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36 - Die Omen von Kregen

36 - Die Omen von Kregen

Titel: 36 - Die Omen von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Phalanx-Streitmacht, saß an unserem Tisch, ein aufrechter Mann und guter Kamerad. Am liebsten hätte er darüber gesprochen, wie man die Aufstellung der verschiedenen Phalanxen und Kerchuris noch weiter verbessern könnte.
    Bei uns saß auch Kapt Erndor, eine ernste Erscheinung, aber doch weitaus entspannter als je zuvor. Er würde den größten Teil von Turkos Neunter Armee nach Norden führen. Turko selbst mußte natürlich in sein Kovnat und die Aufräumarbeiten dort fortsetzen. *
    An jenem Tisch saßen noch andere oder räkelten sich auf den Sofas – einige sind Ihnen in meinen Berichten schon begegnet, andere wurden bisher noch nicht erwähnt.
    Ein Band der Freundschaft, der guten Kameradschaft umschloß uns in diesen Momenten.
    Obwohl ich auf Kregen, vierhundert Lichtjahre von der Erde entfernt, schon viele Jahresperioden zugebracht hatte, erstaunte es mich immer wieder, zu welchen bewundernswerten Verrenkungen Leute wie Korero der Schildträger in der Lage waren. Er hatte allerdings vier Arme und einen Schwanz, der in einer fünften kräftigen Hand endete. Im Kampf schirmte er mir stets den Rücken ab.
    Marion und Nango waren fort, so daß Turko offen aussprechen konnte, was nicht nur ihn beschäftigte, ohne das Glückspaar zu kränken.
    »Weißt du, Dray, es ist wirklich schade, daß der gute alte Seg heute nicht bei uns war. Auf einer Hochzeit macht er sich immer gut.«
    »Aye, Turko. Das gleiche gilt für Inch.«
    »So wie ich freilich die Dinge sehe«, bemerkte Nath Famphreon, »und da äußere ich mich strikt als Neuling in diesem Kreis, ging es Marion lediglich darum, den Herrscher hier zu haben – und die Herrscherin.«
    Ein helles Köpfchen, der neue Kov von Falkerdrin. Er hatte natürlich recht. Seg war mit seiner Frau Milsi nach Balkan gereist, wo er der neue Hohe Kov war. Diese Reise hatte meinen Segen, denn Balkan war eine reiche Provinz, die sich traditionsgemäß aus der Politik heraushielt. Er würde dort einen ungeheuren Reichtum und einen sicheren Stützpunkt finden. So sehr lag mir mein Klingengefährte Seg Segutorio am Herzen, daß ich mich über diese glückliche Wende für ihn ungemein freute.
    »Ich gehe davon aus, daß Seg die Zügel ohne große Probleme fest in die Hände bekommt«, bemerkte Delia.
    »Verflixt!« entfuhr es mir. »Wer immer Seg Segutorio Schwierigkeiten macht, der ist ein bemitleidenswertes armes Kerlchen!«
    »Ganz recht, mein Liebster, ganz recht.«
    Nun unterhielten wir uns in allgemeinen Begriffen über die Situation Vallias und im speziellen über die Probleme, die uns drohten. Das Inselreich war so gut wie wiedervereinigt. Sobald diese Entwicklung erfolgreich abgeschlossen war, konnten Drak und Silda die Herrschaft übernehmen und es Delia und mir zur Abwechslung einmal ermöglichen, eigenen Plänen zu folgen.
    Kapt Erndor beugte sich vor. »Die Truppen sind guten Mutes, gelobt sei Opaz«, sagte er. »Die 30. Division wird morgen aus Vondium erwartet. Sie ist auf dem Flugwege hierher unterwegs.«
    »Was?« mokierte sich Turko. »Soll das heißen, Lord Farris hat tatsächlich Einheiten seiner kostbaren Luftflotte zur Verfügung gestellt? Es gibt doch immer wieder Wunder!«
    »Nach unserem letzten Feldzug, Kov«, sagte Erndor, »sind wir mit Flugeinheiten besser dran denn je.«
    »Über den verdammten Bergen brauchen wir auch jeden Voller, den wir kriegen können!«
    »Wie ist die 30. Zupasase?« wollte Nath Famphreon wissen.
    »Noch sehr ungeschliffen«, antwortete Erndor. »Das Kommando führt Strom Chuktar Enar Thandon. Ein kalter Fisch. Ein gutes Regiment gibt es allerdings, die 11. Churgurs unter dem alten Hack-und-Stich.«
    In diesem Augenblick wurde mein Blick auf eine Erscheinung gelenkt, einer Säule erhitzter Luft ähnlich, die sich in der gegenüberliegenden Ecke erhob, wo auf dem mit gelben und grünen Marmorkacheln ausgelegten Boden eine riesige Schale aus pandahemischem Porzellan stand. Die daraus hervorragenden Blumen verbreiteten einen sehr angenehmen Duft.
    »Dort!« sagte Delia heftig.
    Ehe jemand aus unserer Runde reagieren konnte, verdichtete sich die Luftsäule und verwandelte sich in eine schimmernde Mannesgestalt.
    Einen gespannten Augenblick lang starrten wir das Phänomen an, dann atmeten wir auf.
    Die lange schlichte Robe, der schwere schiefsitzende Turban, der über ein Ohr abzukippen drohte, das weise zwingende und doch sympathische Gesicht – alle diese Merkmale verrieten uns, daß wir es mit einem alten Gefährten zu tun
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