch die gegenüberliegende Mauer drangen die fröhlichen Geräusche von Gelächter und das Klirren von Gläsern. Ich blieb stehen und lauschte. Sie können mir glauben, wenn ich sage, daß ich wirklich sehr genau hinhörte, bei Krun!
    Drüben in den Dschungeln von Süd-Pandahem waren wir auf die Kabarettpflanze gestoßen. Diese kleine Schönheit wuchs in der Form eines großen Kürbisses mit Ranken. Sie hatte die nette Fähigkeit, Festgeräusche zu erzeugen, um ihre Opfer ins fleischfressende Verderben zu locken. Seg und ich hatten Erfahrungen mit diesem Schrecken, den die Dinkus des Waldes Naree-Spender nennen, da sie daraus das Gift für die Spitzen ihrer Blasrohrpfeile gewinnen. Deshalb blieb ich stehen und versuchte, die fröhlichen Geräusche und das Geklirr der Flaschen und Gläser zu identifizieren.
    Eines war sicher: Ich konnte es mir nicht leisten, mich lange hier aufzuhalten. Die wilden Schützinnen aus Loh waren hinter mir her und wollten mich auf der Stelle mit Pfeilen spicken. Die Vorstellung, daß hier Kabarettpflanzen wuchsen, um für Gift zu sorgen, war wirklich häßlich. Obwohl ich mir trotzdem nicht vorstellen konnte, daß eine Bogenschützin aus Loh es nötig hatte, ihre tödlichen Pfeilspitzen in irgendein Gift zu tauchen.
    Mit äußerster Vorsicht warf ich einen Blick um die Ecke. Um die Wahrheit zu sagen, der Anblick einer Kabarettpflanze wäre vielleicht willkommener gewesen als die Szene, die sich mir bot.
    Eine Kabarettpflanze hätte ich mit Vorsicht umgehen können. Es gab keine Möglichkeit, an dieser kleinen Gruppe vorbeizukommen. Man feierte und amüsierte sich, und man würde mich als das Menschenopfer ihrer Festlichkeit für die Dunklen Götter, die sie anbeten, willkommen heißen.
    Die Frauen trugen, was gewöhnliche Kleidungsstücke anging, nur sehr wenig. Kostbare
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