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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten
Autoren: Perry Rhodan
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der Onryonen geähnelt haben mochten, lagen wie die zerbrochenen Schalen eines ballonförmigen Rieseneis auf dem Mondboden.
    Zwei von über dreihundert Wohnblocks, die intakt aussahen.
    Shanda zeigte nach oben. »Was ist das?«
    Toufec hob den Kopf. Bisher hatte er gedacht, das düstere rote Licht rühre von den Anuupi-Verbänden der einzelnen Schutzsphären her. Aber das tat es nicht. Hoch über ihnen, in der Unendlichkeit hinter dem Repulsorwall, waberte eine rötliche Wolke. Breite Formationen leckten wie eingefrorene Zungen hindurch. Zwei winzige düstere Punkte glommen darin. Sie stierten ihn an wie die Augen eines wütenden Gottes.
    Unvermittelt fühlte Toufec sich schutzlos. »Was auch immer da oben ist, es ist nicht mehr die Indifferenzspur, auf der Luna unterwegs gewesen ist. Wir haben angehalten.«
    »Das ist ja großartig! Endlich eine gute Neuigkeit.«
    Toufec schickte über Pazuzu Sonden aus. »Abwarten.«
    Shanda schwebte näher an ihn heran. Sie tippte gegen ihren Helm. »Ich habe eine Nachricht bekommen. Quinta Weienater ist ganz in der Nähe.«
    Toufec gelang es nicht, den Blick von dem Wabern im All zu nehmen. Waren das Neutronensterne? Wenn ja, hatten sie ein Problem.
    Shanda flog los. »Komm! Bevor die Onryonen die Funkquelle orten.«
    Sie ließen den Kraterwall hinter sich und stießen auf die fahlgrüne Ebene vor, die aus kränklich aussehendem Metall bestand und die gesamte Mondoberfläche bedeckte. Bisher hatte Toufec die künstliche Kruste mit ihren insektenartigen Säulen, den skurrilen Verwerfungen und absurden Mustern in ihren Bann gezogen. Doch alles, was er in diesem Moment wahrnahm, war das düstere rote Wabern im All. Die Plasmawolke, in der vielleicht zwei sterbende Sonnen darauf warteten, ihn mit in den Tod zu reißen.
    Pazuzu entdeckte den Gleiter nach kurzer Suche. Seine Sonden gaben Toufec die Position an.
    Quinta Weienater hatte entgegen der Vereinbarung nie den Rückweg nach Luna City angetreten. Stattdessen hatte sich die Frau aus dem Widerstand in der Miniatur einer Technohaube versteckt, die den Gleiter nahezu passgenau einhüllte. Die Innenseiten des Geflechts waren dunkel verfärbt. Die Widerständlerin musste vor dem Parken im SERUN vorausgeflogen sein und die Oberfläche mit einer Schicht versehen haben, die eine visuelle Ortung unmöglich machte.
    Sie näherten sich per Gravopak, landeten und stiegen in den Gleiter.
    Die Türen senkten sich und rasteten mit einem leisen Klicken ein.
    Toufec fühlte Erleichterung, die Wände des Gleiters zwischen sich und dem roten Glimmen zu haben.
    Quinta drehte sich zu ihnen um. Ihr Gesicht wirkte ausgemergelt, die Augen fiebrig. »Pri hat sich gerade gemeldet. Wir sind so was von ... verloren.«
    Toufec setzte sich. »Es sind Neutronensterne.«
    Shanda, die eben das Haltefeld aktivieren wollte, hielt in der Bewegung inne. »Neutronensterne?«
    »Ja. Extreme Dichte, extreme Strahlung.« Quinta startete und gab Vollschub. Das Technogeflecht jagte unter ihnen dahin. »Ohne den Repulsorwall wären wir längst tot. Wir werden angezogen. Es wird Luna in wenigen Tagen zerreißen.«
    »Aber ...« Shanda krallte die Finger in die Lehnen des Pneumositzes. »Das heißt, dass wir sterben.«
    Quinta starrte auf das Technogeflecht, das sich im Widerschein des Plasmas schmutzig rot verfärbte, als wäre es entzündet. »Ganz genau.«

2.
    Jenseits des Repulsorwalls
    Iacalla. Raumüberwachungszentrum.
     
    »Drei, zwei, eins – Start!« Menthennar Zariy stand vornübergebeugt an der Konsole, die goldenen Augen zusammengekniffen. Der hagere Körper zitterte vor Anspannung.
    Bonthonner Khelay betrachtete die Cheftechnikerin und Einsatzleiterin neben sich. Sie war alt. Fast so alt wie Fheyrbasd Hannacoy, der auf ihrer anderen Seite saß. Die schwarze Haut in Zariys Gesicht war borkig, zwei Alterstropfen hingen wie geronnenes Gelee an der Schläfe. Statt sich diesen Makel entfernen zu lassen, trug Zariy ihn mit sichtlichem Stolz. Die Tropfen standen für ihr Können und ihre Erfahrung. Sie hatte das Kontrollzentrum Iacalla-Taa und die besten Techniker Lunas unter sich.
    Auf dem Holo vor Khelay zeigte sich in Miniatur, was auch das riesige Raumholo vor den beiden halbkreisförmig angeordneten Arbeitsstationen übertrug: ein kugelförmiges Beiboot, kaum fünfzig Meter durchmessend und unbemannt, das hundert Kilometer von Iacalla entfernt in einer geraden Linie nach oben schoss. Die KAATIR. Auf ihrem runden Leib lag die Hoffnung ganz Lunas.
    Die fünf
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