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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All
Autoren: Christian Schwarz
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drücken. Der gesamte Rumpf begann unter der Belastung zu zittern. Matt hielt sich krampfhaft an einer Konsole fest.
    »Kollisionsalarm! Einschlag in zehn Sekunden... neun... acht...«
    »O mein Gott«, flüsterte Matt, das Entsetzen deutlich im Gesicht. Er spürte das Adrenalin in seine Blutbahn schießen, während der Countdown weiter rückwärts zählte – bis er plötzlich abbrach.
    »Ausweichmanöver beendet. Schiff außer Gefahr.«
    Eine staubtrockene Analyse angesichts der Tatsache, dass die Rakete in einer Entfernung von nur dreiundachtzig Metern am Rumpf der AKINA vorbeizog, wie die ständig durchlaufenden eingeblendeten Daten zeigten.
    Matt stieß die angehaltene Luft aus und ballte die Linke zur Faust, während der Alarm verstummte.
    Doch seine Freude wich jähem Entsetzen. Nur eine Sekunde später war eine dumpfe Explosion zu hören. Ein Schlag wie von einer riesigen Faust ging durch das Schiff.
    Matt verlor den Halt und wurde von der Plattform geschleudert. Er kippte über ein Geländer und krachte unsanft auf den Boden. Er stöhnte. Ihm war es, als bohre sich ein Schwert in seine linke Hüfte. Sind wir getroffen?, schoss es ihm durch den Kopf.
    »Eine der Steuerdüsen ist explodiert«, meldete Miki Takeo. Er stand breitbeinig da, hatte wohl seine Elektromagnete aktiviert, um nicht umgerissen zu werden.
    Hätte mir auch einfallen können, erinnerte sich Matt daran, dass auch der Raumanzug, den er trug, über Magnetsohlen verfügte.
    Die Notbeleuchtung flackerte. Im Schiffsleib knirschte und ächzte es so stark, dass Matt für einen Moment die Befürchtung hatte, die AKINA könnte auseinanderbrechen. Er rappelte sich gerade hoch, als ihn ein neuerlicher starker Ruck gegen die Wand warf. Er schlug sich den Kopf an und sah Sterne.
    Als er wieder klar sehen konnte, bemerkte er, dass die Notbeleuchtung erloschen und die Brücke in normales Licht getaucht war.
    »Ich habe wieder Zugriff auf den Computer«, sagte Takeo. »Die explodierte Steuerdüse wird automatisch gelöscht, die Sektion abgeschottet. Ich...« Er verstummte mitten im Satz, was für ihn ungewöhnlich war und nichts Gutes vermuten ließ. »Das Shuttle hat sich vom Rumpf gelöst!«, fuhr er dann fort.
    Eine Katastrophe! Matt glaubte erneut den Boden unter den Füßen zu verlieren, doch diesmal spielten ihm seine Sinne einen Streich. Er riss sich zusammen und rannte los, zum Aufzug hin.
    »Matt, was hast du vor?«, rief Miki Takeo ihm hinterher, aber die sich schließende Lifttür schnitt Matt die Antwort ab.
    Er spürte seinen Herzschlag in den Schläfen pochen, während er die vier Decks nach unten fuhr. In seinem Kopf rasten wirr die Gedanken durcheinander. Ohne das Shuttle kommen wir nicht mehr zurück! Schneller, schneller! Warum fährt das verdammte Ding nicht schneller? Wo ist die Rakete hin? O Gott, was tue ich hier überhaupt? Es ist aus! Aus und vorbei!
    Nach einigen Sekunden, die Matt wie eine Ewigkeit vorkamen, öffnete sich die Aufzugstür. Matt rannte in den Gang hinein, kam ins Stolpern, fing sich wieder und lief weiter. Vor der Schleuse am anderen Ende blieb er kurz stehen und setzte den Helm auf. Dann betätigte er den Mechanismus.
    Zischend öffnete sich das Schott, das in den Dekompressionsraum führte. Rein. Schließen. Luft abpumpen. Der Knoten in Matts Bauch war nun mindestens so groß wie der Mondmeteorit, als er die Anzeige beobachtete. Noch zwanzig Prozent, noch zehn... jetzt! Er hieb auf den Öffnungsmechanismus der Außenschleuse und schwebte im Vakuum. Rasch aktivierte er die Magnethaftung in seinen Schuhsohlen. Als er den linken Fuß in die Nähe des Bodens brachte, bekam er sofort Halt.
    Der freie Raum war nur vier Schritte entfernt. Matt machte sie, ohne von den Magneten behindert zu werden. Dann stand er der Kante und sah in den freien Raum.
    Kein Shuttle-Rumpf über ihm. Wie erwartet und befürchtet.
    Aber dann sah er das kleine Schiff, das sich durch den plötzlichen Ruck gelöst hatte. Es trieb ein ganzes Stück von der AKINA entfernt im All!
    Matt stöhnte. Wie weit? Fünfzig Meter weg? Zweihundert? Die Entfernung war ohne Bezugspunkte schwer zu schätzen. Auf jeden Fall zu weit, um noch ein Sicherungsseil oder etwas Ähnliches zu organisieren.
    »Matt, ich sehe, dass du in der Schleuse bist. Was hast du vor? Bitte melde dich!« Erst jetzt drang Mikis Stimme aus dem Lautsprecher bewusst zu ihm durch.
    »Ich versuche das Shuttle zurückzuholen«, keuchte Matt. Seine Entscheidung stand fest.
    »Ohne Sicherung?
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