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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu
Autoren: Jennifer Greene
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Arme vor der Brust und ging ihm hinterher. Sie wollte sich selbst vergewissern, ob es nicht doch ange bracht war, sich zu verabschieden.
    Die Frau, die vor der Tür stand, war eine ziemlich auffallende Erscheinung. Michael schien auf den ersten Blick wohl genauso überrascht wie Simone, denn er fragte dreimal nach ihrem Namen, als hätte er jemand anderes erwartet.
    Paula Stanford trug erfolgsorientiert ein senfgelbes Leinenkostüm, weiße, hochhackige Sandaletten und glitzernde Ohrringe. Rötliches Haar umrahmte in kunstvollen Locken ihr Gesicht. Die Frau war hübsch - wirklich hübsch, dachte Simone - trotz der stark getuschten Wimpern und, des etwas übertriebenen Make-ups. Ihre blauen Augen leuchteten auf, als sie mit Michael sprach.
    „Mr. Connor! Es freut mich sehr, Sie endlich persönlich kennen zu lernen. Wir wollen nicht so förmlich sein, ja? Ich bin Paula. Wissen Sie, Michael, ich habe das Gefühl, ich kenne Sie schon ewig, und, weiß der Himmel, wir werden bestimmt sehr gut zusammenarbeiten."
    Michael wurde die Hand gedrückt. Rotlackierte Fingernägel streiften seinen Unterarm. Ms. Stanford musterte ihn unverhohlen von Kopf bis Fuß. Simone lächelte amüsiert, als Michael sich verlegen mit der Hand durchs Haar fuhr.
    Er musste doch wissen, welche Wirkung er auf Frauen ausübte. Nicht, dass sie sich für sein Aussehen besonders interessiert hätte. Als sie gekommen war, hatte sie nur an die verrückte Bitte ihrer Großmutter gedacht. Aber dass er attraktiv war, hatte sie schon be merkt. Wie hätten ihr das dichte hellblonde Haar, das lange, schmale Gesicht und die faszinierend blauen Augen entgehen können? Er war nicht direkt eingebildet, aber er wirkte respekteinflößend.
    Er war groß und schlank, und als er sie angesehen hatte, war ihr Puls schneller geworden. Eine lästige Reaktion. Nur bei wenigen Männern hatte sich bisher ihr Puls beschleunigt, und jedes Mal war es der Auftakt zu einer Katastrophe gewesen. Simone hatte bitte re Enttäuschungen mit Männern erlebt und blieb lieber auf Distanz. Sie war richtig nervös gewesen, weil sie sich mit einem wildfremden Mann über Seitensprünge unterhalten musste. Nicht gerade ein Thema, das ihr lag. Und dann hatte sie ihn auch noch mitten in der Arbeit gestört.
    Trotzdem hatte Michael ihr zugehört und war freundlich zu ihr gewesen, ja, er hatte sie sogar öfter zum Lachen gebracht. Wegen seiner natürlichen Art hatte sie sich auch natürlich geben können. Trotz ihrer zweiunddreißig Jahre war s ie manchmal noch schüchtern und hatte nicht erwartet, dass sie sich bei Michael Connor auch nur annähernd wohl fühlen würde.
    Jetzt verstand sie allerdings nicht, dass Ms. Paula Stanford ihn irritierte. Michael hatte ihr schnell seine Hand entzogen und war einen Schritt zurückgewichen. Ms. Stanford war nur noch näher an ihn herangerückt. „Wollen wir uns doch einen gemütlichen Platz suchen", becircte sie ihn. „Es wird nicht lange dauern, die Unterlagen durchzusehen. Sicher werden Sie überrascht sein, wie zügig ich alles für Sie vorbereitet habe."
    Michael räusperte sich ein wenig verlegen und entgegnete etwas Höfliches, wobei er erneut einen Schritt zurückwich. Paula machte sofort wieder einen Schritt auf ihn zu, den Blick unverwandt auf sein Gesicht gerichtet.
    „Sicher haben Sie sich oben in dem großen Schlafzimmer eingerichtet. Ist das nicht ein Zimmer für sich? Als ich es das erste Mal sah, dachte ich bei mir, was muss Ihr Großvater doch für ein Lüstling gewesen sein. Bei der Ausstattung gerät man einfach ins Träumen."

Paula zwinkerte ihm vielsagend zu.
    Michael schaute sich gehetzt um. Dass er nach einem rettenden Ausweg suchte, erschien Simone geradezu lächerlich. Er musste es doch gewohnt sein, mit Frauen umzugehen.
    In diesem Moment entdeckte Ms. Stanford sie, und sie blinzelte irritiert mit ihren schweren Wimpern. „Oh, wer ist denn das?" rief sie überrascht, und der einschmeichelnde Klang ihrer Stimme war verschwunden. „Ich wusste gar nicht, dass Sie jemanden mitbringen würden. Ich hatte es so verstanden, dass Sie nicht verheiratet sind und allein kämen..."
    „Ich bin nicht verheiratet - das heißt, ich bin geschieden -, und ich bin allein gekommen. Das ist..." Michael schaute Simone hilflos an.
    Trotz des sehr warmen Sommermorgens, spürte diese plötzlich einen kalten Luftzug im Rücken. Wie von unsichtbarer Hand fühlte sie sich nach vorn geschoben. Das konnte einfach nicht sein. Das musste am Stress liegen. Doch
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