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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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von Belding gebe ich Sarah und bitte sie, es O’Neill zu zeigen.«
    ***
    Eine Stunde später stand ich schwer atmend auf einem Parkplatz und forderte einen Wagen vom NYPD an. Wir hatten Mullvaney vor Beldings Unternehmen angetroffen. Doch Mullvaney zog es vor, das Weite zu suchen, als wir ihn mit der Festnahme Ramplings konfrontiert hatten.
    Wir blieben ihm dicht auf den Fersen, doch Mullvaney kannte sich in der Gegend besser aus als wir. An einer Straßenkreuzung hatten wir ihn schließlich aus den Augen verloren. Er war uns entkommen.
    Ich war gerade wieder zu Atem gekommen, als mein Handy klingelte. »Hallo, Jerry. Hier ist Sarah. Ich habe O’Neill das Foto von Belding gezeigt. Er kann nicht ausschließen, dass es sich um seinen Interviewer handelt.«
    »Das hilft uns nicht weiter«, sagte ich enttäuscht. »Leider.«
    Ich beendete das Gespräch. Als ich aufschaute, sah ich eine Gestalt aus einer Seitenstraße auftauchen. Der Mann näherte sich langsam. Ich traute meinen Augen nicht. Steve Mullvaney kam näher und näher, die Hände in den Hosentaschen.
    Phil hatte ihn nun auch gesehen. »Bleiben Sie stehen, Mullvaney«, schrie er.
    Mullvaney blieb abrupt stehen und zog die Hände aus den Hosentaschen. »Ich will kooperieren«, rief er uns zu.
    Wir gingen mit gezogenen Waffen langsam auf Mullvaney zu. Passanten hasteten an uns vorbei. Eine Frau saß wie erstarrt vor einem kleinen Café und wimmerte.
    Ohne Aufforderung hob Mullvaney die Arme. Dann hatten wir ihn erreicht. »Verzieren Sie doch bitte die Wand«, forderte Phil ihn auf.
    Ich ließ Mullvaney nicht aus den Augen, während Phil ihn abtastete und anschließend seine Hände mit Handschellen auf dem Rücken fixierte. Ich steckte meine Waffe zurück ins Schulterholster. »Sie haben das Recht zu schweigen«, begann ich.
    »Sparen Sie sich das, Agent. Ich kenne den Spruch auswendig«, sagte Mullvaney gelassen.
    »Sie haben ihn ja auch schon einige Male gehört, Mullvaney«, sagte Phil. Die Sirene eines Polizeiwagens wurde schnell lauter.
    »Ich will mit meinem Anwalt sprechen. Und dann werde ich kooperieren«, kündigte Mullvaney an. Ein Wagen des NYPD bog um die Straßenecke und näherte sich mit hoher Geschwindigkeit.
    Phil griff Mullvaney an den linken Oberarm und führte ihn zum Wagen. »Bringen Sie ihn bitte ins Field Office«, bat Phil den Detective. »Er möchte uns etwas erzählen.«
    ***
    »Wieso haben Sie sich gestellt?«, fragte ich erneut.
    Mullvaney blickte zu seiner Anwältin. Alice Wilson nickte. »Weil ich eine Aussage machen möchte.«
    »Und warum sind Sie dann nicht zu uns gekommen?«, fragte Phil.
    »Und haben sich stattdessen von uns durch halb Manhattan jagen lassen?«, ergänzte ich.
    Während der Verfolgungsjagd war Mullvaney klar geworden, dass er nur noch eine Chance hatte, seine Pläne zu verwirklichen. Waters hatte keinen Brief geschrieben, das war jetzt klar. Er musste mit dem FBI zusammenarbeiten. Er würde als Kronzeuge aussagen und mit einem guten Anwalt vielleicht sogar straffrei ausgehen. Er würde zwar einige Zeit unter Beobachtung stehen, aber Belding wäre im Knast, und wenn Gras über die Sache gewachsen wäre, würde er Beldings Geschäfte weiterführen.
    »Ein Reflex«, sagte Mullvaney und lachte.
    »Hat er einen Witz erzählt?«, fragte mich Phil.
    »Wenn es einer war, dann habe ich ihn nicht verstanden«, antwortete ich. »Hören Sie, Mullvaney«, begann Phil. »Wir wissen, womit Sie Ihr Geld verdienen.«
    Mullvaney wollte protestieren. »Ich arbeite in einem angesehenen Unternehmen als Security-Chef.«
    »Entweder Sie haben uns etwas zu sagen, was uns interessiert«, fuhr Phil Mullvaney über den Mund, »oder wir beenden jetzt das Gespräch und geben alles, was wir über Sie gesammelt haben, an den leitenden Staatsanwalt weiter.«
    »Und wenn ich ehrlich bin, dann wäre mir das am liebsten«, log ich.
    Nun schaltete sich Mullvaneys Anwältin ein. »Mein Mandant ist aus freien Stücken zu Ihnen gekommen. Mister Mullvaney war schon häufig der Willkür polizeilicher Ermittlungsbehörden ausgesetzt. Als Sie sich auf dem Parkplatz als Agents ausgewiesen haben, ist er daher zunächst geflüchtet.«
    »Sehr plausibel«, sagte ich lakonisch.
    »Er hatte Sie ja bereits abgehängt, wie er mir berichtet hat«, fuhr Mullvaneys Anwältin mit einem Lächeln fort. »Dass er zurückgekommen ist und sich ohne Widerstand hat festnehmen lassen, ist ein Zeichen dafür, dass er zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen möchte«,
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