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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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weg.“
    „Nein, ich bleibe so lange hier, wie du willst.“ Sol warf Carlo einen Blick über die Schulter zu, ehe er fortfuhr: „Carlo war hier, Mom. Er weiß, was passiert ist, und macht sich große Sorgen um dich.“ Statt sich zu freuen, wie Carlo gehofft hatte, rief sie entsetzt aus: „Hoffentlich hast du ihn nicht z u mir gelassen, oder etwa doch? Versprich mir, dass du ihn nicht hereinlässt.“
    „Mom, ich dachte, du …“
    „Was hast du gedacht?“

„Ach, du weißt schon“, antwortete Sol verlegen.
    „Dass ich ihn immer noch liebe?“
    „Ja.“
    Carlo versteifte sich und wartete gespannt auf ihre nächsten Worte.
    „Natürlich liebe ich ihn“, sagte Della schließlich. „Ich werde nicht aufhören, ihn zu lieben, aber es ist zu spät. Er soll mich so nicht sehen. Das könnte ich nicht ertragen. Du hast ihn nicht zu mir gelassen, oder?“
    Sie war so aufgeregt, dass Sol ihr rasch versicherte: „Nein, ganz bestimmt nicht. Aber ich finde es nicht richtig. Er liebt dich, Mom.“
    „Er hat mich so geliebt, wie ich damals war, doch so, wie ich jetzt bin, darf er mich nicht sehen. Natürlich würde er sagen, es sei ihm egal, wie ich aussehe, und das würde ich ihm auch glauben, denn er ist ein guter, großherziger Mensch. Aber ich wäre eine Belastung für ihn, und das will ich ihm nicht zumuten, es wäre nicht fair.“ Sie machte eine Pause, ehe sie fortfuhr: „Manchmal habe ich mir gewünscht, ihn nicht so sehr zu lieben. Ich habe versucht, ihn zu vergessen, doch er ist immer da, und das ist auch nicht fair.“
    „Vielleicht willst du ihn gar nicht vergessen?“, wandte Sol ein.
    „Das stimmt. Ich will das, was wir hatten, nicht verlieren, aber mir bleiben nur noch die
    Erinnerungen.“
    „Ich möchte ihn zu dir lassen, Mom.“
    „Nein, tu mir das nicht an. Ich kann mich doch auf dich verlassen, oder?“
    „Natürlich.“
    „Carlo soll mich so in Erinnerung behalten, wie er mich zuletzt gesehen hat.“ Ein leichtes Lächeln umspielte plötzlich ihre Lippen. „Am Abend der Preisverleihung. Ich weiß, dass ich in dem eleganten schwarzen Kleid gut aussah. Er war da, und wir haben kurz miteinander geredet. So gut werde ich nie wieder aussehen, doch das ist egal, er wird es nicht erfahren.“
    „Aber du kannst doch nicht …“
    „Es ist mir wichtig, dass es ihm gut geht. Ich könnte es nicht ertragen, dass er sich angebunden und eingeengt fühlt. Ganz zu Anfang hat er mir erzählt, dass er sich immer gewünscht hat, etwas zu tun, das seine Fantasie beflügelt. Er soll sich frei fühlen zu machen, was er will, ohne auf mich Rücksicht nehmen zu müssen.“
    „Und dir bleiben nur Erinnerungen. Reicht dir das?“, fragte Sol.
    Ihr glückliches Lächeln raubte Carlo fast den Atem.
    „Ja, die Erinnerungen an eine wunderschöne, glückliche Zeit reichen für mein ganzes Leben“, erwiderte sie sanft.
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Als Sol wieder zur Tür blickte, war Carlo verschwunden.
    12. KAPITEL
    Carlo setzte sich an einen der kleinen Tische des Straßencafés neben dem Krankenhaus, bestellte sich einen Espresso und blickte mit finsterer Miene vor sich hin.
    „Wen haben wir denn hier?“, ertönte plötzlich eine ihm vertraute Stimme.
    Er blickte auf und sah, wie Ruggiero und seine Mutter auf ihn zukamen und an seinem Tisch Platz nahmen.
    „Woher wusstet ihr, wo ich bin?“, fragte Carlo.
    „Wir lassen dich überwachen“, scherzte Ruggiero und bestellte zwei Cappuccino.
    „Warum bist du nicht bei Della?“, wollte Hope wissen.
    „Sie will mich nicht sehen.“
    „Warum nicht? Liebt sie dich nicht mehr?“
    „Sie glaubt, ich würde sie so, wie sie jetzt ist, nicht mehr lieben“, antwortete Carlo.
    „Vielleicht hat sie ja recht“, sagte seine Mutter langsam. „Es wäre eine große Verantwortung, die du übernehmen würdest.“
    In seinen Augen blitzte es auf. „Meinst du, ich hätte Angst davor?“

Sekundenlang sah sie ihn nachdenklich an. „Nein, das glaube ich nicht“, erwiderte sie dann. „Aber Della glaubt es.“
    „Dann musst du sie vom Gegenteil überzeugen. Das dürfte nicht schwierig sein, denn sie liebt dich sehr. Immerhin ist sie zurückgekommen, um mit dir zu reden.“
    „Ja, doch der Flugzeugabsturz hat alles verändert, nicht für mich, sondern für sie.“
    „Unsinn. Sie will dich immer noch. Nichts hat sich geändert“, entgegnete Hope energisch. „Ich bin deine Mutter und habe immer recht.“
    Er lächelte. „Weshalb setzt du dich so für sie ein?
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