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290 - In den Gärten von Sha'mar

290 - In den Gärten von Sha'mar

Titel: 290 - In den Gärten von Sha'mar
Autoren: Michael M. Thurner
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Schwert in ihrer Hand fühlte sich gut an. Es dürstete nach Blut. Nach dem Blut eines selbsternannten Gottes.
    ***
    Überall in den Gärten lagen kahle, wie abgenagt wirkende Knochen umher, die zweifelsfrei zu früheren Opfern des Oguul-Kults gehörten. Diese Bilder halfen Matt, seine Skrupel zu überwinden, nun, da er und Xij entdeckt worden waren.
    Er feuerte den Driller ab. Die Explosion sprengte Steinsplitter aus einer steinernen Statue. Sie spritzten kreuz und quer, während der Lichtblitz die Umgebung für einen Sekundenbruchteil in grelles Licht tauchte.
    Zwei Jünger Oguuls blieben mit schweren Verletzungen liegen. Die anderen Männer, sechs an der Zahl, ließen sich von dem Warnschuss nicht beirren. Sie stürmten weiter heran, die Blicke unstet, die Hieb- und Stichwaffen erhoben. Matt feuerte neuerlich. Das Geschoss bohrte sich in den Leib des vordersten Mannes und riss ein tiefes Loch. Der Maskierte stürzte tot zu Boden. Einer seiner Kollegen stolperte - und spießte sich an den Hörnern des Toten auf.
    Der Schwung der Angreifer kam ins Stocken. Sie wirkten unschlüssig angesichts der tödlichen Feuerkraft.
    »Haut ab!«, rief Xij ihnen zu. »Andernfalls…« Sie zielte mit ihrem Nadler auf die Kultisten, doch erstens war die Entfernung für einen Treffer noch zu hoch, und zweitens würden die Männer die winzige Waffe in ihrer Hand kaum sehen können.
    Der Trommelwirbel gewann an Vehemenz; ein Schrei, der unmöglich aus einer menschlichen Kehle stammen konnte, hallte über die Bäume des Gartens, und als wäre dies die Aufforderung, nur ja nicht den Mut zu verlieren, hoben die vier übrig gebliebenen Jünger ihre Waffen und kamen weiter auf die beiden Kampfgefährten zu.
    Matt fluchte über die Uneinsichtigkeit, die Verblendung der Männer. Er feuerte, traf den linken Arm eines Gegners und trennte ihn glatt ab. Es scherte den Jünger nicht. Ohne auch nur innezuhalten, setzte er seinen Angriff fort, das Schwert zum Hieb erhoben.
    Sind die Typen auf Drogen? Sieht ganz so aus…
    Matt warf sich zur Seite und drückte ab. Drei Gegner noch. Sie waren so nah, dass es riskant war, den Driller einzusetzen.
    Aber in der perfekten Entfernung für Xijs Nadler. Es ploppte zweimal leise und zwei der Gegner sackten in sich zusammen.
    Der verbliebene Kultist, ein muskulöser Koloss mit mindestens hundertdreißig Kilogramm Lebendgewicht, drohte Matt mit bloßen Händen zu packen. Der duckte sich zur Seite, ließ den Riesen ins Leere laufen, packte dessen Armgelenk und verdrehte es mit einem Ruck.
    Zumindest versuchte er es.
    Sein Gegner sah ihn nur wütend an, dann schlug er zu. Es erwischte Matts linken Arm. Der brachiale Hieb lähmte die Nervenstränge augenblicklich. Matt Drax schrie vor Schmerz auf. Seine Deckung fiel wortwörtlich in sich zusammen und er kassierte den zweiten Treffer.
    Matt wurde von der Wucht zurückgetrieben und stürzte rücklings ins Wasser eines der Kanäle. Es war hier bestenfalls fünfzig Zentimeter tief und von dichtem Schlick bewachsen, der sich augenblicklich über seinen Körper legte.
    Es brannte! Es schmerzte!
    Matt versuchte aus dem Kanal zu kriechen, aber sein paralysierter Arm behinderte ihn. Mehrmals rutschte er weg, während sein Gegner langsam und bedächtig näher kam.
    Der Driller! Matt tastete nach seinem Holster, erinnerte sich aber im nächsten Moment daran, dass er die Waffe in der Hand gehalten hatte, als der erste Schlag ihn traf. Richtig - da lag er, meterweit entfernt und unerreichbar.
    Xij! , war sein zweiter Gedanke. Warum griff sie nicht ein? Sie musste doch freies Schussfeld haben!
    Im nächsten Moment sah er seinen Gegner taumeln und dann wie einen gefällten Baum zu Boden krachen. Hinter ihm kam Xij Hamlet in Sicht, die den Nadler vorgestreckt hielt und deren Gesicht Fassungslosigkeit ausdrückte.
    »Warum… hast du nicht eher geschossen?«, fragte Matt, wankte zu seinem Driller und hob ihn auf.
    »Aber das habe ich!«, entgegnete sie. »Bestimmt sechsmal! Der Typ wollte einfach nicht umfallen!«
    »Wahrscheinlich war er so zugedröhnt, dass er es einfach nicht gemerkt hat«, sagte Matt. Er rieb sich den linken Arm. Er prickelte, als wäre er eingeschlafen. Noch immer konnte er keine Faust bilden, aber das Gefühl kehrt allmählich zurück.
    »Wie auch immer - wir sollten zusehen, dass wir weiterkommen, bevor Verstärkung anrückt«, sagte Xij.
    Wie um ihre Befürchtung zu bestätigen, ertönten in diesem Moment weitere Schreie, dann noch lauteres Getrommel. Die
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