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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Autoren: Joachim Friedrich
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uns breit an. »Euer Hund?«, fragte er dann mit einer Kopfbewegung Richtung Tausendschön.
    »Ja«, antwortete Friedhelm zögernd.
    »Er heißt Tausendschön«, ergänzte ich.
    Gleichzeitig verzogen sich die Gesichter der anderen Herrchen und Frauchen zu einem Grinsen.
    »Netter Hund, schöner Name«, sagte der Cowboy. »Er scheint sich prächtig mit Rufus zu verstehen.«
    »So heißt Ihr Hund?«, fragte Kalle.
    Der Cowboy wollte antworten, doch er kam nicht mehr dazu.
    »Blue-eye Johnny!«, brüllte jemand hinter uns. »Bringst du jetzt schon zwei Hunde mit?«
    Gleichzeitig fuhren Friedhelm, Kalle, Radieschen und ich herum. Der Typ, der auf uns zugestampft kam, war noch beeindruckender als der Cowboy. Allerdings nicht wegen seiner Klamotten, sondern wegen seiner Größe. Gegen ihn war unser Klassenlehrer eher schmächtig. Er war so groß und so breit, dass er beinahe so viel Schatten warf, wie die Bäume um den Hundeübungsplatz herum. Seine langen, fast weißen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden. Als er vor uns stand, mussten wir unsere Hälse verrenken, um zu ihm aufzusehen. Allerdings schien er sich weniger für uns als für unseren Hund zu interessieren. Tausendschön saß immer noch neben Rufus und sah ebenso zu ihm hoch wie wir. Ich musste unwillkürlich an das Bild von der Maus und dem Elefanten denken.
    Der Riese hob die Augenbrauen und kratzte sich am Kopf. »Interessantes Tier«, sagte er dann.
    »Ist aber nicht meiner«, erwiderte der Cowboy. »Er gehört den Kindern.«
    Erst jetzt schien er uns zu bemerken. »Dann seid ihr wohl die Kinder, die mein Neffe mir angekündigt hat.«
    »Detektivbüro Kalle und Co.!«, rief Kalle. »Sind Sie Herr Brassert?«
    »Der bin ich allerdings«, brummte der Riese und fügte dann mit einem leichten Schmunzeln hinzu: »Detektive, so so.«

    »Ihr Neffe hat uns erzählt, dass Sie bei der Polizei sind«, plapperte Kalle mit leuchtenden Augen weiter.
    »Hat er das?«, fragte Herr Brassert nur.
    »Ja! Und darum wollte ich Sie fragen, ob wir nicht zusammenarbeiten könnten.«
    Der riesige Polizist sah Kalle mit einem Blick an, der mich sehr an den unseres Klassenlehrers erinnerte, wenn er mal wieder sauer auf Kalle war. Doch dann lächelte Herr Brassert plötzlich und ließ seine Bärenpranke auf Kalles Schulter fallen. Der schrumpfte auch gleich um ein paar Zentimeter.
    »Wir werden zusammenarbeiten. Verlass dich drauf. Allerdings wird das weniger mit der Polizei oder Detektivbüros zu tun haben, sondern mit eurem Hund.«
    Bevor Kalle darauf etwas sagen konnte, wandte er sich den anderen Kursteilnehmern zu. »Herzlich willkommen, meine Herrschaften! Wie ich sehe, habt ihr schon die Grundstellung eingenommen – jedenfalls die meisten«, fügte er dann mit einem Blick auf Tausendschön hinzu.
    Friedhelm fühlte sich gleich angesprochen und nahm Tausendschön auf den Arm.
    »Was soll das denn?«, donnerte Herr Brassert ihn an.
    Friedhelm lief augenblicklich rot an. »Eh, Mann – ich meine – Grundstellung«, stotterte er.
    Herr Brassert stemmte seine gewaltigen Fäuste in die Hüften. »Wenn ich Grundstellung sage, dann meine ich, dass dein Hund neben deinem rechten Fuß sitzt und aufmerksam die Ohren spitzt. Was ich nicht damit meine ist, dass du ihn auf den Arm nimmst! Hast du das verstanden?«
    »Jawohl!«, rief Friedhelm und ließ Tausendschön fallen. Der ließ einen lauten Pfiff hören und sah Friedhelm noch wütender an als Herr Brassert.
    »Wir wollen ihn nämlich zu einem Detektivhund ausbilden lassen«, mischte Kalle sich wieder ein.
    Herr Brassert sah ihn an, öffnete den Mund, sagte dann aber doch nichts, sondern stapfte mit langen Schritten auf die andere Seite des Übungsplatzes.
    »Blue-eye Johnny ist übrigens mein Spitzname«, raunte der Cowboy uns zu, »wegen meiner Augenfarbe.«
    »Tatsächlich?«, fragte ich und ärgerte mich gleichzeitig mal wieder darüber, dass ich meine große Klappe nicht besser unter Kontrolle habe. Allerdings war mir vorher schon aufgefallen, dass Rufus’ Herrchen außergewöhnlich blaue Augen hatte.
    »Ihr müsst eurem Hund immer zeigen, wer der Chef ist. Das ist das Wichtigste«, sagte Blue-eye Johnny dann.
    Kalle zuckte mit den Schultern. »Er weiß längst, wer der Chef ist, aber meistens kümmert sich Friedhelm um ihn.«
    Der Cowboy sah verwirrt zwischen Kalle und Friedhelm hin und her, doch bevor er etwas sagen oder fragen konnte, hatte Herr Brassert das andere Ende des Übungsplatzes erreicht.

 
    4.
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