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325 - Gefahr aus dem All

325 - Gefahr aus dem All

Titel: 325 - Gefahr aus dem All
Autoren: Christian Schwarz
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Seilwinde.
    Ein Aufzug?
    Der Daa’mure wusste nicht, wohin er führte, doch er bot die einzige Chance, sich den anstürmenden Truppen zu entziehen. Mit weiten Sprüngen rannte er auf die Kabine zu, nahm dabei wieder seine Echsengestalt an. Erste Projektile trafen seinen Rücken, prallten aber an den harten Schuppen ab.
    Sekunden später hatte Grao die Kabinentür erreicht, riss ei auf und warf sich hinein. Linker Hand erkannte er eine Apparatur, deren Einfachheit ihn vor keine großen Rätsel stellte. Zwei Knöpfe: »UP« und »DOWN«, dazu ein weiterer: »STOPP«. Sein Daumen senkte sich auf den Abwärtsknopf.
    Wütende Kugeln prasselten gegen die Außenhülle der Kabine, als sie sich abrupt absenkte und in einer Öffnung im Boden verschwand.
    Grao trat an eine der glaslosen Fenster und blickte hinaus. Oder besser: hinab. Denn der Aufzug glitt frei schwebend in eine gewaltige Höhle hinab. Das von oben einfallende Licht reichte kaum zum Boden, aber mit seinen scharfen Augen glaubte der Daa’mure dort unten Dschungel auszumachen. Als sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnten, bemerkte er auch überall an den Wänden und der Decke über sich Lichtflecken. Das mussten fluoreszierende Pflanzen sein. Grao glaubte zu erkennen, dass die Höhle kreisrund sein musste.
    Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Eine kreisrunde, fünf Kilometer durchmessende Halbkugel... so wie die Sphäre, die ein Schuss des Flächenräumers hinterließ! Mefju’drex hatte ihm vom ersten Test der Waffe berichtet, der die Hydriten damals durchgeführt hatten. Dabei war eine Hohlkugel unter dem gefrorenen Boden der Antarktis entstanden. Die Primärrassenvertreter, die sie Jahrtausende später entdeckten, nannten sie Sanktuarium.
    An diesem Punkt seiner Überlegungen war Grao angekommen, als die Kabine plötzlich zu schwanken begann. Ein metallisches Geräusch erklang von oben. Dann ein Ruck im Stahlsein, der sich auf die Kabine übertrug. Und noch einer.
    Grao musste seine Phantasie nicht bemühen, um zu erkennen, was geschah. Sie machen sich am Seil zu schaffen, durchfuhr es ihn. Sie wollen –
    Die Wirklichkeit überholte seine Befürchtung, als das bis dahin straffe Stahlseil mit einem kreischenden Singen an Zug verlor. Schlagartig sackte die Kabine unter Graos Füßen weg.
    Der Boden lag sicher noch einen Kilometer unter ihm, kam nun aber rasend schnell näher. Der Wucht, mit der die Kabine zerschellen würde, würde auch sein wandelbarer Körper nicht standhalten. Grao sah sich in den Trümmern sterben, von Metallfetzen seziert und über den Grund verteilt.
    Der Daa’mure wartete nicht ab, bis sein Leben im Zeitraffer vor seinem Inneren Auge vorbeiziehen würde.
    Grao’sil’aana handelte...
    ***
    Im Weltall
    » Ist das wirklich eine Rakete?«, fragte Matthew.
    »Korrekt.« Wenn Miki Takeo genauso perplex war wie Matt, zeigte er es nicht. »Neunzehn Meter lang, intelligentes Steuergehirn, drei Nuklearsprengköpfe mit jeweils drei Megatonnen Sprengkraft...«
    »Drei Mega...« Matt blieb die Luft weg. Das animierte Modell erinnerte ihn ein wenig an die schlanken sowjetischen SS-20-Raketen seiner Zeit »Sind wir das Ziel?«
    »Nicht klar zu erkennen. Die Rakete hält direkten Kurs auf uns, könnte aber auch das Trümmerteil anvisieren. Wie auch immer, sie ist in vierunddreißig Sekunden da.«
    »Wir müssen ausweichen!«
    »Schon in Arbeit. Zündung der Manövrierdüsen in drei... Was ist das?«
    Auf dem Ortungsmonitor war ein großes grünes Zeichen erschienen, das Matt nicht deuten konnte. Gleichzeitig gingen die Lichter auf der Brücke aus. Die Notbeleuchtung schaltete sich ein und auf dem Hauptmonitor erschien bildschirmfüllend die schematische Darstellung der Rakete, deren dunkles Grün inmitten der Schwärze bedrohlich leuchtete.
    Eine mechanische Stimme ertönte. »Kollisionsalarm! Einschlag in dreißig Sekunden.«
    »Ein Notprogramm hat sich eingeschaltet«, sagte Takeo. »Ich habe keinen Zugriff mehr. Die Notsteuerung hat absoluten Vorrang, der Computer nutzt fast sämtliche zur Verfügung stehenden Kapazitäten.«
    Erneut ging ein Ruck durch das Schiff. Auf dem Hauptmonitor erschien nun auch die AKINA als schräg von hinten dargestellte 3-D-Animation aus hellblauen Linien. Die Rakete war bereits gefährlich nahe. »Kollisionsalarm! Einschlag in zwanzig Sekunden«, vermeldete die Stimme.
    Zwei Steuerdüsen auf der Backbordseite der AKINA brüllten auf und gaben vollen Schub, um das Schiff zur Seite zu
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