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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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dass wir alle ihre Sprache perfekt beherrschen.“
    „Haben Sie viele Geschwister?“
    „Wir sind sechs Brüder und alle auf die eine oder andere Art miteinander verwandt.“
    „Das klingt kompliziert.“ Della runzelte die Stirn.
    „Ich kann es Ihnen erklären. In die Ehe mit meinem Vater hat meine Mutter zwei Söhne, einen Stiefsohn und einen Adoptivsohn mitgebracht, und dann kamen noch mein Bruder und ich. Wir sind übrigens Zwillinge.“
    „Sechs Rinucci-Brüder“, überlegte Della laut.
    „Eine schreckliche Vorstellung, oder?“ Seine feierliche Miene und seine unbekümmerte Art brachten Della zum Lachen. „Sogar diejenigen von uns, die am ehesten als Italiener gelten könnten, haben

etwas Englisches an sich. Aber was soll’s? Mein Vater wirft uns sowieso alle in einen Topf und meint, wir seien eine Teufelsbrut.“
    „Das hört sich nach einer großen, glücklichen Familie an.“
    „Das sind wir wahrscheinlich auch“, antwortete er nach kurzem Nachdenken. „Es gibt oft Streit, aber dann vertragen wir uns auch wieder.“
    „Und Sie sind immer füreinander da, das ist das Beste daran.“
    „Offenbar waren Sie ein Einzelkind“, stellte er fest und sah Della interessiert an.
    „Merkt man das so deutlich?“
    „Vielleicht nur dann, wenn man so viele Geschwister hat wie ich.“
    „Ich muss gestehen, ich beneide Sie darum. Erzählen Sie mir doch ein bisschen mehr über Ihre Brüder“, bat sie ihn.
    „Der erste Mann meiner Mutter war Engländer und seine erste Frau Italienerin, eine Rinucci. Ihr Sohn Primo ist also halb Engländer, halb Italiener. Luke, der Adoptivsohn meiner Mutter und ihres ersten Mannes, ist ein richtiger Engländer. Können Sie mir folgen?“
    „Gerade noch.“
    „Also, Primo und Luke haben sich schon immer gestritten und gegenseitig beleidigt, aber das ist ihre ganz besondere Art, miteinander umzugehen. Sie waren sogar einmal in dieselbe Frau verliebt.“ „Oh!“
    „Glücklicherweise hat das nicht lange gedauert. Primo hat sie geheiratet, und Luke hat eine andere Frau gefunden. Jetzt sorgen die beiden Frauen für Ordnung, so wie es sich für gute Ehefrauen gehört.“
    „Ach, tut es das?“, fragte Della spöttisch. „Werden Sie sich auch eine Frau suchen, die in Ihrem Leben für Ordnung sorgt?“
    „Das erledigt meine Mutter für mich“, versicherte er mit ernster Miene. „Zu ihrem Leidwesen hat sie erst drei Schwiegertöchter. Also müssen noch drei weitere gefunden werden. Wenn sie die richtige Frau für mich entdeckt hat, wird sie mir sagen, was ich zu tun habe.“
    „Und Sie gehorchen natürlich“, neckte Della ihn.
    Sein Lächeln wirkte ansteckend. „So weit ist es noch lange nicht. Ich habe es nicht eilig.“
    „Warum sollten Sie sich auch den Spaß und die Freude am Leben durch eine Ehefrau verderben lassen?“
    „So würde ich es nicht ausdrücken“, erwiderte er.
    „Doch, das würden Sie“, entgegnete Della. „Sie sprechen es natürlich nicht laut aus, aber insgeheim geben Sie mir recht, das spüre ich.“
    Seine Antwort überraschte sie. „Okay, vielleicht haben Sie mich wirklich durchschaut.“ Plötzlich schien er sich unbehaglich zu fühlen und lächelte leicht verlegen, sodass Della sich seltsam berührt fühlte.
    In dem Moment kam Berto wieder an den Tisch und fragte, was sie essen wollten. Die frischen Muscheln seien sehr zu empfehlen, fügte er hinzu.
    Carlo redete kurz mit ihm, erklärte dann Della, was er bestellt hatte, und erkundigte sich, ob es ihr recht sei.
    „Ich bin mit allem einverstanden und verlasse mich ganz auf Sie“, erwiderte sie. „Ich wüsste sowieso nicht, wie ich mich verständigen sollte.“
    In seinen Augen blitzte es belustigt auf. „Das sagen Sie nur aus Höflichkeit, stimmt’s?“
    „Nein. Sie kennen sich hier besser aus, deshalb höre ich gern auf Ihre Meinung.“
    Berto kam mit einer Flasche Wein zurück und schenkte ihnen ein.
    „Sie glauben also, Sie hätten mich durchschaut“, stellte Carlo fest, nachdem Berto wieder verschwunden war.
    „Das haben Sie gesagt, nicht ich.“
    „Na ja, ich muss zugeben, Sie haben teilweise recht.“
    „Dann warten wir doch ab, ob es mir gelingt, Sie nicht nur teilweise, sondern ganz zu durchschauen. Fangen wir gleich damit an. Ich vermute, Sie haben eine Junggesellenwohnung, wohin Sie die jungen Frauen mitnehmen, die Sie Ihrer Mutter lieber nicht vorstellen, weil sie ihren Vorstellungen nicht entsprechen, und …“

„Hören Sie auf“, bat er. „Es reicht. Woher
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