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4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)

Titel: 4 ½ Freunde und der Spion im Blümchenkleid (German Edition)
Autoren: Joachim Friedrich
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Kapitel:
     
    Eine wütende Lehrerin und ein schwer erziehbarer Hund
     
    »Wir beginnen mit der ersten Übung!«, rief Herr Brassert zu uns herüber. »Wir laufen los und unser Hund soll möglichst dicht bei uns bleiben. Zeigt mir mal, was eure Lieblinge schon können. Also los!«
    Wie auf Kommando setzten sich die Kursteilnehmer in Bewegung, und tatsächlich erhoben sich auch ihre Hunde und liefen mehr oder weniger dicht neben ihren Herrchen und Frauchen her.
    Friedhelm, Radieschen, Kalle und ich liefen auch los. Der Einzige, der sitzen blieb, war Tausendschön.
    Nach ein paar Schritten drehte Friedhelm sich um. »Eh, Mann eh! Komm zu mir, mein Kleiner!«
    Tausendschön legte den Kopf schief, pfiff einmal leise – und blieb sitzen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass plötzlich auch Rufus kurz stehen blieb und sich zu Tausendschön umsah. Als wäre es ein Kommando für ihn gewesen, sprang Tausendschön auf, raste auf uns zu und sprang bellend und schwanzwedelnd um seinen neuen Freund herum.
    »Stopp!«, brüllte Herr Brassert über den Übungsplatz. »Alles zurück in die Grundstellung. Das war schon ganz gut – mit einer Ausnahme!«
    Die teils genervten, teils missbilligenden Blicke der anderen Kursteilnehmer waren nicht zu übersehen.
    »Er will nur spielen!«, rief Friedhelm ihm zu.
    »Wir sind aber nicht zum Spielen hier!«, brüllte Herr Brassert zurück. »Also ein zweiter Versuch!«, rief er dann. »Mal sehen, ob es dieses Mal besser klappt!«
    Es klappte nicht besser. Das Einzige, was sich bei den sicher zwanzig Versuchen änderte, war die Zeit, die Tausendschön allein sitzen blieb, bevor er auf Rufus zuraste, um mit ihm zu spielen.
    Als die erste Unterrichtsstunde schließlich vorbei war, hätte ich nicht sagen können, wer genervter war, Herr Brassert, die anderen Kursteilnehmer oder wir.
    Wir wollten uns möglichst unauffällig vom Übungsplatz schleichen, aber Herr Brassert hielt uns auf.
    »Mein Neffe hat mir zwar gesagt, dass euer Hund außergewöhnlich ist, aber nicht so außergewöhnlich.«
    »Nicht wahr?«, rief Friedhelm. »Tausendschön ist der intelligenteste und –«
    »Intelligent?«, schnaubte der Polizist. »Er ist so intelligent, dass er noch nicht einmal die einfachste Übung kapiert. Ihr müsst sehr viel mit ihm üben.«
    Friedhelm schnappte nach Luft, sagte aber nichts.
    »Dafür sind wir aber sehr gute Detektive!«, rief Kalle dazwischen. »Wir könnten Sie einmal besuchen und Ihnen von unseren Fällen erzählen! Vielleicht wollen Sie dann ja doch mit uns zusammenarbeiten!«
    Für einen kurzen Augenblick schloss Herr Brassert die Augen und holte tief Luft.
    »Geht jetzt bitte nach Hause«, sagte er dann verdächtig leise. »Und sorgt dafür, dass euer Hund die Übung bis zur nächsten Unterrichtsstunde beherrscht.«
     
    »Hast du das eigentlich ernst gemeint?«, fragte Kalle Friedhelm, der Tausendschön wieder auf dem Arm trug, auf dem Rückweg.
    »Was?«, fragte Friedhelm sichtlich gereizt zurück.
    »Na, dass Tausendschön intelligent ist.«
    »Und ob!«, rief Friedhelm. »Er macht die Übung nur nicht, weil er keinen Sinn darin sieht. Warum soll er neben mir herlaufen, wenn er doch viel lieber spielen möchte?«
    Ich kann mich täuschen, aber in dem Augenblick sah Tausendschön seinen besten Freund mit einem Blick an, als hätte er jedes Wort verstanden und würde Friedhelm recht geben.
    Kalle schien es nicht bemerkt zu haben, denn er schüttelte nur den Kopf und ließ ein leises Grunzen hören.
     
    Am nächsten Morgen kamen Radieschen und ich erst spät aus dem Haus. Ich hatte meinem Bruder bei seinen Mathe-Hausaufgaben helfen müssen, natürlich ohne dass unsere Eltern etwas davon merkten. Was Mathe betrifft, hat Radieschen wirklich keinen Plan.
    Obwohl wir so spät dran waren, konnten wir weder Friedhelm noch Kalle auf dem Pausenhof entdecken.
    »Ob die auch Probleme mit den blöden Aufgaben hatten?«, fragte Radieschen.
    »Kann sein, aber sie haben keine Zwillingsschwester, die für sie die Hausaufgaben machen muss.«
    Radieschen wollte schon protestieren, aber da entdeckte er Kalles ältere Schwester Nicole, die zielstrebig auf uns zugelaufen kam.
    »Was will die denn von uns?«, raunte Radieschen mir zu.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Vielleicht ist Kalle ja krank und kommt deshalb nicht zur Schule.«
    »Da seid ihr ja endlich!«, rief Nicole uns zu. »Ihr sollt sofort in euer Klassenzimmer kommen. Kalle und Friedhelm sind schon da.«
    »Warum?«, fragte ich.
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