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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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nannte sich Laurence Fowley, war aber kein anderer als Special Agent Blair Duvall, der vorgab, Damen vermitteln zu können, die willig und zu allem bereit seien. Kurze Zeit später erschien Belding auf der Bildfläche.
    Nach einigen Drinks verabschiedete sich Mullvaney. Belding füllte den letzten Rest, den er noch von dem Serum hatte, unbemerkt in Duvalls Drink. Der leerte das Glas in einem Zug und begann zu erzählen.
    Duvall berichtete, welche Showgrößen regelmäßig bei ihm Frauen buchen würden, und erzählte eine Reihe kurioser Geschichten über Stars aus dem Musikbusiness. Belding schöpfte keinen Verdacht, bis die Bedienung, eine äußerst attraktive Frau, ihm blitzschnell Handschellen anlegte. Special Agent Sarah Hunter.
    Belding protestierte lautstark. Ich saß am anderen Ende des Tresens und hatte in der New York Times gelesen. Belding kannte Phil und mich aus vorangegangenen Fällen, daher hatte unser Maskenbildner Windermeere uns optisch stark verändert. Ich riss meinen falschen Bart herunter und deutete mit dem Finger auf eine Kamera unter der Decke, mit der wir die ganze Szene gefilmt hatten. »Schöner Film, Mister Belding«, sagte ich nur und lächelte.
    Phil hatte als Barkeeper fungiert und griff nach dem Glas, in das Belding das Serum gefüllt hatte. In einem unbeobachteten Moment hatte Phil es gegen ein anderes Glas Whiskey ausgetauscht.
    »Was wird man wohl alles in diesem Glas finden?«, fragte sich Phil laut und zog die Perücke vom Kopf.
    Nacheinander standen die Besucher der Bar auf: Zeerookah, Peggy Martin, Steve Dillaggio, Hyram Wolf, Les Bedell und June Clark. Sie zogen ihre Polizeimarken aus den Sakkos oder Taschen und befestigten sie an ihrer Kleidung.
    Belding registrierte, dass bis auf ihn alle Besucher des Lokals FBI-Agenten waren und dass das Treffen ein abgekartetes Spiel war. Blair Duvall fischte als Letzter der Agents seine Marke aus seiner Jackentasche, hängte sie in die Brusttasche seines Hemdes und las Belding seine Rechte vor. Belding hingegen zischte nur einen Namen: »Mullvaney.«
    Mein Handy summte. Detective Hale hatte mir eine SMS geschrieben. Er hatte von Pedroza noch immer nichts gehört. Auch eine konkrete Spur habe er bislang nicht gefunden. Belding hatten wir nun, aber wo waren Keele und Pedroza?
    Als die meisten Agents den Raum bereits verlassen hatten, griff Belding nach dem Whiskeyglas, das das Serum enthielt, und stürzte es hinunter. Bevor er es an die Wand werfen konnte, hatte ich ihn gepackt, und Phil entwand ihm das Glas.
    »Das wird Ihnen nichts nützen, Belding«, klärte ich ihn auf. »Im Glas sind immer noch Anhaftungen, die für eine chemische Untersuchung ausreichen. Außerdem haben wir das Video, auf dem man sehen kann, wie Sie das Serum in das Glas schütten.«
    Phil und ich sahen uns kurz an. Wir dachten beide dasselbe.
    »Dafür eröffnet sich uns nun aber eine interessante Möglichkeit«, sagte Phil.
    Belding wusste, worauf Phil anspielte. »Sie glauben doch wohl nicht, dass Sie etwas gegen mich verwenden können, was ich jetzt unter dem Einfluss des Serums sagen werde.«
    »Sie haben recht, Mister Belding, das können wir nicht. Aber das wollen wir auch nicht«, sagte ich und lächelte.
    Ich erinnerte mich, dass die Einnahme des Serums nicht automatisch dazu führt, die Wahrheit zu sagen. Aber man wird anfällig für Suggestionen. Man kann manipuliert werden, ohne es zu merken.
    »Mister Belding, es kann sich noch alles zum Guten wenden«, begann ich.
    Belding schaute mich misstrauisch an, sagte aber nichts.
    »Wenn Sie uns helfen, dann wird sich das nicht nur auf die Bemessung Ihres Strafmaßes auswirken.« Ich wartete einen Moment, um sicherzugehen, dass die Wirkung des Serums bereits eingesetzt hatte. »Außerdem wird Professor Keele Ihnen ewig dankbar sein, denn schließlich haben Sie sein Leben verschont. Sie müssen nichts weiter tun, als uns zu sagen, wo sich Professor Keele befindet.«
    Belding begann zu lachen. »Das ist alles, was Sie von mir wollen?«, fragte Belding scheinbar amüsiert. »Keele ist im Keller eines Lagerhauses in Brooklyn. Dort befindet sich auch noch jemand, der ihn befreien wollte. Ich habe ihn angeschossen, vermutlich ist er nun tot.«
    Belding gab uns die Adresse, und wir jagten nach Brooklyn. Keele war äußerlich unverletzt, aber Pedroza atmete nur noch flach. Nach drei Tagen erhielten wir die Nachricht aus dem Krankenhaus, dass Pedroza die Schussverletzung überleben würde. Die Kugel war durch Weichteile des
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