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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu
Autoren: Jennifer Greene
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nicht.
    Vermutlich würde ihr Treffen morgen reine Zeitverschwendung sein, aber wenn sie tatsächlich etwas über seinen Großvater wusste, würde er ihr zuhören. Gewollt oder ungewollt hatte der alte Mann sein Leben beeinflusst, deshalb musste er die Gelegenheit wahrnehmen, etwas über ihn zu erfahren.
    Der Gedanke an ihr Treffen morgen entlockte ihm ein Lächeln. Seit seiner Scheidung war er Frauen absichtlich aus dem Weg ge gangen, aber bei Simone brauchte er sich kaum in acht zu nehmen. Ihre Altstimme hatte sehr angenehm, beruhigend und tröstend geklungen. Es hatte nichts darin mitgeschwungen, was ihn instinktiv gewarnt hätte.
    Lächerlich, mit einer schutzbedürftigen Frau würde sogar er fertig werden.

2. KAPITEL
    Strahlender Sonnenschein fiel durch die schmalen hohen Fenster der Bibliothek. Gegen fünf Uhr in der Frühe hatte Michael den Versuch aufgegeben, noch zu schlafen, und seitdem nicht mehr auf die Uhr geschaut. Im Augenblick saß er auf dem Boden, hatte die Ärmel hochgekrempelt und war nahe daran, zu verzweifeln.
    Er war ein guter und erfolgreicher Geschäftsmann. Jeder, der ihn kannte, würde das bestätigen. Einige seiner Konkurrenten behaupteten sogar, es gäbe nichts, was er nicht vermarkten könne. Von dem Tag an, als er im Alter von sechs Jahren einen Limona denstand eröffnet hatte, floss ihm das Gel d nur so zu. Er hatte sich immer für klug gehalten, wie konnte das also so schwer für ihn sein?
    Mit elektronischen Geräten zu reisen bedeutete auch, mit etlichen Kabeln und Schnüren reisen zu müssen. Im Augenblick bedeckte ein regelrechter Kabelwirrwarr den Boden der Bibliothek. Computer, Faxgerät, Drucker, Monitor, Tastatur, Modem und Anrufbeantworter hatte er längst ausgepackt. Er konnte seine Geschäfte von überallher führen, solange er diese EDV- und Tele kommunikationsgeräte hatte. Die schwerste Arbeit war schon getan. Er brauchte die Geräte nur noch anzuschließen.
    Inzwischen stand bereits seine vierte Tasse Kaffee auf dem Schreibtisch. Während er mit der einen Hand danach griff, versuchte er mit der anderen, den Computer zu verkabeln. Er war in diesem Moment so vertieft in seine Arbeit, dass er das laute Klop fen an der Haustür nicht hörte. Schließlich drang es aber doch in sein Bewusstsein. Einen Fluch unterdrückend, stand er auf, lief mit dem Kabel in der Hand in die Eingangshalle und riss die Tür auf.
    Eine Blondine stand vor ihm. Gleich auf den ersten Blick wusste er, dass sie nicht sein Fall war. Um gewisse Frauen hatte er schon immer einen großen Bogen gemacht.
    Sie gehörte zu dieser Gruppe.
    Es lag nicht an ihrer Kleidung. Offensichtlich zog sie einen eher konservativen Stil vor wie er auch. Ihre weiße Hose hatte einen exakten Kniff und spannte sich nicht, sondern verhüllte sittsam mollige Hüften. Dazu trug sie ein rosa Top mit viereckigem Aus schnitt, das einen tieferen Einblick gewährt hätte, wenn es bei ihr etwas zu sehen gegeben hätte. Ihre Figur an sich war eher durchschnittlich - aber ihr Gesicht nicht.
    Himmel, diese Augen. Man konnte schon unruhig werden, wenn man in diese ausdrucksvollen Augen schaute. Anscheinend liebte sie Sonnenbäder, denn ihre Haut war leicht gebräunt. Ihr Gesicht war oval und wirkte vornehm mit der geraden Nase, den hohen Wangenknochen und den feingeschwungene Brauen. Und sinnlich, dachte er. Alles an ihr war ausgesprochen weiblich und sinnlich. Bis auf einen Hauch Lippenstift hatte sie kein Make-up aufgetragen, aber ihr Mund wirkte weich und zart. Ihr schulterlanges, goldblondes Haar wehte in der leichten Brise. Sie war nicht übermäßig groß. Und auch nicht mehr ganz jung. So um die Dreißig, schätzte er sie. Also alt genug, um zu wissen, welche Wirkung sie auf Männer ausübte.
    Michael konnte sich gut vorstellen, wie die Männer ihr nachschauten, wenn sie die Straße entlangging. Ebenso gut konnte er sie sich Champagner nippend in einem teuren Restaurant vorstellen. Aber was zum Teufel machte sie hier vor seiner Tür?
    „Mr. Connor? Ich habe gestern angerufen. Simone Hartman."
    Er starrte sie verständnislos an. Es konnte doch nicht schon neun Uhr sein. Er verspätete sich nie bei einer Verabredung. Und Simone Hartman hätte eigentlich braunäugig, braunhaarig und schlicht sein müssen. Eine schutzbedürftige Frau, mit der er leicht fertig werden würde.
    „Darf ich hereinkommen?"
    Er hatte sich wieder gefasst. „Natürlich. Ich habe Sie ja erwartet." Ihm entging nicht ihr amüsierter Blick. Kein Wunder, er war
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