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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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erkundigen.“
    „Ich habe es erst vor einer halben Stunde erfahren und bin sofort hergekommen.“
    „Wollen Sie etwa behaupten, Sie hätten nicht gewusst, dass sie auf dem Weg zu Ihnen war?“, fragte Sol spöttisch. „Warum zum Teufel haben Sie sie nicht in Ruhe gelassen?“
    „Wovon reden Sie?“, fuhr Carlo ihn an. „Seit sie mich verlassen hat, hatte ich keinen Kontakt mehr mit ihr.“
    „Machen Sie mir doch nichts vor! Warum hätte sie nach Neapel fliegen sollen, wenn sie Sie nicht treffen wollte?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Das glaube ich Ihnen nicht. Ich habe noch mit ihr telefoniert, als gerade der Flug aufgerufen wurde. Sie … Ach, ich weiß es auch nicht.“
    „Hat sie Ihnen gesagt, sie wolle mich treffen?“
    „Nein, das hat sie nicht, aber es war mir klar.“
    „Was genau hat sie denn gesagt?“
    „Ist das jetzt noch wichtig?“
    „Verdammt, verraten Sie mir einfach, was sie gesagt hat!“ Carlo packte den jungen Mann an den Schultern, als wollte er ihn kräftig schütteln. „Was hat sie gesagt?“, wiederholte er rau, ehe er Sol losließ.
    „Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr.“ Vorsichtig wich Sol zurück. „Sie sagte etwas von Schauplätzen, und sie wollte etwas klären.“
    „Daraus kann man nicht unbedingt schließen, dass sie meinetwegen nach Neapel geflogen ist.“ Carlo fühlte sich wie betäubt. Es war sein sehnlichster Wunsch gewesen, dass Della zu ihm zurückkam, aber nicht so, nicht um diesen Preis. Lieber wäre er für immer allein geblieben, als sie so schwer verletzt

zu sehen. „Ich wusste nicht, dass sie nach Neapel kommen wollte. Ich habe erst heute erfahren, dass sie in dem Flugzeug war, das abgestürzt ist.“
    Sol sah ihn an und hielt den Kopf leicht schräg, eine Haltung, die zynisch wirkte. Ich hasse ihn, dachte Carlo. Doch dann fiel ihm auf, wie blass der junge Mann war und wie verstört er wirkte, und sein Hass verschwand. Sie liebten beide die Frau, die hinter dieser Tür lag und in Lebensgefahr schwebte. Ihr zuliebe wollte er jede Auseinandersetzung mit ihrem Sohn vermeiden.
    „Ich wusste nicht, dass sie kommen wollte“, wiederholte er. „Wenn ich es gewusst hätte, hätte nichts und niemand mich daran hindern können, sie am Flughafen abzuholen. Sie hat jedoch nie etwas von sich hören lassen und ist wahrscheinlich aus anderen Gründen nach Neapel geflogen.“
    In dem Moment kam die Krankenschwester aus dem Zimmer. „Signor Hadley …“
    „Ist sie bei Bewusstsein?“, unterbrach Sol sie angespannt.
    „Leider noch nicht. Aber Sie können wieder zu ihr.“
    Sol betrat den Raum, und Carlo wollte ihm folgen, doch die Krankenschwester hielt ihn zurück. „Es tut mir leid, es darf jeweils nur einer zu ihr.“
    Er blickte an ihr vorbei auf das Bett und war ziemlich bestürzt. Mit dem Kopfverband und den Blutergüssen im Gesicht war Della kaum wiederzuerkennen, aber er hätte sie immer und überall erkannt, egal, wie sehr sie sich verändert hatte.
    Stundenlang blieb Carlo im Krankenhaus und versuchte, nicht ins Grübeln zu geraten. Wenn sie wirklich seinetwegen gekommen war, hatten sie doch noch eine gemeinsame Zukunft. Aber sie schwebte in Lebensgefahr, und er konnte nichts anderes tun, als in Gedanken bei ihr zu sein. Ich muss etwas tun, sonst werde ich verrückt, schoss es ihm auf einmal durch den Kopf. Kurz entschlossen öffnete er die Tür zu ihrem Zimmer.
    Prompt versuchte die Krankenschwester, ihn zurückzudrängen. „Es tut mir leid, Sie können nicht …“ „Lassen Sie ihn hereinkommen“, mischte Sol sich ein. „Er soll mit eigenen Augen sehen, was er ihr angetan hat“, fügte er leise hinzu.
    Carlo stellte sich an Dellas Bett. Ihr Kopf und ihre Augen waren unter Bandagen verborgen. „Wie schlimm ist es?“, flüsterte er.
    „Sie hat schwere Kopfverletzungen, und wir mussten sie operieren. Welche Schäden zurückbleiben, lässt sich noch nicht sagen“, antwortete die Krankenschwester.
    „Wenn sie überhaupt überlebt“, sagte Sol mit verhaltenem Zorn.
    Carlo warf einen Blick auf die Apparate, an die sie angeschlossen war, und hatte das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden. Wenn er mit ihr allein gewesen wäre, hätte er mit ihr geredet und gehofft, sie würde ihn hören. Doch das war in Gegenwart anderer unmöglich. Deshalb stand er nur da und sah Della hilflos an.
    „Sie sehen müde und erschöpft aus. Holen Sie sich wenigstens einen Kaffee“, schlug Carlo an Sol gewandt vor, als die Krankenschwester das Zimmer
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