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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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saßen auch auf der
    Anklagebank. Ihr Rechtsanwalt widersprach Minnie in jedem Punkt und versuchte offenbar, seine Mandanten als unschuldige Opfer hinzustellen.
    Neben Luke mit seiner großen und muskulösen Gestalt wirkten sie eher klein und schmächtig, eine Tatsache, auf die ihr Rechtsanwalt immer wieder hinwies.
    Zu Minnies Entsetzen nahm Luke eine aggressive Haltung ein, er straffte sogleich die Schultern und verschränkte die Arme. Minnie zog alle Register und konzentrierte sich darauf, die vier Jungendlichen unglaubwürdig erscheinen zu lassen und in Widersprüche zu verwickeln, was ihr auch gelang. Sie ist wirklich eine gute Rechtsanwältin, dachte Luke. Gegen seinen Willen war er beeindruckt, und er fing an, sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung mit ihr zu freuen.
    Schließlich erklärte der Haftrichter die Anhörung für beendet und verhängte Geldstrafen. Einer der jungen Leute erklärte zornig, das sei ungerecht, und wollte sich auf Charlie stürzen. Doch als Luke sich schützend vor ihn stellte und den Jugendlichen am Ohr zog, wich er rasch zurück und rieb sich das Ohr. Prompt verdoppelte der Haftrichter die Strafe für den Jungen, und dann verließen alle den Gerichtssaal.
    Netta blickte Luke strahlend an. Als er darauf bestand, nicht nur seine, sondern auch Charlies Strafe zu bezahlen, geriet sie vollends in Begeisterung. Charlies Brüder umringten Luke und klopften ihm auf die Schulter.
    „Er ist kein Held, Netta“, sagte Minnie energisch und nahm ihre Schwiegermutter zur Seite. „Charlie hätte sich wahrscheinlich gar nicht an der Schlägerei beteiligt, wenn er ihn nicht kennengelernt hätte.“
    „Sie sind felsenfest davon überzeugt, ich sei an allem schuld.“ Luke gesellte sich zu ihnen. Er hatte die Bemerkung offenbar mitbekommen. „Sollten Sie Ihrem Mandanten nicht glauben, was er sagt?“ „Es ist wirklich nicht Ihre Schuld“, versicherte Netta ihm nachdrücklich. „Heute Abend feiern wir eine Party, und es wäre für uns eine große Ehre, wenn Sie auch kommen könnten.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen, Signora“, antwortete Luke.
    „Die ‚Residenza Gallini‘ finden Sie auf Anhieb.“ Minnies Miene wurde finster. „Es ist das einzige verkommene Mietshaus weit und breit.“

„Falls mir die Schäden nicht sogleich auffallen, werden Sie mich zweifellos darauf hinweisen“, sagte er freundlich.
    Auf einmal fiel Minnie etwas ein. „Sie sollen Ihre Mutter anrufen, das habe ich ganz vergessen. Sie hat heute Morgen angerufen, als ich gerade in Ihrer Suite war, um Ihre Sachen zu holen.“ Sie drehte sich um und wollte weggehen, doch Luke legte ihr die Hand auf den Arm.
    „Sie sind doch heute Abend auch auf der Party, oder?“
    „Natürlich. Schon allein deshalb, um zu verhindern, dass Sie meiner Familie noch mehr Sand in die Augen streuen.“
    Er lächelte spöttisch. „Bisher haben Sie es nicht verhindern können.“
    „Keine Sorge, es wird mir gelingen. Vergessen Sie nicht, Ihre Mutter anzurufen.“
    Luke zog sein Handy hervor, das Minni ihm mitgebracht hatte, schaltete es ein und drückte die gespeicherte Nummer seiner Mutter. Hope nahm sofort ab.
    „Mein Lieber, es tut mir leid, ich wollte euch nicht stören“, entschuldigte sie sich. „Ich hatte übersehen, dass es noch so früh war.“
    „Wovon redest du?“
    „Von heute Morgen, als die junge Frau meinen Anruf beantwortet hat. Sie hört sich sehr nett und charmant an. Ich habe mich aber nur kurz mit ihr unterhalten.“
    Langsam dämmerte ihm, was sie meinte. „Nein, es ist nicht so, wie du denkst.“
    „Unsinn. Wenn sich eine junge Frau morgens in aller Frühe am Handy eines Mannes meldet, ist es immer so, wie ich denke.“
    Er spürte, dass Minnie ihn beobachtete. Wahrscheinlich ahnte sie, was seine Mutter vermutete. Ärgerlich drehte er ihr den Rücken zu.
    „Mamma, jetzt hör mal gut zu.“
    „Gern, mein Sohn“, erwiderte sie geduldig.
    Er zögerte kurz. Im Gegensatz zu anderen Müttern war sie immer bereit zuzuhören, und sie ging auf seine Erklärungen ein. Deshalb war es schwierig, Ausreden zu erfinden oder sie zu belügen. „Du irrst dich“, brachte er schließlich nur hervor.
    „Hoffentlich nicht. Sie scheint sehr nett zu sein. Ihre Stimme klingt so weich und vibriert leicht. Das lässt darauf schließen, dass diese Frau ein leidenschaftliches Herz hat.“
    „Mamma!“
    Zu seiner Überraschung lachte sie laut und herzlich. „Sei doch nicht so dumm, Luke. Es war nur ein Scherz. Vielleicht war
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