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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten
Autoren: Perry Rhodan
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Techniker an den Stationen vor Khelay beobachteten das Schiff ebenso lautlos wie Hannacoy und die beiden Mediker, die sich im Hintergrund hielten.
    Nur Serhi Tanjung, der Genifer, stieß abgehackt die Luft aus. Der Laut klang überdeutlich in der angespannten Stille.
    Tanjung lag auf einer grün glänzenden Liege in der Raummitte zwischen dem großen Holo und den Arbeitsstationen. Seine Hände steckten in metallischen Handschuhen, deren Fingerspitzen in zehn Vertiefungen in der Sitzlehne verschwanden. Dort verschmolz das Metall mit dem Übertragungsmaterial und verband Tanjung mit dem Genius, der die Operation durchführte. Der Genius wertete sämtliche Daten aus, die das Schiff sammelte und aussendete. Tanjung war die Schnittstelle, die biologischen Augen und Ohren der KAATIR.
    Die KAATIR veränderte ihre Fluglinie und ging in eine Kreisbahn um Luna.
    Khelay lehnte sich im Sessel zurück.
    Der schwache Geruch nach Satheki-Blüten lag in der Luft. Es war nur eine Nuance, dafür gedacht, den Technikern dabei zu helfen, entspannt zu bleiben. Khelays Emot prickelte unwillkürlich, als er den Duft einatmete. Er hatte eine seiner Töchter nach der sternförmigen Blüte benannt, die sich in den Praeterital-Kolonien großer Beliebtheit erfreute.
    Satheki. Was sollte er ihr und ihrer Schwester sagen, falls diese Mission keinen Erfolg brachte? Es tut mir leid, aber ihr müsst jetzt in den Feuerschlaf gehen.
    Die KAATIR sollte hinter dem Repulsorwall Daten sammeln, einen Hilferuf absenden, ihnen mithilfe von Sonden und Messungen irgendwie einen Ausweg aus der völlig abstrusen Situation aufzeigen.
    Irgendwie. Das war das Wort, über das Bonthonner Khelay seit mehreren Stunden immer wieder stolperte. Alles war unscharf geworden. Während er in einem kreisrunden Raum mit klaren geometrischen Strukturen saß, umgeben von messerscharfen Bildern, war für ihn nichts mehr klar. Über Nacht hatte die Sabotage des Widerstands Luna in ein Chaos gestürzt, das seine Pläne und Absichten durchkreuzte und Khelay an einen Abgrund führte.
    Sein Blick glitt zu Ryotar Hannacoy, der konzentriert zusah, wie die KAATIR ihre Kreisbahn um Luna absolvierte. Der Kanzler hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als ausgerechnet die Widerständler um Mithilfe zu bitten. In vier Stunden stand ein Treffen auf der gegenüberliegenden Mondseite an – zwischen den Onryonen und Pri Sipiera samt einiger ihrer Anhänger.
    Khelays Emot brannte, als er daran dachte.
    Ausgerechnet die Widerständler, die die Schuld an der Situation trugen. Ohne sie wäre Luna niemals in diesem extremen System gestrandet.
    Wenn wenigstens die Tolocesten gute Neuigkeiten gehabt hätten! Laut der Lampionköpfe war ein Verlassen des Systems unmöglich. Die gravitativen Verhältnisse verhinderten einen Zug. Dazu kam erschwerend, dass das Priorat durch das vom Widerstand initiierte Gravofeld massiv geschädigt worden war. Es konnte Tage dauern, sämtliche Synapsen zu reparieren.
    Tage, die sie nicht hatten.
    »Die KAATIR tritt in die zweite Umrundung ein. Höhe auf viertausend Kilometer.« Zariys Stimme stand in starkem Kontrast zu ihrem zitternden Körper. Hätte man nur ihre Worte gehört, man hätte denken können, sie wäre die Ruhe selbst. »Bist du einsatzbereit, Tanjung?«
    »Das bin ich.«
    Khelay sah über die Arbeitsstationen vor sich und betrachtete den Genifer. Er trug ein schlichtes fahlgelbes Gewand. Tanjung trug es immer. Es war eine Absage an die bunte Kleidung, die ihn umgab. Er wollte sich bewusst von anderen Onryonen abgrenzen und besonders sein.
    Dagegen ließ sich nicht viel sagen, denn Tanjung war besonders. Seine Fähigkeiten als Genifer ragten heraus. Dennoch blieb Tanjung der ewige Zweite, denn sein Können verblasste, sobald Aytosh Woytrom den Raum betrat. Und das war bitter für Tanjung.
    Es wäre Khelay lieber gewesen, Aytosh Woytrom, den besten Genifer, für diese Mission einzusetzen.
    Woytrom arbeitete allerdings mit NATHAN unter Hochdruck an der Wiederherstellung des Priorats, damit das Transpositornetz schnellstmöglich wieder einsatzbereit war.
    Die KAATIR ging in die nächste Umrundung. Sie war ein dunkler Punkt vor dem rot leuchtenden Wabern, das Luna umschloss.
    Zariy hielt die dunklen Hände am organisch wirkenden Pult aufgelegt. Anscheinend hatte die Cheftechnikerin nicht vor, sich während der Mission hinzusetzen. »Höhe auf achttausend. Freischaltung der Strukturschleuse am unteren Pol vorbereiten. Letzte Berechnungsüberprüfung starten.«
    Die
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