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4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz

Titel: 4. Die Rinucci Brüder: Lass die Sonne in dein Herz
Autoren: Lucy Gordon
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ja angerufen, ohne dass du es mitbekommen hast.“
    „Nein, das hat sie nicht.“
    „Wie kannst du dir so sicher sein?“
    „Wenn sie es getan hätte, würde er hierbleiben“, antwortete Ruggiero.
    Als er Alan Forest erblickte, war Carlo schockiert. Der Mann trug einen Arm in der Schlinge und hatte ein blaues Auge.
    „Sind Sie in eine Schlägerei geraten?“
    „Nein. Ich war in der Maschine, die vorgestern auf dem Flughafen abgestürzt ist. Das haben Sie wahrscheinlich gehört. Ein schreckliches Unglück, fünfzehn Tote und viele Schwerverletzte.“ „Warum haben Sie das nicht erwähnt, als Sie anriefen, um den Termin zu verschieben?“
    „Ich lag im Krankenhaus, im Berrotti Hospital. Man hatte mich mit Medikamenten vollgepumpt, und ich wollte nur noch schlafen. Aber jetzt geht es mir besser. Ich habe wirklich Glück gehabt, während viele andere … Die Dokumentarfilmerin, mit der Sie sich auf der Preisverleihung kurz unterhalten haben, saß auch in der Maschine.“
    „Wie bitte?“ Carlo sah ihn entsetzt an.
    „Wie hieß sie noch? Della …?“
    „Haben Sie sie selbst gesehen?“, fragte Carlo angespannt.
    „Ja, ich habe gesehen, wie sie auf der Trage wegtransportiert wurde. Sie lag völlig regungslos da, vielleicht ist sie ihren Verletzungen erlegen. Was haben Sie vor? Wohin …?“ Verblüfft blickte er hinter Carlo her.
    Später konnte Carlo nicht mehr genau sagen, wie er zu der Klinik gekommen war. Er handelte rein automatisch und weigerte sich, die Wahrheit zu akzeptieren. Seit zwei Tagen lag Della schwer verletzt im Krankenhaus ganz in seiner Nähe, und er hatte es nicht gewusst.
    Nachdem er den Wagen geparkt hatte, erkundigte er sich am Empfang: „In welchem Zimmer liegt Signora Hadley?“
    „Sind Sie ein Verwandter?“
    „Nein, aber ich … bin mit ihr befreundet.“
    „Es tut mir leid, wir müssen uns an die Vorschriften halten …“
    „Sagen Sie mir wenigstens, ob sie noch lebt“, forderte er die Frau rau auf.
    „Ja, sie lebt“, antwortete sie und sah ihn besorgt an. „Zwingen Sie mich bitte nicht, die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zu rufen.“
    „Nein, das ist nicht nötig.“ Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Ich möchte nur wissen, ob sie schwer verletzt ist. Sie war in dem Flugzeug, das abgestürzt ist.“
    Die Frau hatte Mitleid mit ihm. „Ja, sie hat den Absturz schwer verletzt überlebt. Aber ich muss Sie warnen … Am besten reden Sie mit ihrem Sohn.“

„Er ist hier?“
    „Man hat ihn sofort angerufen. Sie finden ihn im zweiten Stock.“
    Ehe sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, war Carlo schon weg. Er erblickte Sol, als er die Tür zur Intensivstation öffnete. Der junge Mann stand am Fenster und schaute hinaus. Als er sich umdrehte und Carlo mit verzweifelter Miene auf sich zukommen sah, erkannte er ihn nicht.
    „Wie geht es ihr?“, fragte Carlo.
    „Du liebe Zeit, Sie sind es!“
    Carlo war näher daran, die Beherrschung zu verlieren, als jemals zuvor. „Wie geht es ihr?“, wiederholte er ungeduldig und gereizt.
    „Sie ist immer noch bewusstlos“, erklärte Sol. „Die Ärzte erzählen einem alles Mögliche, aber …“ Ihm versagte sekundenlang die Stimme. „Sie wird sterben, und ich kann nichts tun, ich kann ihr nicht helfen.“
    11. KAPITEL
    „Das kann nicht wahr sein. Ich glaube es nicht“, erwiderte Carlo, und seine Stimme klang hart. „So habe ich auch reagiert“, antwortete Sol. „Als ich sie bewusstlos im Bett liegen sah, glaubte ich, sie würde nur schlafen und jeden Moment wach werden. Dass es so lange dauert, ist ein schlechtes Zeichen. Sie musste operiert werden, und die Ärzte hatten damit gerechnet, dass sie danach wieder das Bewusstsein erlangen würde.“
    „In welchem Zimmer liegt sie?“
    „Gleich hier.“ Sol wies auf die gegenüberliegende Tür. „Man hat mich hinausgeschickt, weil man sie an andere Apparate anschließen wollte.“ Sekundenlang schloss er die Augen, ehe er fortfuhr: „Sie muss mit dem Kopf hart aufgeschlagen sein, wie die Ärzte vermuten. Selbst wenn sie aus der Bewusstlosigkeit aufwacht, ist nicht sicher, dass sie keine bleibenden Schäden erlitten hat.“ Carlo war zutiefst erschüttert.
    „Die Ärzte haben mir wenig Hoffnung gemacht“, fügte Sol hinzu. „Sie sagen zwar nicht direkt, dass sie kaum eine Überlebenschance hat, aber man kann es den vorsichtigen Umschreibungen entnehmen.“ Auf einmal sah er Carlo vorwurfsvoll an. „Sie haben verdammt lange gebraucht, um sich nach ihr zu
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