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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten
Autoren: Perry Rhodan
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KAATIR nahm immer mehr Fahrt auf.
    Khelay dachte an die Neutronensterne, die wie vier rote Augen im Wabern der Plasmawolke hingen. Er war in Shekval Gennerycs Abwesenheit der höchste Militärkommandant Lunas. Aber was sollte er gegen einen Feind ausrichten, der zwar vier Augen, jedoch kein Gesicht hatte? Gegen Tefroder, Terraner oder Jülziish hätte er kämpfen können. Dieser Schrecken dagegen verdammte ihn auf die Zuschauerbank.
    Langsam löste Zariy die Hände von der Konsole. Sie stand wackelig auf den Beinen, doch ihre Stimme war so fest wie zuvor. »Höhe auf 11.000. Tanjung?«
    »Alles in Ordnung. Sämtliche Funktionen laufen. Die KAATIR ist einsatzbereit. Verstärkter Schutzschirm auf hundert Prozent. Geraffter Funkspruch wird fortwährend ausgestrahlt. Außenoptiken übertragen stabile Bilder.«
    Eine Weile war nichts zu hören außer dem leisen Sirren verborgener Aggregate.
    Zariys Emot pulsierte schneller. »12.200. Unteres Schleusentor ist freigeschaltet. Tanjung?«
    »Eintritt in ... Gravitation erhöht ... Untere Schleuse geschlossen.« Ein Zittern lief über den Körper des Genifers.
    In die Mediker seitlich hinter Khelay kam Bewegung. Khelay sah es aus den Augenwinkeln und drehte sich um. Die beiden Blaugekleideten kontrollierten auf einem eigenen Holo Tanjungs Werte und unterhielten sich flüsternd.
    Auf dem Holo stieß die KAATIR durch das obere, unsichtbare Schleusentor. Sie war dem Neutronenstern, der Luna anzog, kaum näher gekommen. Wie ein dunkler Punkt hob sie sich vom düsterroten Hintergrund ab.
    »Es packt mich ... es ...« Zuckungen überkamen Tanjung. Sein Körper bäumte sich auf. Er schlug den Kopf so heftig nach links und rechts, als wolle er sich selbst das Genick brechen.
    Im Holo flackerte der Schutzschirm auf wie eine Kerze. Es riss die KAATIR auseinander. Es ging innerhalb einer Sekunde, so schnell, dass man nicht einmal Trümmerstücke sah. Wo eben noch der aufleuchtende Punkt gewesen war, war nun nichts als das rote Glimmen.
    Tanjung schrie.
    Zariy beugte sich vor. »Obere Schleuse schließen! Verlagerungen der Energien auf die Schwachstelle!«
    Hektische Aktivität brach aus. Sämtliche Techniker arbeiteten auf Hochtouren.
    Ein Mediker sprang auf und lief auf Tanjung zu. Ein Medorobot begleitete ihn. Er rollte den Ärmel des blassgelben Gewands hoch und drückte Tanjung ein handtellergroßes Gerät auf die Haut. Das Zittern des Genifers ließ augenblicklich nach.
    Alarm heulte auf, hoch und schrill wie die Schreie eines gefolterten Maschinenwesens. Das Holo wechselte und zeigte schematisch den Strukturdurchgang. Die Schleuse hatte die Form einer Kugel. An ihrem oberen Pol leuchtete es unangenehm grell, ein Zeichen höchster Gefahr. Wenn die Lücke am Pol sich nicht schloss, konnte auch der Rest der Konstruktion Schaden nehmen. Der Wall drohte an der Schwachstelle einzureißen.
    Hannacoy stand auf. »Schließt das Strukturtor!«
    Eine Vernichtung des Repulsorwalls würde tödliche Strahlung über Luna ergießen. Dazu kamen die gewaltigen gravitativen Kräfte, die in den vorbelasteten Städten zu Katastrophen führen mussten. Selbst wenn die Notfall-Paratronschirme die Strahlung abhielten – Luna würde so schnell und endgültig untergehen wie die KAATIR.
    Khelay schloss die Augen. War es das? Würde er auf Luna sterben? Er hatte noch viel vor.
    »Energie umgeleitet!« Zariys Emot strahlte fast so hell wie die Warnmeldung.
    »Es ... zerreißt ...«, stammelte Tanjung. Er schloss die Augen. Sein Kopf fiel zur Seite. Offensichtlich hatte er das Bewusstsein verloren.
    Trotzdem lief das Bild weiter. Die Helligkeit der Darstellung ließ nach.
    Khelay stieß die Luft aus und merkte erst in diesem Moment, wie fest er seine Finger ineinandergekrampft hatte.
    Ein harter Laut, der wie ein Husten klang, kam von Zariy. »Strukturlücke geschlossen. Janthur, du übernimmst!«
    Zariy drehte sich von der Arbeitskonsole fort und rannte aus dem Raum. Ihr Emot leuchtete gefährlich intensiv. Sie hatte es in der Anspannung überhitzt. Wenn sie nichts dagegen unternahm, konnte ihr Kreislauf kollabieren.
    Der Techniker Janthur stand auf. »Der Funkspruch wurde abgestrahlt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das hyperphysikalisch chaotische Umfeld Lunas passiert hat, geht gegen null. Unsere bisherigen Berechnungen wurden bestätigt. Erste Auswertungen durch den Genius liegen vor. Eine Flucht Lunas ist unmöglich.«
    Die Mediker halfen dem Genifer beim Aufstehen. Eine Medoliege schwebte
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