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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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haben. Morgen Mittag komme ich wieder. Dann werden Sie mir das Serum übergeben.« Belding lächelte süffisant. »Und dann werde ich entscheiden, ob ich Sie am Leben lasse.«
    Keele wusste, dass Belding log. Er hatte sich längst entschieden. Belding würde ihn umbringen. Oder umbringen lassen. Keele musste Zeit gewinnen. »Ich bin schon sehr weit mit der Herstellung des Serums, aber einige Prozesse lassen sich nicht in so kurzer Zeit initiieren. Außerdem fehlen mir meine Aufzeichnungen.«
    »Morgen Mittag«, unterbrach Belding.
    »Es ist unmöglich …«, begann Keele.
    »Ich wiederhole mich ungern«, sagte Belding kalt.
    Es fiel Keele nicht leicht, dieses Spiel zu spielen. Aber er wusste, dass es seine einzige Chance war, um Zeit zu gewinnen. »Ich halte Sie für ein Genie auf Ihrem Gebiet. Die Planung und Durchführung dieses Verbrechens ist einzigartig, soweit ich das beurteilen kann. Und mit dem Serum, das ich Ihnen liefere, werden Sie vermutlich ein Vermögen machen.«
    Belding legte den Kopf schräg und lächelte. »Da mögen Sie recht haben, Professor.«
    »Hören Sie, ich brauche nur noch ein wenig mehr Zeit, damit das Serum auch den Wirkungsgrad erreicht, den Sie benötigen.«
    Belding ging zur Tür. »Zum letzten Mal: morgen Mittag.« Er schloss die Tür hinter sich und verriegelte sie sorgfältig. Dann entfernten sich seine Schritte langsam.
    Keine zehn Minuten später näherten sich die Schritte wieder, und als sich die Tür öffnete, stand Lieutenant Pedroza im Türrahmen. Pedroza trug keine Polizeiuniform. Er ging auf Keele zu, um sich möglichst leise vorstellen zu können. »Mein Name ist Juan Pedroza, ich bin Lieutenant der New Yorker Polizei.«
    Dann krachte ein Schuss, und Pedroza brach zusammen. Keele kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls. Pedroza lebte, doch er blutete stark.
    »Das war nicht geplant«, sagte Belding, der im Türrahmen stand. »Es ändert aber auch nichts.«
    Er steckte die Waffe in die Innentasche seines Sakkos. »Wenn das Serum morgen nicht fertig ist, dann sterben in diesem Raum zwei Menschen. Wenn einer der beiden dann nicht sowieso schon tot ist.«
    ***
    Unsere Aktion lief auf Hochtouren. Mullvaney hatte Belding angerufen und vorgegeben, einen gewissen Laurence Fowley, den Chef einer Escort-Agentur, kennengelernt zu haben. Fowley habe Mullvaney zwei russische Prostituierte zur Übernahme »angeboten«.
    Fowley habe damit geprahlt, Kunden aus den besten Kreisen zu haben, und da sei Mullvaney auf die Idee gekommen, Belding könne Fowley die letzte verbliebene Ampulle von dem Serum in den Drink schütten und dann nachfragen, welche »Leistungen« Prominente bislang bei ihm in Anspruch genommen hätten. Mullvaney teilte Belding mit, dass er sich mit Fowley am Abend in einer exklusiven Bar verabredet habe, um das Geschäft zu begießen.
    Belding könne hinzukommen. Er habe Fowley bereits erzählt, dass er die Anfrage eines Interessenten habe, der eine Party in großem Stil organisieren wollte und dazu eine Handvoll erstklassige Girls benötigte. Treffpunkt sei eine Bar in Hell’s Kitchen, die am frühen Abend nur mäßig besucht sei.
    ***
    Auf dem Weg zur Bar erhielt ich einen Anruf von Detective Warren Hale, einem der engsten Mitarbeiter Pedrozas. Er sagte, dass er sich in einem Loyalitätskonflikt befinde, aber da er sich große Sorgen um seinen Lieutenant mache, habe er nun bei mir angerufen. Er wisse, dass Pedroza zu uns Kontakt aufgenommen hatte, und berichtete, dass sein Chef in seiner Freizeit in dem Fall mit den beiden Toten aus dem Krankenhaus weiterhin ermittelt habe und nun verschwunden sei.
    Hale beschrieb Pedroza als einen Mann, der sich nicht gerne die Arbeit aus der Hand nehmen lässt. Pedroza verfüge über ein Netz an Spitzeln auf den Straßen von Manhattan, und ein Informant hatte ihm den Tipp gegeben, dass in Brooklyn ein Drogenlabor eingerichtet werden soll. Zumindest seien Bestellungen über entsprechende Apparaturen eingegangen. Dieses Labor habe er überprüfen wollen.
    »Wo befindet sich das Labor, Detective Hale?«, fragte ich.
    »Das weiß ich leider nicht«, erwiderte Hale.
    »Dann finden Sie es heraus. Schnell.«
    Kurze Zeit später erreichten Phil und ich die Bar und nahmen unsere Positionen ein. Wie abgesprochen erschien nach wenigen Minuten zunächst Mullvaney. Kurz darauf traf der Chef der Escort-Firma ein, ein dunkelhäutiger, großer und kräftig gebauter Mann mit einem gepflegten Äußeren und extravaganter Garderobe. Der Mann
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