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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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hinausging und die Tür hinter sich zumachte.
    Da Della ihre Firma von zu Hause aus leitete, sparte sie sich lange Wege. Sie genoss das Leben auf ihrem Hausboot, das auf der Themse in der Nähe von Chelsea lag. Es erinnerte sie daran, wie viel sie schon erreicht hatte, seit sie mit beinahe nichts angefangen hatte.
    Obwohl es bereits sechs Uhr war, war ihr Arbeitstag noch lange nicht zu Ende. Wegen der Zeitverschiebung konnte sie erst jetzt ihre Geschäftsfreunde in Übersee erreichen. Sie streifte die Schuhe ab und machte es sich bequem.
    Carlo Rinuccis Lächeln strahlte ihr immer noch vom Bildschirm entgegen, aber sie weigerte sich, sich davon ablenken zu lassen. Kurz entschlossen griff sie nach der Maus, um das Foto wegzuklicken, doch plötzlich zögerte sie.
    Der Moderator, der die verschiedenen Schauplätze der Serie präsentieren und die geschichtlichen Hintergründe erläutern sollte, musste genau wissen, wovon er sprach. Von Vorteil wäre, wenn er sich bereits einen Namen auf seinem Gebiet gemacht hatte.
    „Ich kann niemanden gebrauchen, der nur gut aussieht, sich aber als dumm und unwissend erweist, sobald er vom Manuskript abweichen muss“, hatte sie erklärt. „Ich erwarte von ihm sogar, dass er die Manuskripte selbst schreibt.“
    An Bewerbern und Bewerberinnen für diese Aufgabe hatte es nicht gemangelt. Unter den Frauen und Männern, die Della zum Gespräch und zu Probeaufnahmen eingeladen hatte, waren viele mit beeindruckendem Lebenslauf. Doch bis jetzt hatte niemand sie restlos überzeugt.
    „Ich wette, du bist nie um Worte verlegen“, sagte sie zu dem Foto auf dem Bildschirm. „Du kannst wahrscheinlich das Blaue vom Himmel herunterlügen, und alle glauben dir. Vielleicht hast du deshalb so beeindruckende Referenzen.“
    Auf einmal verstummte sie. Sie hätte schwören können, dass er ihr zugeblinzelt hatte.
    „Jetzt reicht es“, fuhr sie ihn mit finsterer Miene an. „Männer wie dich kenne ich zur Genüge. Mein Mann war auch so einer: Hinreißend charmant, aber es steckte nichts dahinter.“ Sie schenkte sich einen Kaffee ein und lehnte sich in dem Schreibtischsessel zurück, während sie Carlo Rinuccis Gesicht mit verhaltenem Wohlwollen betrachtete.
    Bin ich unvernünftig?, überlegte sie. Lehnte sie diesen Mann ab, weil andere so begeistert von ihm waren? Man sagte ihr nach, ziemlich schwierig, unbequem und eigensinnig zu sein. War sie das wirklich? Sie hatte ein gutes Leben, ein Einkommen, das es ihr ermöglichte, sich alles zu erlauben, was sie sich wünschte, und sie fiel auf charmante Männer nicht mehr herein. Nein, Carlo Rinucci konnte sie nicht aus der Ruhe bringen.
    Er schien jedoch anderer Meinung zu sein, wie sein Gesichtsausdruck verriet. Während sie das Foto aufmerksam betrachtete, fasste sie einen Entschluss. Weshalb sollte sie nicht nach Neapel fliegen und den Mann kennenlernen?

„Hier sieht es aus wie nach einem Orkan“, stellte Hope Rinucci fest.
    Sie inspizierte den großen Wohnraum, das Esszimmer und schließlich die Terrasse mit Blick auf die Bucht von Neapel und den Vesuv in der Ferne.
    „Oder noch schlimmer“, fügte sie hinzu, während sie das Chaos betrachtete.
    Ihre Stimme klang jedoch nicht missbilligend, sondern eher zufrieden. Die Party am Abend zuvor war ein voller Erfolg gewesen.
    Ruggiero, einer ihrer jüngeren Söhne, kam herein und ließ sich in einen Sessel sinken. „Ich habe mich köstlich amüsiert gestern Abend“, sagte er leise.
    „Ja, es war eine gelungene Party“, stimmte Hope ihm zu. „Wir hatten ja auch viel zu feiern. Francesco hat einen neuen Job, Primo und Olympia und Luke und Minnie erwarten ein Baby, und …“ „Mom, weißt du denn, welche der drei jungen Frauen, die Carlo eingeladen hatte, seine Freundin ist?“, unterbrach er sie.
    „Nein“, erwiderte seine Mutter und reichte ihm eine Tasse Espresso, die er dankbar entgegennahm. „Sie sind kurz hintereinander angekommen. Schade, dass Justin und Evie nicht dabei sein konnten. Die Geburt der Zwillinge steht jedoch kurz bevor, und deshalb sind sie lieber zu Hause in England geblieben. Evie hat versprochen, uns mit den Kindern so bald wie möglich zu besuchen.“
    „Gut, dann kann die nächste Party starten“, meinte Ruggiero.
    „Wen hat Carlo mit nach Hause genommen?“
    „Vielleicht alle drei, aber ich habe es nicht mitbekommen“, antwortete Ruggiero und seufzte so, als beneidete er seinen Zwillingsbruder. „Meine Güte, er hat Mut.“
    In dem Moment kam Francesco herein.
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