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304 - Allein gegen alle

304 - Allein gegen alle

Titel: 304 - Allein gegen alle
Autoren: Sascha Vennemann
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Gegners. Ein riesiger erleuchteter Kuppelbau, der aus einem durchscheinenden Material gefertigt war und in dessen Innerem weitere Gebäude mit maritimer Architektur erkennbar waren. Tunnelröhren führten in die Stadt hinein und aus ihr heraus.
    Der Taucher sah von seiner Position aus zwei größere Zugänge, die schleusenartig etwa auf halber Höhe der Kuppelrundung angebracht waren. Würde er geradeaus auf die Stadt zuschwimmen, würde er automatisch zum nächstgelegenen Eingang kommen.
    Er sah sich weiter um. Das Wasser bis zur Stadt war klar, keine Behinderungen durch vorbeiziehende Fischschwärme und Wachen. Lediglich am Tor selbst erkannte er drei schwimmende Gestalten, die armlange Stäbe bei sich trugen.
    Ihre Waffen... Wenn ich eine davon erbeute, habe ich leichtes Spiel mit den anderen Gegnern. Das hat früher schon gut funktioniert.
    Er dachte an einen der letzten Kämpfe, die er ausgefochten hatte. Die Waffen der seltsamen Fischwesen waren ziemlich effektive Elektroschocker. So effektiv, dass sie bei richtiger Anwendung und Dosierung den Getroffenen töten konnten.
    Keine Gnade! Sie selbst haben getötet und gefressen. Sie haben sich auf der Jagd nach Menschenfleisch an Deinesgleichen vergriffen. Und außerdem haben sie das, was du zurzeit am Nötigsten brauchst. Du weißt, dass sie es dir nicht freiwillig geben werden. Wenn du zu schwach bist, werden sie ihre spitzen Zähne in dein Fleisch treiben und dich bei lebendigem Leibe auffressen. Willst du das? Nein? Dann tu, was du am besten kannst. Nimm dir, was du brauchst, und zeige – das vor allen Dingen! – keine Gnade!
    Die Zeit für den Angriff war gekommen. Sein Herz raste, er hörte das Pochen seines Pulses in den Ohren. Sein Blut war in Aufruhr, alles in ihm schrie danach, in einem einzigen Ausbruch von Energie vorzuschnellen und zu wüten.
    Warum hältst du dich zurück? Vollende, wozu du gekommen bist!
    Der Mann in dem Anzug knurrte leise, fixierte die drei Fischmenschen mit starrem Blick und startete den Angriff. Mit einem kräftigen Tritt drückte er sich vom Meeresboden ab und glitt pfeilschnell auf die Stadt zu, wie mit einer Harpune abgeschossen.
    Das künstliche Licht der Unterwasserstadt erhellte den Meeresboden rings um sie herum nur in einem engen Umkreis, in den der Angreifer noch nicht eingetaucht war. Wie lange würde es wohl dauern, bis er entdeckt wurde?
    Dann war es so weit: Der Taucher in seinem schwarzen Anzug glitt hinaus in die beleuchtete Zone vor der Schleuse.
    Die drei Fischmenschen, die dort Wache hielten, waren gerade in ein Gespräch vertieft und bemerkten ihn nicht gleich.
    Wie hässlich sie sind! Nicht nur ihre Stäbe sind furchtbare Waffen, auch ihre Zähne und ihr Flossenkamm. Ihre Haut ist glitschig und entwindet sich jedem Griff. Aber meinem nicht...
    Er näherte sich weiter. Das Klackern ihrer Stimmen drang über die Außenmembrane an sein Ohr. Im selben Augenblick drehten sich die Fischmenschen um und entdeckten ihn. Erschreckt gingen sie in eine Verteidigungsstellung und nahmen ihre Schockstäbe nach vorn.
    Wieder klackerte es im Wasser – und plötzlich meinte der Taucher verstehen zu könne, was die blauhäutigen Scheusale redeten! Er schloss für einen kurzen Moment irritiert die Augen, schwamm aber weiter; jetzt mit reiner Körperkraft, die von dem Anzug um ein Vielfaches potenziert wurde. Keine zwanzig Meter trennten ihn noch von den Schleusenwächtern.
    »… sofort anzuhalten!«, drang die Stimme des vorderen Fischmenschen in seine Gedanken. »Oder wir müssen Gewalt anwenden!« Seit wann können diese Viecher reden? , fuhr es ihm durch den Sinn. Das sind doch nur Tiere! Sie haben uns gefressen!
    Heiße Wut überlagerte seine Gedanken und blendete alles andere aus.
    Im selben Augenblick stieß der Wortführer der Hydriten – Wie komme ich auf diesen Namen? Heißen die Fischmenschen so? – seinen Schockstab nach vorn und betätigte den Auslöser. Die beiden anderen Wachen waren an den Seiten der Schleuse in Stellung gegangen. Offenbar glaubten sie, dass ihr Kollege leichtes Spiel mit dem Taucher haben würde.
    Erstaunlich zurückhaltend für Mar’osianer , durchzuckte es den Mann.
    Bevor er sich auch über diesen Gedanken wundern konnte, übernahmen wieder seine Instinkte. Während die bläulichen Blitze des Schockstabs von seinem Anzug abgeleitet wurden, erreichte er mit einem letzten kräftigen Schlag seiner Flossen den Hydriten, traf mit der behandschuhten Rechten seitlich dessen Schädel und
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