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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu
Autoren: Jennifer Greene
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Michael fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Kaum zu glauben, was der alte Schurke für einen Geschmack gehabt hatte.
    „Gott sei Dank", murmelte sie. „Mr. Connor, wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich mich mit Ihnen treffen. Könnten wir einen Termin ausmachen? Ich bin zur Zeit in einer Pension in Bar Harbor und extra Ihretwegen hergekommen. Tag oder Uhrzeit spielen keine Rolle."
    „Schätzchen..." Hoppla, jetzt hatte er das verbotene Wort doch ausgesprochen. „Ms. Hartman, ich verstehe Sie noch immer nicht so ganz. Worum geht es denn? Woher kennen Sie meinen Großvater? Und was wissen Sie über das Haus?"
    Sie zögerte. „Darüber wollte ich ja mit Ihnen sprechen, aber nicht am Telefon."
    Davon wich sie nicht ab. Michael trank einen Schluck Scotch und sagte ihr wahrscheinlich war das ein Fehler -, dass er am kommenden Morgen gegen neun eine Stunde Zeit habe.
    Nachdem er aufgelegt hatte, ärgerte er sich über sich selbst. Die Ausrede „das kann ich Ihnen nicht am Telefon sagen" hasste er. Leute, die mit solchen Floskeln auswichen und nicht sofort auf ihr Anliegen zu sprechen kamen, waren auch nicht aufrichtig. Und wenn sich jemand die Mühe machte, ihn aufzusuchen, wollte er bestimmt auch etwas von ihm. Das kannte er nicht anders, und im allgemeinen ließ er sich auf so etwas nicht ein.
    Ihre Behauptung, eine Verbindung zu seinem Großvater zu ha ben, hatte ihn jedoch neugierig gemacht.
    Er trank noch einen Schluck Scotch, ließ die Flüssigkeit über die Zunge rinnen, bis es brannte, und schluckte sie dann hinunter. Er schaute sich erneut in dem Zimmer um.
    Michael mochte keine Geheimnisse. Doch um seinen Großvater gab es mehr als eins. Als erstes das Haus. Niemand in der Familie hatte von Benjamins Besitz gewusst, bis er gestorben war und ihn seinen drei Enkelsöhnen vermacht hatte. Benjamin stammte aus Colorado, und soweit die Familie wusste, hatte er nie irgendwelche Verbindungen nach Maine gehabt.
    Der Verkauf des kostspieligen Besitzes schien das einzig richtige. Keiner der Brüder wollte

das Haus. Niemand wohnte irgendwo in der Nähe. Es wäre ein Unding gewesen, es zu unterhalten, da auch keiner von ihnen irgendwelche sentimentalen Erinnerungen an das Haus hatte. Die Frage, wie ihr Großvater an den Besitz gekommen war und was er hier gemacht hatte, schien Seth und Gordon nicht weiter zu interessieren. Michael jedoch sehr.
    Benjamin war eine regelrechte Legende in der Familie Connor. Er war Vollwaise gewesen, der Gründer des Clans, und hatte aus dem Nichts ein Vermögen mit Silber gemacht. Soweit respektierte Michael ihn sehr, aber der alte Schurke hatte seine Finger nicht von den Frauen lassen können. Trotz Ehe war er fremdgegangen und hatte nicht einmal davor zurückgeschreckt, sich in aller Öffentlichkeit auch zu seinen Geliebten zu bekennen. Seine Weibergeschichten wurden in der Familie regelmäßig aufgewärmt, als hätte der alte Mann nur etwas getan, was „echte Männer" bewundern müssten. So hatte Michael das nie gesehen.
    Das Pech der Connors mit Frauen hatte mit Benjamins einzigem Sohn, dem Vater der drei Brüder seinen Anfang genommen. Hätte ihr Vater etwas von Liebe, der echten Liebe, verstanden, wäre ihre Mutter bei ihnen geblieben. Stattdessen war sie gegangen und hatte ihre drei Söhne in einem mutterlosen Haushalt zurückgelassen. Michael war der älteste gewesen, neun Jahre zu der Zeit. Er hatte sich immer für seine Brüder verantwortlich gefühlt, immer auf sie aufgepasst, deshalb war auch keiner von ihnen in den Einflussbereich einer Frau geraten. Wie sollten sie sich jetzt mit Frauen auskennen? Wie sollten sie etwas von Liebe und Fürsorge verstehen, wenn sie nichts dergleichen erfahren hatten?
    Michael schwenkte den restlichen Scotch in seinem Glas. Mehr als einmal hatte er überlegt, ob es vielleicht ein genetischer Fehler war. Doch sein Versagen mit Carla war nicht genetischer Natur. Er hatte alles verkehrt gemacht, und zwar gründlich. Aber wieso, das wusste er sich nicht zu erklären .
    Auf jeden Fall hatte er sich geschworen, niemals so zu werden wie sein Großvater. Der alte Lüstling war ein Schurke gewesen, hatte die Frauen benutzt, manipuliert und sich egoistisch ausgelebt. Man konnte sich seine Verwandten nicht aussuchen, aber Michael hatte sich immer bemüht, anders zu sein als sein Großvater. Er hatte geglaubt, das wäre ihm gelungen - bis Carla ihn verließ.
    Vielleicht konnte diese Simone Hartman ihm ein paar Fragen beantworten. Oder auch
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