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298 - Beim Ursprung

298 - Beim Ursprung

Titel: 298 - Beim Ursprung
Autoren: Jo Zybell
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Bleche, als Matt durch eine der engen Gassen floh.
    Das Dorf erwachte auf einen Schlag, doch die Menschen waren zu verwirrt, um zu begreifen, wer hier der Feind war. Die meisten wandten sich gegen das Monster, das so plötzlich in ihrer Mitte aufgetaucht war: Crow.
    Das verschaffte Matt den nötigen Vorsprung. Bald tauchte er im nächsten Waldstück unter. Lange Zeit nahm er bewusst die falsche Richtung, bis er auf einen Bachlauf stieß und, ohne weitere Spuren zu hinterlassen, den Weg zur Hügelkuppe einschlug.
    Die pure Verzweiflung tobte in ihm. Ich komme wieder, Ann , schrie er immer wieder in Gedanken. Verlass dich auf mich - ich komme zurück und hole dich!
    Das schwor er sich - auch wenn er nicht wusste, wie er das gegen einen solchen Gegner bewerkstelligen sollte…
    ***
    Kurz zuvor
    Der Mond ging unter. Richtig dunkel wurde es dennoch nicht. Lange konnte es nicht mehr dauern bis zum Morgengrauen. Aruula warf einen letzten Blick auf das etwa zweitausend Schritte entfernte Dorf. Dort unten war alles ruhig geblieben. Von Maddrax keine Spur. Warum brauchte er so lange?
    Ob sie ihn erwischt hatten? Nein, dann würde zwischen den Hütten mehr Aufregung herrschen. Vermutlich hatte er Ann nicht gleich gefunden und durchstöberte jetzt das ganze Dorf. Zuzutrauen war es ihm. Aruula seufzte.
    Sie drehte sich um und überquerte den Hügelkamm. Ihr Herz war schwer. Sie konnte den Geliebten verstehen, sicher, schließlich hatte ja auch sie ein Kind gehabt und es geliebt - trotz allem. Aber hatte sie nicht lernen müssen, Entscheidungen gegen ihr Herz zu treffen, als ihr gemeinsamer Sohn Daa'tan noch lebte?
    Vernünftig betrachtet war es ein Fehler von Maddrax gewesen, Hals über Kopf hinunter ins Hüttendorf zu gehen. Aber was bedeutete das schon: vernünftig. Was bedeutete das, wenn man liebte?
    Sie seufzte erneut und lächelte wehmütig. Dass ausgerechnet eine Kriegerin aus barbarischer Zeit ihm, dem Zivilisationsmenschen, so etwas vorhalten musste.
    Von fern näherten sich Lichter aus südöstlicher Richtung, als sie auf der anderen Seite des Hügels den Hang zum Panzer hinunter lief. Aruula stutzte - ein Lichterpaar; es kam rasch näher. Ein Gefährt der Technos?
    Sie sprang den Hang hinunter, drang ins Buschwerk ein, in dem Maddrax PROTO geparkt hatte, kletterte ins Cockpit und schloss die Luke. Fahren konnte sie PROTO zwar nicht - noch nicht! -, aber sie wusste um die Funktion einiger Geräte. Auf dem Armaturenbrett drückte sie den Knopf für die Außenkamera am Heck; der zugehörige Monitor schaltete sich automatisch ein. Das Lichterpaar war nun auf dem Bildschirm zu beobachten.
    Bald sah sie ihre Vermutung bestätigt: Ein Gefährt, das ein so genannter Mootor bewegte, näherte sich. Es war lange her, dass sie über dergleichen noch gestaunt hatte. Deutlich sah Aruula die Umrisse des Wagens. Er kam immer näher, fuhr ein Stück in den Hang hinein und geriet dann aus dem Blickfeld der Kamera.
    Aruula drückte wahllos auf einige Knöpfe - so oft, bis sie die linke Seitenkamera aktiviert hatte und die Umrisse des Fahrzeugs auf dem Monitor erkannte. Es stand still, sein Fahrer löschte die Scheinwerfer. Eine Tür öffnete sich, ein Mann mit langem Weißhaar stieg aus.
    »Rulfan!« Und hinter ihm stieg gleich darauf Xij aus. Den bärtigen Hünen, der nun auf der Fahrerseite auftauchte, kannte Aruula nicht. Doch Rulfan und Xij benahmen sich, als wären sie freiwillig mit dem Mann gefahren, also ging von ihm wohl keine Gefahr aus.
    Aruula schaltete die Kameras aus und verließ PROTO wieder. Das Schwert ließ sie in der Rückenkralle stecken.
    Der Motorwagen stand einen Speerwurf entfernt etwas oberhalb des Buschwerks, in dem der Panzer versteckt war. Aruula lief zu ihm. Sie winkte von weitem - bis Rulfan sie entdeckte und zurückwinkte.
    Der Wagen hatte hohe Räder und sah eckig und schwer aus. Sein Kühlergrill war sehr groß und quadratisch und ein Eisenstern im Kreis thronte auf seiner Spitze. Der große Fremde bei den Gefährten sah aus wie ein Barbar: struppig, bärtig, langhaarig, in einen hellen Ledermantel und ein Kettenhemd gekleidet. Allerdings schien er Aruula ziemlich fett zu sein für einen Krieger; und eine Waffe trug er auch nicht. Jedenfalls konnte Aruula keine erkennen.
    »Das ist Meinhart Steintrieb«, stellte Rulfan den langhaarigen Dicken vor. »Wir haben ihn beim Wrack des Raumschiffs getroffen.« Er grinste den Bärtigen an. »War ganz schön aufregend.« Er beugte sich zu Aruula und senkte die
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