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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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wissen Sie das?“
    „Das war nicht schwer zu erraten.“
    „Offenbar bleibt Ihnen nichts verborgen“, entgegnete er. „Meiner Mutter übrigens auch nicht.“ Della musste lachen. „Dann betrachten Sie mich als so etwas wie eine Ersatzmutter.“
    „Nicht in einer Million Jahren“, antwortete er sanft, während er sie bewundernd anschaute, wobei sein Blick verriet, was er nicht zu sagen wagte.
    Sie war sich bewusst, dass sie mit ihrer schlanken Gestalt, der feinen makellosen Haut und den ausdrucksvollen, strahlenden Augen jünger aussah als siebenunddreißig. Ihre perfekte Figur brachte ihr viele bewundernde Blicke ein, und darüber freute sie sich in diesem Moment ganz besonders. Es machte Spaß, mit Carlo Rinucci zu flirten.
    Als Berto die bestellten Speisen servierte, löste sich zu Dellas Erleichterung die sinnliche Atmosphäre auf. Sie hatte sich noch nicht entschieden, wie weit sie gehen wollte. Aber was war geschehen? Weshalb musste sie sich überhaupt entscheiden?
    Carlo beobachtete sie während des Essens. „Schmeckt es Ihnen?“
    „Sehr gut. Ich liebe italienische Gerichte, allerdings habe ich nur selten Gelegenheit, sie zu essen.“ „Sind Sie das erste Mal hier?“, fragte er.
    „Einmal habe ich hier Urlaub gemacht, doch mit der italienischen Küche kenne ich mich nicht aus, obwohl ich gern in dem italienischen Restaurant bei mir in der Nähe esse.“
    „Wo wohnen Sie?“
    „In London – auf der Themse in einem Hausboot.“
    „Sie leben auf dem Wasser? Wie wunderbar und außergewöhnlich! Wie ist das so?“
    Das war eine gute Gelegenheit, ihre Arbeit und ihren fast erwachsenen Sohn zu erwähnen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund tat sie es jedoch nicht, sondern beschrieb die Abendstimmung auf dem Fluss, wenn die Lichter angingen und sich im Wasser spiegelten, und das andere Ufer wie ein Schattenriss dalag.
    „Manchmal ist es seltsam unwirklich“, erzählte sie. „Ich befinde mich mitten in der Stadt, dennoch ist es völlig still um mich herum, ehe das Nachtleben beginnt. In solchen Augenblicken habe ich das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu sein. Diese Momente sind jedoch rasch wieder vorbei, die zauberhafte Stimmung löst sich auf, und alles ist plötzlich hell erleuchtet.“
    „Solche Momente kenne ich auch“, sagte er leise.
    „Sie machen mich neugierig.“
    „Ich erkläre es Ihnen später. Erst möchte ich noch mehr über Sie erfahren. Was machen Sie beruflich?“
    „Ich habe mit dem Fernsehen zu tun“, erwiderte sie ein wenig ausweichend.
    „Lassen Sie mich raten: Jeden Abend kann man Ihr Gesicht auf irgendeinem Sender sehen, stimmt’s?“
    „Nein. Ich arbeite hinter den Kulissen.“
    „Ah, dann sind Sie eine der schrecklich tüchtigen Produktionsassistentinnen, die die Mitarbeiter antreiben.“
    „Man hat mir schon vorgeworfen, ich sei schrecklich“, gab sie zu. „Und es stimmt, manchmal treibe ich die Leute an.“
    „Vielleicht habe ich Sie deshalb für eine Lehrerin gehalten.“
    „Sie können mit Kindern mindestens genauso gut umgehen wie ich, wenn nicht noch besser.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Ich wäre kein guter Lehrer und könnte mich auf Dauer nicht durchsetzen. Die Kinder würden meine Gutmütigkeit ausnutzen.“
    „Aber die Schüler hingen an Ihren Lippen.“
    „Es war mein Thema, und ich wünsche mir immer, alle anderen würden sich dafür genauso begeistern. Doch viele langweilen sich mit mir.“
    „Oh ja, ich schlafe fast ein vor Langeweile. Erzählen Sie mir etwas über Ihr Thema, wie Sie es nennen.“
    „Also über Archäologie – und sparen Sie sich den Kommentar.“ Er sah sie lächelnd an. „Ich weiß selbst, dass ich nicht so aussehe, wie man sich einen Archäologen vorstellt, sondern eher wie ein Hippie …“

„Ich hätte Sie beinahe für einen Landstreicher gehalten“, scherzte sie. „Jedenfalls nicht für eine Respektsperson.“
    „Vielen Dank. Das betrachte ich als Kompliment. Wer braucht schon Respektspersonen?“ „Niemand, solange Sie genau wissen, wovon Sie reden. Und das wissen Sie offenbar.“
    Carlo verzog die Lippen. „Wie kommen Sie darauf? Nur weil die Schüler mir eine Zeit lang
    aufmerksam zugehört haben? Es ist relativ leicht, die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen. Darauf kommt es jedoch letztlich nicht an.“
    Della erinnerte sich an seinen beeindruckenden Lebenslauf. „Worauf kommt es denn an?“ „Auf Sachverstand und Kompetenz.“ Und dann war er nicht mehr zu bremsen, die Worte
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