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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Autoren: Joachim Friedrich
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da, während von Kalle noch nichts zu sehen war.
    Radieschen stieß mich an. »Guck mal, Steffi. Friedhelm redet wieder mit Tausendschön.«
    Ein Blick genügte, um mich mit meinem Bruder darauf zu verständigen, dass wir uns das anhören wollten. Gebückt liefen wir zum Gartentor, öffneten es leise und schlichen so nah an Friedhelm heran, dass wir ihn verstehen konnten.
    »Versprich mir, dass du dich gut benimmst, mein Kleiner«, bat Friedhelm seinen besten Freund, der sich allerdings gerade mehr für seinen gut gefüllten Fressnapf interessierte.
    »Eh, Mann eh! Hörst du mir überhaupt zu?«
    Tatsächlich hörte Tausendschön auf zu fressen und wandte seinen Kopf zu Friedhelm.
    »Manchmal glaube ich, er versteht tatsächlich, was wir sagen«, flüsterte Radieschen mir zu.
    Ich nickte nur. Tausendschön ist zwar alles andere als ein gut erzogener Hund, der aufs Wort hört, aber er hatte schon öfter erstaunliche Sachen gemacht, die wir uns alle nicht erklären konnten. Das musste sogar Kalle zugeben.
    »Ich weiß ja auch, dass du so eine blöde Ausbildung nicht brauchst«, fuhr Friedhelm fort. »Aber der Ausbilder ist ein Onkel von Frau Schulte-Stratmann – genauer gesagt, von ihrem Mann.«
    Nun hatte Tausendschön offensichtlich kein Interesse mehr an Friedhelms Erklärungen und wandte sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zu.
    Friedhelm ließ sich davon nicht beirren. »Und darum ist es wichtig, dass dieser Onkel sich nicht über dich beschwert, verstehst du?«
    Tausendschön schmatzte genüsslich weiter, wedelte aber ein paarmal mit seinem Schwanz. Das schien Friedhelm als Zustimmung zu deuten.
    »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, mein Kleiner. Wenn dieser Onkel sich nämlich über dich beschwert, dann ist Frau Schulte-Stratmann böse auf mich. Und das wäre nicht gut, denn du weißt ja, wie gut ich Frau Schulte-Stratmann leiden kann.«
    Tausendschön hörte wieder auf zu fressen, sah Friedhelm an und ließ einen Pfiff aus seiner Zahnlücke hören.
    Das war zu viel für uns. Gleichzeitig prusteten Radieschen und ich los.
    Friedhelm sprang auf und warf dabei den Fressnapf um, worauf Tausendschön laut aufheulte.
    »Ihr habt mich belauscht! Das ist gemein!«
    Ich hob die Hände und musste erst einmal Luft holen, bevor ich antworten konnte. »Wir haben nur zufällig gehört, was du Tausendschön erzählt hast.«
    »Außerdem hast du ja nichts gesagt, was wir nicht schon wussten«, ergänzte Radieschen und schon mussten wir wieder lachen.
    »Eh, Mann eh!«
    »Ihr scheint euch ja gut zu amüsieren. Darf man mitlachen?«
    Ohne dass wir ihn bemerkt hatten, war Kalle aufgekreuzt.
    »Klar!«, rief ich. »Tausendschön hat uns gerade einen Hundewitz erzählt. Kommt ein Mops zu seinem Freund, dem Schäferhund, und fragt –«
    »Sehr witzig!«, rief Kalle.
    »Woher willst du das wissen? Oder kennst du den Witz schon?«
    »Nee, den kenne ich nicht«, schnaubte Kalle. »Du weißt genau, wie ich das meine. Außerdem haben wir jetzt keine Zeit für Witze. Ich will nicht schon zu Tausendschöns erster Unterrichtsstunde zu spät kommen.«
    »Ich auch nicht«, seufzte Friedhelm und nahm seinen kleinen Freund auf den Arm. Der genoss es sichtlich.
    Das wunderte mich nicht. Wenn ich mir den Bauch so vollgeschlagen hätte, würde ich auch lieber getragen werden, als laufen zu müssen.
    »Setz ihn wenigstens auf den Boden, bevor wir am Hundeplatz sind«, meckerte Kalle Friedhelm an.
    »Warum?«
    »Weil es einen schlechten Eindruck macht, wenn ein Hund, der ausgebildet werden soll, noch nicht einmal selber laufen kann.«
    Friedhelm zuckte nur mit den Schultern und stiefelte hoch erhobenen Hauptes, mit Tausendschön auf dem Arm, auf das Gartentor zu.
     
    Der Weg zum Stadtpark war nicht besonders weit. So kamen wir dort tatsächlich noch pünktlich an. Offensichtlich hatte Friedhelm Kalles Worte ernst genommen, denn am Eingang zum Stadtgarten setzte er Tausendschön auf den Boden. Unser Hund sah seinen besten Freund daraufhin zwar beleidigt an, trabte dann aber doch neben uns her.
    Kurz vor dem Hundeübungsplatz gab es einen hinter Bäumen versteckten Parkplatz. An Wochenenden drängten sich dort die Autos der Spaziergänger, während er an Wochentagen kaum benutzt wurde. Von unserem Weg aus war der Parkplatz wegen der dichten Büsche, die ihn umgaben, kaum einzusehen. Trotzdem glaubte ich, das Angeberauto, das uns beinahe überfahren hätte, dort stehen zu sehen. Ich überlegte einen Augenblick, ob ich meinen
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