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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Ich trat durch das Gartentor auf die Außenmauer zu.
    Sie folgten mir im Gleichschritt. Mittlerweile mußten sie die Geräusche der Verfolger gehört haben; das Heulen der Werstings und die aufgeregten Schreie der Bogenschützinnen und Jikai-Vuvushis. Aber sie zeigten kein sichtbares Zeichen von Interesse. Mit derlei Dingen hatten sie nichts zu tun. Um die Wahrheit zu sagen, mir kam der Gedanke, daß sie Geräusche dieser Art wahrscheinlich mit entflohenen Sklaven in Verbindung brachten.
    Wir erreichten die Mauer. Ich machte eine herrische und verächtliche Geste, und sofort wurde die Leiter hochgestemmt, um oben gegen die Mauer zu prallen. Sie war etwa einen halben Meter zu kurz; dies würde kein Problem darstellen.
    Die Aufseherin blickte furchterfüllt auf, um mich anzusehen.
    Die Gewohnheit des sofortigen Gehorsams war so stark – sogar wenn sie glaubte, was sie sah –, daß sie es nicht schaffte, sich mir entgegenzustellen. Die Anwesenheit männlicher Wachen war in diesem Teil des Gartens, wo jenseits des ballspielenden Monsters Gemüse angebaut wurde, offensichtlich gestattet. Trotzdem wollte ich nicht, daß die armen Sklaven meinetwegen bestraft wurden.
    »Ich werde die Leiter brauchen. Geht zurück an eure Arbeit! Schtump!«
    Sie verschwanden, und ich stieg schnell die Leiter hoch. Oben einen schnellen Klimmzug, und ich saß quer auf der Mauer. Ein Pfeil flog mir am Ohr vorbei.
    Die Verfolger stürmten in den Garten. Jikai-Vuvushis schwangen Schwerter und Speere; die Bogenschützinnen aus Loh rannten und blieben stehen, um zu zielen; vornweg befand sich das schreckliche Werstingrudel, schwarz-weiß gestreifte Höllenhunde.
    Ich wehrte einen Pfeil mit dem Unterarm ab. Die Werstings konnten die Leiter nicht erklimmen; die Damen vermochten es mit Sicherheit. Also beugte ich mich hinunter, packte fest zu und zog. Die Leiter kam gerade hoch, als der erste Wersting einen wilden Sprung machte. Er fiel verblüfft zurück. Die Leiter balancierte auf der Mauer. Mit einer drehenden Bewegung fiel sie an der anderen Seite hinunter. Dort befand sich eine staubige Straße, und auf der anderen Straßenseite befand sich eine weitere – verdammt hohe – Mauer. Eigentlich hatte ich erwartet, wie ein hinterlistiger Meuchelmörder von der Mauer springen zu müssen; aber so konnte ich die Leiter hinabsteigen wie ein respektabler Einbrecher, der nach der Arbeit nach Hause geht.
    Die gegenüberliegende Mauer sah genauso aus wie diese, sie war eindeutig die Außenmauer der Nachbarvilla. Die Straße sah in beiden Richtungen gleich aus. Der Staubgeschmack auf der Zunge wurde durch eine leichte Brise verursacht, die durch die enge Gasse fuhr. Also, welche Richtung sollte ich wählen? In nur wenigen Herzschlägen würden meine Verfolger kreischend durch das Haupttor stürmen und hinter mir her sein.
    Ich ging nach links.
    Zu meiner Linken befand sich ein geschlossenes Tor, und falls die Bogenschützinnen es benutzen wollten, mußte ich wohl so schnell rennen, wie ich konnte, da die verwünschte Straße, wie es sich gehörte, geradeaus auf eine Ansammlung von Gebäuden zuführte.
    Nun ist es immer schlecht, wenn man von Werstings gejagt wird. Sie sind schlau, wenn sie sich auch nicht mit einem Menschenjäger messen können. Wenn ich sie hereinlegen wollte, mußte ich zugleich klug sein und Glück haben. Eine Sache war klar: Es war keine gute Idee, das vor mir liegende Dorf in der Wächteruniform zu betreten.
    Der Schnickschnack ließ sich erfreulicherweise schnell abreißen. Ich mußte es darauf ankommen lassen, den örtlichen Sitten nicht zu entsprechen. Ich behielt ein tunikaähnliches Oberteil, das zusammen mit dem roten Lendenschurz ausreichen mußte. Ich machte aus der restlichen Kleidung ein Bündel und vergewisserte mich sorgfältig, daß eine Schärpe hinten herausragte. Mit einem guten Wurf schickte ich alles über die benachbarte Mauer, und die herausragende Schärpe verfing sich oben und blieb dort hängen. Gut!
    Dies würde zumindest das Werstingrudel in zwei Teile spalten.
    Schließlich hatten sie nichts, um meine Witterung aufzunehmen.
    Ich rannte so schnell wie möglich und erreichte das Ende der Straße, wie ein Schwimmer gerade die rettenden Felsen erreicht, bevor sich seine Lungen mit Wasser füllen. Ich spähte um die Mauerecke. Wie eine Trompete verstärkte die enge Gasse die furchtbaren Geräusche der Wersting, die hinter mir her waren. Ich riß mich zusammen, holte Luft, sah mich um, wo ich gelandet war, und
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