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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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schnell sagen, was wir wissen wollen.«
    Bevor noch jemand seine Meinung zum Ausdruck bringen konnte, sagte ich in einem leisen, aber durchdringenden Tonfall: »Also ist der Unrat auf dem Boden hier tatsächlich der Sprache mächtig. Bemerkenswert.«
    Kei-Wos Walnußgesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. Er setzte sich noch weiter in seinen Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. Dann keifte die Frau wütend los. Kei-Wo wandte sich während dieses unverständlichen Ausbruches direkt an mich.
    »Jetzt hast du Sooey ärgerlich gemacht. Ich muß dich warnen; sie kann mit ihrem kleinen Messer außerordentlich gut umgehen.« Diesem Teufel machte das Spielchen durchaus Spaß, und er war bereit, den Ereignissen ihren Lauf zu lassen und sich voller Schadenfreude dem zu widmen, der die Auseinandersetzung gewann.
    War das richtig? Irrte ich mich, wenn ich in ihm eine Veranlagung zu amüsierter Oberflächlichkeit erkannte? Er schuldete mir nichts außer seinem Leben. Vielleicht schuldete er dieser Bande, diesem Fing-Na und dieser Sooey eine Menge. Es waren seine Leute. So wie es aussah, mußte ich aus eigener Kraft mit diesem unglücklichen Zufall fertig werden.
    Der Umriß der Frau schwoll im Lichtschein an, und ihr Schatten hüllte mich ein. Sie ging an Kei-Wo auf seinem Stuhl vorbei, und das Lampenlicht fiel auf glattes schwarzes Haar, eine entstellte Gesichtshälfte, deren Wange eingefallen und vernarbt war, und ein einzelnes funkelndes Auge. Sie trug formlose Lumpen. Ihre gelbe Faust hob sich, sehnig, die Knöchel wulstig. Das Messer war klein und tückisch gekrümmt. Das Licht fiel auf die Klinge und funkelte in meinen Augen.
    »Wie war deine Frage?« fragte ich.
    Ich konnte sie keuchen hören. Ich wartete darauf, daß die anderen in dem Raum riefen, schrien und sie anfeuerten. Alle saßen stumm da.
    »Keine Fragen jetzt, Shint! Als erstes werde ich ein Auge ...«
    Das Messer bewegte sich langsam nach vorn und drehte sich, als sie Maß für meine Augenhöhle nahm. Ich benutzte meine Muskeln, sprengte die Fesseln, griff nach oben und entwand ihr das Messer. Sie kreischte wie eine Furie und taumelte zurück; das glatte Haar fiel lose in das schmale bösartige Gesicht.
    »Bis jetzt bin ich sehr gnädig mit dir umgegangen, Sooey, da ich dir nicht das Handgelenk gebrochen habe. Laß dich nicht noch einmal mit mir ein.« Ich warf das Messer in die Schatten einer Ecke. Dann sah ich Kei-Wo den Dipensis fragend an.
    Er entfaltete die Beine, drehte sich um und gab Sooey einen Tritt in den Hintern.
    Sie zischte und raffte ihre Lumpen enger um sich, aber sie zog sich zurück.
    Der kleine Dieb sah mich wieder an. »Dein Name, Dom?«
    »Drajak.«
    »Möglich. Ich denke, du solltest Drajak der Schnelle heißen.«
    »Wenn du es so willst.«
    »Wenn ich es wünsche, dann wird es so sein.«
    Ich tastete nach der metallenen Klammer. »Geht dieses verdammte Ding ab, ohne daß mein Kopf mit abgerissen wird?«
    Dafür hatte er ein keuchendes Lachen übrig. »Der Riegel ist rechts hinten.«
    Ich schob den Riegel um, die stählernen Seiten öffneten sich, und ich konnte den Kopf wieder bewegen. Ich sagte: »Ich werde jetzt aufstehen.«
    »Gut. Naghan der Chik wird sein Messer in deinem Auge versenken, wenn du ...«
    »Naghan der Chik kann beruhigt sein.« Ich ließ den Kopf im Nacken kreisen. Ich muß zugeben, ein paar böse Momente lang hatte ich die Befürchtung, daß der Hieb auf meinem Hinterkopf die Lähmung zurückbringen würde, an der ich zuvor gelitten hatte. Nach der Lähmung war ich so schwach wie ein Woflo gewesen, und Mevancy glaubte immer noch, daß ich keine Kraft besäße. »Ich werde keine dumme Bewegung machen.«
    »Nein. Nein, Drajak der Schnelle, das glaube ich auch nicht.«
    Ich rieb mir den Hals. »Als wir uns kennenlernten, war ich unterwegs, um etwas zu essen und zu trinken. Wie du leicht begreifen wirst, bin ich seitdem immer noch nicht dazu gekommen.«
    Er hob die Hand und rief. »Valli!«
    Wie es jetzt genau weitergehen würde, war mir nicht ganz klar. Die Situation war gerettet. Ich war nicht fürs sofortige Zuschlagen. Das unmittelbare Schicksal vieler dieser Leute hing davon ab, wie gut Kei-Wo sie in Schach hielt. Wenn er sie nicht unter Kontrolle hatte und sie mich angriffen, würden eine Menge von ihnen sterben.
    Ich fragte mich, ob er eine Bemerkung darüber machen würde, daß ich mich dazu entschieden hatte, eine Frau anzugreifen. Fing-Na hatte nur eine heisere Frage nach meinem allgemeinen
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