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39 - Meuchelmörder von Scorpio

39 - Meuchelmörder von Scorpio

Titel: 39 - Meuchelmörder von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Halskette der Königin zu tragen. Ich nehme sowieso an, daß sie einen Schock erlitten und viel zuviel Angst hat, um sie sich noch einmal auszuleihen.«
    Ich sagte nichts. Ich hatte in letzter Zeit sowieso viel zuviel geredet. Und ich war mir gar nicht so sicher, daß Leone verängstigt wäre. Sie hatte auf mich den Eindruck eines leichtsinniges Mädchens gemacht; ich hatte in ihr einen Zug Kühnheit entdeckt.
    Kei-Wo fuhr fort: »Unser Informant hat gesagt, daß sie sich die Halskette geliehen hat. Sobald sie sie angelegt hatte, sollte sie uns gehören. Doch du kamst dazwischen.«
    Wieder sagte ich nichts.
    »Also ist ziemlich klar, was wir tun müssen. Wenn du nicht das tust, was ich wünsche, wird Naghan der Chik dir sauber die Kehle durchschneiden, wo du auch immer bist. Solltest du versagen, so hast du dein Leben verwirkt, und du kannst dich nicht vor uns verstecken.«
    Ich war vernünftig genug, um zu erkennen, daß diese Drohung problemlos durchgeführt werden konnte. Ich konnte nicht jede Sekunde vor dem geworfenen Messer eines Meuchelmörders auf der Hut sein, auch wenn es mir gelang, es mehr als einmal abzuwehren.
    »Ich nehme an, du wirst mir irgendwann sagen, was du willst«, sagte ich.
    Sein Gesicht verdunkelte sich vor Zorn, dann warf er den Kopf zurück und brüllte vor Lachen. »Da haben wir den Richtigen erwischt, Fanshos! Den Richtigen!«
    »Vielleicht treibe ich meinen kleinen Sklitty zuerst in eines seiner Augen«, knurrte Naghan der Chik. »Das würde mir gefallen.«
    »Nur wenn er versagt, Nag, nur wenn er versagt.«
    »Bei Chikitto dem Unfehlbaren! Wenn er es tut!«
    »Aye.« Kei-Wo richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. »Also, du verstehst. Gut. Ich brauche die Halskette der Königin. Sie wird den Palast nicht noch einmal am Hals einer einfältigen Shishi verlassen. Du hast sie und diesen Onker zurückgebracht, der sich mir in den Weg stellte. Die da drin müssen dich lieben. Du gelangst als Freund hinein. Das wirst du tun und die Halskette für mich besorgen. Dernun? «

4
     
     
    In einer stinkenden Gasse in einem unerfreulichen Teil der Stadt benutzte Naghan der Chik sein Messer, um die Fesseln an meinen Handgelenken zu durchtrennen. In ihrem Versteck hatte es keine Alternative gegeben. Man hatte mir die Augen verbunden, mich gefesselt und durch verwinkelte Gassen und über schmale Treppen geführt, bis ich jede Orientierung verloren hatte. Es würde mir schwerfallen, den Weg zurück zu finden.
    Naghan zeigte mir sein Messer. Er hielt es mir unter die Nase.
    »Das ist für deine Augen, eines nach dem anderen. Dann deine Kehle, Shint. Am besten, du enttäuscht Kei-Wo den Dipensis nicht.«
    »Das Messer des Chik ist sehr tödlich«, sagte ein anderer Dieb, ein Zwerg mit gelb vernarbtem Kiefer und schlechten Zähnen, der Ping genannt wurde.
    Das Messer war kein Terchick, das Wurfmesser meiner Klansleute der großen Ebenen von Segesthes. Es war schwerer, und wenn mich mein Auge nicht trog, schlechter ausgewogen. Doch ich zweifelte nicht an der Drohung Naghan des Chiks. Um die dicken Hüften trug er einen vollen Gürtel dieser Messer.
    Ich mußte mich von dieser unangenehmen Gesellschaft befreien. Da wurden außer ihrem Wunsch, die Halskette der Königin zu stehlen, Intrigen gesponnen.
    Darüber dachte ich nach, während ich mich im Licht der Monde umsah und mir die Handgelenke rieb. Obwohl die Gegend um den Basar und das Labyrinth der Gassen hier in Makilorn kaum für die Aracloins, diese lärmende, brausende und gewöhnlich durch nichts aufzuhaltende Lebensart vieler mir vertrauter Städte typisch war, hatte sie ihre eigenen niederen Lebensformen. Schurkerei war hier eine Lebensweise. Hier wurden dunkle Begierden befriedigt. Hier versteckten sich Schurken in dem unübersichtlichen Labyrinth vor dem Gesetz. Hier galt ein Leben wenig.
    Ich war in der Stimmung, ein bißchen auszuteilen. »Schafft es Naghan der Chik, das schmale Ziel jedesmal zu treffen? Immerzu? Und nie zu verfehlen?«
    »Fordere mich heraus, Shint!« knurrte Naghan.
    »Jederzeit, Sonnenschein, jederzeit.«
    Er hätte gern etwas angefangen, aber Sindi-Wang, eine üppig entwickelte Frau, die ihre Massen gleichgültig zwischen den Falten ihres Kleides zur Schau stellte, zischte: »Wenn du ihn verletzt, bevor er seine Arbeit getan hat, Nag, verlierst du auch.«
    Keiner war taktlos genug zu fragen, was genau Naghan verlieren würde.
    »Gebt ihm einen Tritt!« brüllte der Chik. »Bringt ihn fort von mir!«
    »Geh, Drajak!«

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