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30 Sekunden Verzögerung

30 Sekunden Verzögerung

Titel: 30 Sekunden Verzögerung
Autoren: Robert Moore Williams
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U-Boot-Kommandant“, sagte Zen schnell, und seine Augen begannen zu funkeln. Thurman und Larson, kampferprobte Männer würden an seiner Seite sein!
    „Ich sehe, Sie kennen meine Geschichte“, fuhr Larson fort. „Ich bin sicher, daß Sie mich nicht zurückweisen werden.“
    „Ich werde mich hüten“, lachte Zen. „Ich brauche jeden Mann, der eine Waffe bedienen kann.“ Seine Blicke wanderten über die Männer, die sich in seine Nähe drängten, und dann entdeckte er den Mann, den er suchte.
    Grant war in ein Gespräch mit West vertieft. Grants Gesicht war das Gesicht, das den Soldaten in der Halle erschienen war. Er bemerkte Zens forschenden Blick, nickte West zu und ging auf Zen zu.
    „Wie hat es Ihnen auf dem Satelliten gefallen?“ fragte Zen schmunzelnd.
    „Einsam wie in der Hölle, Sir“, erwiderte Grant.
    „Wollen Sie mit mir nach Asien gehen?“
    „Nirgends würde ich lieber hingehen. So, wie die Dinge liegen, haben wir keine andere Wahl. Wenn die Bombe erst gestartet ist …“ Er brach ab, und sein Gesicht wurde ernst.
    Plötzlich stand Nedra vor Zen. Er war zu überrascht, um etwas zu sagen, schüttelte nur abweisend den Kopf.
    „Warum nicht?“ fragte sie herausfordernd. „Warum darf ich nicht mit Ihnen gehen?“
    „Weil ich Sie liebe“, sagte Zen einfach.
    „Gerade darum sollte ich an Ihrer Seite sein.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Wenn Sie zu spät kommen, wenn Sie Ihr Ziel nicht erreichen, gibt es kein Morgen“, sagte sie. „Vergessen Sie nicht, daß ich als Krankenschwester ausgebildet bin. Wenn es Verwundete gibt, werden Sie Hilfe brauchen.“
    „Aber …“, begann Zen, doch das Mädchen schnitt ihm das Wort ab.
    „Kein aber! Die Tatsache, daß Sie mich lieben, hat nichts mit der Aufgabe zu tun. Liebe steht auf einem anderen Blatt, obwohl es wunderbar für mich ist, zu wissen, was ich Ihnen bedeute.“ Ihre Augen schimmerten hell, als sie weitersprach: „Ich wünschte, wir könnten erleben, was wir füreinander empfinden, Kurt. Aber ich fürchte, daß diese Zeiten vorüber sind. Meine Pflicht ist mir klar. Ich gehe mit Ihnen nach Asien.“
    West beobachtete Nedra und lächelte verstehend. Zen hob die Hände und bekannte sich geschlagen. Er wandte sich an West und nickte ihm zu.
    „Zur Sache, West! Ich weiß nicht, wie Sie es angestellt haben, unsere Freunde in den Schlaf zu singen, und ich will auch nicht in Ihre Geheimnisse dringen. Aus der Tatsache, daß Sie den Leutnant in der Geisterstadt auf diese Weise außer Gefecht setzten, nehme ich an, daß Sie einen tragbaren Generator benutzten.“
    „Stimmt genau“, nickte West.
    „Ich möchte mir ein solches Gerät von Ihnen leihen.“
    „Mit Vergnügen, Oberst. Es tut mir leid, daß ich Ihnen keine anderen Waffen zur Verfügung stellen kann.“
    „Keine Sorge, Ihr Gerät genügt mir vollkommen“, erwiderte Zen. „Vor allem aber Ihre Fähigkeit, uns Zeit und Raum überbrücken zu lassen. Eine wirksamere Waffe kann ich mir kaum vorstellen.“
     
     
14. Kapitel
     
    „Null minus eine Stunde!“ dröhnte der Lautsprecher in einem der zahllosen chinesischen Dialekte.
    Die Ankündigung stachelte die Männer, die vor Erschöpfung kaum noch die Augen aufhalten konnten, von neuem an. Sie arbeiteten in einer tiefen Höhle des asiatischen Hinterlandes, weit ab von allem, was sie anregen und auf andere Gedanken bringen konnte. Tag und Nacht schufteten sie, nur von kurzen Ruhepausen unterbrochen, um das Werk zu vollenden, das Asien den endgültigen Sieg sichern sollte. Mit der Vollendung der Superbombe, mit ihrem Start würde die Asiatische Union sich zum Beherrscher der Welt aufschwingen. Die letzten Befehle hatten den Abschuß als unmittelbar bevorstehend angekündigt.
    „Null minus fünfundvierzig Minuten!“ sagte der Sprecher. Die Stimme des Offiziers, der das Vorrücken des Uhrzeigers beobachtete, hatte etwas von ihrer Spannung verloren, obwohl die Arbeit noch nicht beendet war. Streng genommen, waren so viele Vorbereitungen zu treffen, daß den Arbeitern und Technikern kaum Zeit zum Atmen blieb.
    Der Atomsprengkopf war bereits montiert. Die Antriebsaggregate waren komplett, es fehlte ihnen nur noch der Treibstoff. Die Steuerorgane standen kurz vor der Vollendung, nur das linke Gyroskop mußte noch angebracht werden. Fünf Techniker bemühten sich darum, das empfindliche Instrument zu montieren.
    „Null minus dreißig Minuten!“
    Das Gyroskop ruhte in seinen Lagern und wurde erprobt. Der leitende Ingenieur meldete
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