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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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wusste, wer er war. „Ich bin Della Hadley.“
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Signorina. Oder sollte ich Signora sagen?“ „Eigentlich ja, aber ich bin geschieden.“
    Er hielt ihre Hand fest. Sein unbekümmertes Lächeln hatte etwas Entwaffnendes. „Das freut mich sehr.“
    Ich muss aufpassen, er beherrscht dieses Spiel perfekt, mahnte sie sich.
    „Carlo, willst du der Signora nicht endlich die Hand zurückgeben, oder willst du sie als
    Ausstellungsstück ins Museum mitnehmen?“, rief ihm in dem Moment der andere Mann zu. Verlegen und peinlich berührt, entzog Della ihm die Hand. Carlo hingegen schien die Sache überhaupt nicht peinlich zu sein. Er lächelte nur und war offenbar davon überzeugt, dass er damit alles erreichte.
    „Dich hatte ich ganz vergessen, Antonio“, gab er zu.
    „Das wundert mich nicht“, antwortete Antonio gutmütig. „Ich habe die Arbeit erledigt, während du den Charmeur gespielt hast.“
    „Lass uns für heute Schluss machen“, schlug Carlo vor. „Es ist schon spät, und Signora Hadley möchte einen Kaffee trinken.“
    „Ja, den könnte ich wirklich gebrauchen“, gab Della zu.
    „Dann lassen Sie uns gehen.“ Er blickte ihr bedeutungsvoll in die Augen und sagte: „Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.“
    2. KAPITEL

Innerhalb weniger Minuten hatte Carlo geduscht und sich umgezogen. In dem Freizeitoutfit, einer hellen Hose und einem weißen Baumwollhemd, sah er umwerfend gut aus. Er wirkte muskulös und kräftig, bewegte sich jedoch sehr geschmeidig.
    „So, jetzt können wir endlich Kaffee trinken“, verkündete er und nahm Dellas Hand. Doch vor dem Selbstbedienungscafé blieb er unvermittelt stehen, und sie warfen einen Blick hinein. Es war voller fröhlicher, ausgelassener und lärmender Touristen.
    „Nein, wir gehen woandershin, es gibt gemütlichere Orte.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, führte er Della in die andere Richtung. „Wo bleiben meine Manieren? Ich habe Sie gar nicht gefragt, ob es Ihnen recht ist“, stellte er plötzlich fest und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Kehren wir um?“ „Bloß nicht“, erwiderte sie, und sie gingen lachend weiter.
    Ein anderes Auto würde auch gar nicht zu ihm passen, dachte sie, als er ihr wenig später die Beifahrertür seines schnittigen Sportwagens aufhielt.
    Kaum waren sie eingestiegen, ließ Carlo den Motor aufheulen und fuhr los. Während Della seine Hände auf dem Lenkrad betrachtete, wirbelten ihre Gedanken durcheinander. Er war genau der Mann, den sie brauchte – natürlich nur für die Dokumentarserie, wie sie sich sogleich einredete. Attraktiv, charmant, nie um Worte verlegen, würde er vor der Kamera garantiert nicht anfangen zu stottern und auch nicht gehemmt wirken. Er war der perfekte … ja, was eigentlich?, überlegte sie und versuchte, sich daran zu erinnern, dass sie eigentlich nur einen Moderator für ihre neue Serie suchte. Also, er ist der perfekte Mitarbeiter für mein Projekt, sagte sie sich dann.
    Nachdem das geklärt war, fühlte sie sich besser.
    „Wohnen Sie hier in der Gegend?“, fragte Carlo.
    „Nein, ich bin zu Besuch hier und wohne im Hotel Vallini in Neapel.“
    „Bleiben Sie lange?“
    „Das steht noch nicht fest“, erwiderte sie ausweichend.
    Er bog auf die Küstenstraße ein, und sie fuhren am Meer entlang, das in der Nachmittagssonne glitzerte und funkelte. In einem Fischerdorf abseits der Hauptstraße stellte Carlo den Wagen ab und dirigierte Della zielstrebig auf ein kleines Restaurant zu, das in einer schmalen Straße zwischen alten Häusern lag.
    „Hallo, Carlo!“, begrüßte ihn der Mann hinter dem Tresen fröhlich.
    „Hallo, Berto!“, rief Carlo genauso fröhlich zurück und führte Della an einen Tisch am Fenster. Berto servierte ihnen sogleich Kaffee und betrachtete Della bewundernd, während er kurz mit Carlo plauderte.
    Ich wette, er kreuzt hier immer wieder mit einer anderen Begleiterin auf, überlegte Della belustigt und trank einen Schluck Kaffee.
    „Hm, der schmeckt gut“, sagte sie dann und entspannte sich etwas.
    „Sie sind Engländerin, oder?“
    „Weil ich Englisch spreche?“
    „Nicht nur deshalb. Meine Mutter ist auch Engländerin, und irgendetwas in Ihrer Stimme erinnert mich an sie“, antwortete Carlo.
    „Ah ja, das erklärt einiges.“
    „Was denn?“ Er sah sie neugierig an.
    „Dass Sie beinahe akzentfrei Englisch sprechen.“
    Carlo lachte. „Dafür ist meine Mutter verantwortlich. Sie hat dafür gesorgt,
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