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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Autoren: Joachim Friedrich
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ihrer gefürchteten Blicke auf ihn abschießen sollte. Kalle bemerkte es vermutlich auch, aber er ließ sich nicht davon abhalten, unseren Schuldirektor weiter mit Fragen zu löchern.
    »Was machen Sie denn da so?«
    Für einen kleinen Augenblick sah es so aus, als würden Herrn Kurzweiler die Augen zufallen, aber dann riss er sie unvermittelt auf.
    »Fische!«, rief er plötzlich so laut, dass alle, die um ihn herumstanden, zusammenzuckten. »Zierfische, um genau zu sein. Das ist mein Hobby. Aber ich dachte, das wüsstet ihr.«
    Und ob wir das wussten. Sein Lieblingskugelfisch Knödelchen wäre bei einem unserer Fälle um ein Haar Kalles unauffälligen Ermittlungsmethoden zum Opfer gefallen.
    »Fehlt Ihnen denn da noch etwas?«, fragte Kalle mit Notizbuch im Anschlag.

    Herrn Kurzweilers Augen fielen wieder ein wenig zu, während Frau Schulte-Stratmann ihre Blick-Kanone lud. »Wie? Ach so. Nein, nein.«
    Kalle ließ sein Notizbuch wieder sinken. »Nichts? Vielleicht ein kleiner Fisch? Oder Fischfutter?«
    Nun feuerte Frau Schulte-Stratmanns Blick-Kanone aus allen Rohren. »Es reicht, Kalle! Erstens frage ich mich, warum du Herrn Kurzweiler so seltsame Fragen stellst, und zweitens habe ich euch schon hundertmal gesagt, dass euch unser Privatleben nichts angeht!«
    Da Kalle offensichtlich keine Lust hatte, von Frau Schulte-Stratmanns Blicken in ein Aschehäufchen verwandelt zu werden, packte er sein Notizbuch schmollend wieder ein. »War ja nur ’ne Frage«, murmelte er dabei.
    Wir waren schon ein ganzes Stück weg, da rief uns Herr Kurzweiler nach, als wäre Kalles Frage erst jetzt bei ihm angenommen: »Zeit! Mir fehlt Zeit für meine Fische!«
    »Eh, Mann eh! Sollen wir ihm etwa Zeit schenken?«
    »Klar. Anstatt bei uns zu unterrichten, könnte er sich mit seinen Fischen beschäftigen«, schlug Radieschen vor. »Das wäre nicht nur ein Geschenk für ihn, sondern auch für uns.«
    Ich wollte Radieschen gerade zu seinem Vorschlag gratulieren, da stand Frau Schulte-Stratmann plötzlich wieder neben uns.
    Während Friedhelm knallrot anlief und so eine Art Grunzen von sich gab, hatte Kalle schon wieder sein Notizbuch in der Hand. Manchmal frage ich mich, wie er es schafft, es immer wieder so schnell hervorzuholen.
    »Ist Herrn Kurzweiler noch etwas eingefallen, was wir ihm schenken – äh, ich meine, was er gebrauchen könnte?«
    Die Stirn unserer Sportlehrerin legte sich schon wieder in Falten, doch dann hellte sich ihr Gesicht plötzlich auf. »Ach, darum geht es! Ihr wollt ihm ein Geburtstagsgeschenk kaufen. Das ist aber nett von euch.«
    »Eigentlich war es ja Herrn Schlüters –«
    »Haben Sie eine Idee?«, unterbrach ich meinen Bruder, bevor er die Pluspunkte bei Frau Schulte-Stratmann wieder zunichte machte.
    Doch die zuckte nur mit den Schultern. »Vielleicht etwas Essbares oder Trinkbares. Das kommt immer gut an.«
    Kalle, Friedhelm, Radieschen und ich sahen uns nur an. Offensichtlich verfügten unsere Lehrer nicht über viel Fantasie, was Geburtstagsgeschenke betraf.
    »Das war aber nicht der Grund, warum ich euch noch einmal sprechen wollte«, fügte sie hinzu.
    »Sondern?«, fragte Friedhelm und schluckte.
    »Ich wollte euch warnen.«
    »Warnen?«, rief Kalle. »Wovor?«
    »Vor mir. Genauer gesagt, davor, was euch passiert, wenn ich Klagen aus dem Hundeverein höre. Ich habe nämlich keine Lust, von dem Onkel meines Mannes Beschwerden über meine Schüler oder ihren Hund zu hören. Ist das klar?«
    »Glasklar!«, rief Kalle sofort. »Sie können sich auf uns verlassen. Sie kennen uns doch!«
    »Eben«, sagte Frau Schulte-Stratmann nur, drehte sich um und ging.
    »Was wird sie denn mit uns machen, wenn sie Klagen wegen Tausendschön hört?«, raunte Friedhelm mir zu.
    Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Wer weiß! Vielleicht musst du dann zur Strafe auf Tim aufpassen?«
    »Eh, Mann eh! Sehr komisch!«

 
    3. Kapitel:
     
    Herrchen mit Hundegesichtern und Freunde auf den ersten Blick
     
    Gleich nach dem Mittagessen machten Radieschen und ich uns auf den Weg in den Schrebergarten. Da keiner unserer Eltern bereit war, unseren Hund bei einem von uns wohnen zu lassen, hatten wir Tausendschön in einem der Gärten untergebracht. Der gehörte Kalles Onkel und Tante. Außerdem war dieser Garten mittlerweile so etwas wie das Hauptquartier von Kalle und Co. geworden. Wir hatten uns dort verabredet, um Tausendschön zu seiner ersten Unterrichtsstunde abzuholen.
    Wie so oft war Friedhelm schon vor uns
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