Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
und ihren Schutz für die Pläne zugesagt, die ich zum Wohle Kregens durchführen wollte. Wenn ich tot war, war ich für keinen von ihnen von irgendeinem Nutzen, bei Krun.
    Der Boden unter mir war jetzt so nahe, daß ich von Mauern umgebene Gärten erkennen konnte, in denen es Pflanzen, Blumen und Springbrunnen gab. Niedrige rote Gebäude grenzten an die Gärten. Im nächsten Augenblick würde ich zerschmettert werden, und das wäre das Ende von Dray Prescot, Lord Hiervon und Davon, und dem Prinz aller Onker.
    Unvermeidlich würde sich mein letzter Gedanke mit der Person zweier Welten beschäftigen, die mehr als alle anderen zählte – einschließlich der verdammten Herren der Sterne.
    Ich dachte an Delia, Delia von den Blauen Bergen, Delia von Delphond. Ich hatte ihr nicht die Aufmerksamkeit entgegengebracht, die sie verdient hatte; wie ich es so verzweifelt vorgehabt hatte, in Opaz' süßem Namen. Die Everoinye hatten mich von Delia weggerissen. Allerdings hatten die Schwestern der Rose sie auch von mir weggerufen ...
    Ich bereitete mich auf das Nichts vor.
    Zwei dünne Feuerstrahlen langten aus dem Himmel herab.
    Auf einer Seite sauste Ahrinyes Giftgrün vorbei, um sich neben mir zusammenzukrümmen.
    Auf der anderen Seite breitete sich ein wunderbares goldgelbes Strahlen zu einem Kissen unter mir aus.
    »Zena Iztar!« stöhnte ich auf.
    Es fühlte sich an, als wäre ich in dem Sprungtuch eines Feuerwehrmannes gelandet. Meinem wilden Absturz wurde Einhalt geboten. Der schneidende Wind, der an mir vorbeigeweht war, nahm ab. Ich fiel immer noch, aber langsamer, da gestaltlose übermenschliche Mächte mich hielten und meinen Sturz abfingen. Das Wasser fühlte sich hart genug an, als ich mit dem Körper eintauchte, bei Krun!
    Ich tauchte immer tiefer ein. Ich drehte mich, dazu bereit, den Aufstieg zur Oberfläche zu beginnen. Große dicke goldene Fische schwammen träge zur Seite, schlugen überheblich mit den durchsichtigen Flossen. Der Grund des Teiches – er war grün und sauber – verriet mir, daß ich mich in einem Karpfenteich der erwähnten Gärten befand. Über mir schwammen Lilien, deren Wurzeln in sich verdreht waren. Ich sah dieses Gewirr angewidert an. Ein paar Schwimmbewegungen trugen mich sicher daran vorbei, und ich tauchte aufwärts. Da ich lange Zeit unter Wasser schwimmen konnte, machte mir die fehlende Luft überhaupt nichts aus.
    Obwohl Zena Iztar und Ahrinye meinen Sturz abgefangen hatten, war ich doch noch mit einigen Knoten Geschwindigkeit in das Wasser eingetaucht. Der nun folgende Aufstieg mit der entsprechenden Kompensation ließ mich schnell zur Oberfläche vorstoßen. Ich spürte eine große, feuchte, schwerfällig Masse über mir, dann durchstieß ich die Wasseroberfläche – und eine Lilie balancierte auf meinem Kopf.
    Ich muß über eine Mannshöhe aus dem Wasser geschossen sein, bevor ich wie ein Delphin wieder eintauchte. In diesem Bruchteil eines Momentes sah ich eine durchgehende Mauer aus roten Ziegeln, einen grünen blühenden Garten, ein eisernes Tor – und bewaffnete und gepanzerte Wachen, die zu beiden Seiten des Tores auf ihre Speere gestützt dastanden.
    Die ganze Szene, so wie sie sich einem Beobachter dargestellt haben muß, brannte sich mir blitzschnell ins Hirn. Verflucht! Die beiden schläfrigen Wachen mußten aufgeschreckt worden sein. Da standen sie auf Posten, während die Geräusche einer Feier aus dem benachbarten Garten herüberdrangen. Sie waren tödlich gelangweilt, gereizt, durstig und schliefen halb. Dann fällt wie ein Blitzschlag etwas aus dem Himmel und landet mitten im Karpfenteich.
    Bevor die Wachen überhaupt die vor Erstaunen geöffneten Münder schließen können, schießen eine Wasserfontäne und ein unheimlicher nackter Mann wie ein Lachs aus dem Fischteich in die Höhe. Platschend und spritzend versinkt er wieder im Wasser. Woher er nun genau gekommen ist, darüber wollen die Wachen lieber nicht nachdenken. Sie wissen nur, daß er ins Wasser gefallen ist.
    Diese Szene, heiter, vergänglich – und naß –, war in späteren Jahren immer einen Lacher wert, besonders wegen der Lilie, die ich auf dem Kopf balancierte.
    Als ich wie ein Wal das Wasser ausgespuckt hatte, die Lilie losgeworden und zum Rand geschwommen war, hatten es die Wachen geschafft, den Mund zu schließen und mich am Rand zu erwarten, bereit, mit ihren Speeren nach mir zu stechen.
    Ein paar Meter von der Teicheinfassung hörte ich auf zu schwimmen, trat Wasser und schaute
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher