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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten
Autoren: Perry Rhodan
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Oberfläche lag ruhig da. Ein Schwarm Roboter schwebte um ein Hochhaus auf halber Strecke zwischen dem See und dem Flip. Die Spitze des Einkaufszentrums in den oberen Etagen war abgebrochen. Ruß lag auf der Fassade der Stockwerke darunter.
    Shanda spürte die angespannte Stimmung in der Stadt, ohne in ein bestimmtes Gehirn mental einzubrechen. Durch ihre telepathischen Fähigkeiten war sie sensibilisiert. Auf dem Weg zum Regierungssitz waren ihnen kaum Lunarer oder Onryonen begegnet, bei denen Shanda hätte espern und damit ihre besondere Gabe anwenden können.
    Dafür standen umso mehr vor dem kugelförmigen Flip, dem Sitz des Lunaren Parlaments. Mehrere Hundert Menschen und Onryonen umlagerten den Weg, der zum Hauptportal des Regierungsgebäudes führte. Sie drängten sich am Ufer des Flusses hinter Absperrgittern. Lunarer und Onryonen in Uniformen hielten den Zugang frei.
    »Warten die auf uns?« Kemeny zog den Kopf ein. Er erinnerte Shanda an ein verschrecktes Tier, wie er mit kleinen, schnellen Schritten in Richtung Eingang und Sicherheit hastete.
    »Sieht ganz danach aus.«
    Zornige Rufe brandeten auf, als sie sich näherten. Sie mischten sich mit schrillen Pfiffen und Beleidigungen.
    Toufec hob eine Braue. »Werden sie uns angreifen?«
    Shanda blieb stehen, schloss die Augen und fühlte in die Menge hinein, ohne sich konkret auf eine Person zu konzentrieren. »Die meisten sind sehr wütend. Sie geben uns die Schuld für die Katastrophe. Sie sind gekommen, um ihrer Empörung Luft zu machen. Manche zweifeln auch. Sie fragen sich, ob wir überhaupt verantwortlich sind oder ob das eine Lüge der Onryonen ist. Einen direkten Willen zum Angriff finde ich nicht.«
    Sie gingen schweigend weiter.
    Eine Lunarerin in grauem Kostüm mit sorgsam hochgesteckten weißen Haaren kam ihnen entgegen. Sie hatte viele Fältchen um die Augen und wirkte doch so, als wüsste sie nicht, was ein Lächeln war. »Ich bin Jena Tirig, Beraterin des Lunaren Residenten Antonin Sipiera. Kommt bitte!«
    Hinter Tirig marschierten zehn uniformierte Lunarer mit Strahlern in Brustholstern, die den Stoff ihrer Jacken ausbeulten.
    Toufec warf Shanda einen fragenden Blick zu.
    Wieder esperte Shanda. Sie erkannte keine Falle. Jena Tirig war mit dem Sicherheitspersonal als Empfangskomitee geschickt worden und sollte dafür sorgen, dass es nicht zu Übergriffen aus der Bevölkerung kam.
    »In Ordnung«, sagte Shanda.
    Sie beschleunigten ihre Schritte, um das Gebäude schnell zu erreichen.
    Shanda wurde kalt, während sie auf dem längsseits abgesperrten Weg in der Mitte der Menge ging. Luna stand am Abgrund, und man gab auch ihr die Schuld dafür. Der Hass richtete sich gegen den Widerstand und seine Helfer.
    Gedanken, vergifteten Pfeilen gleich, prasselten auf sie ein. Die Dunkelheit und der Schmerz im Denken der Menschen und Onryonen legten sich wie eine Wolke auf Shanda. Es kostete sie Mühe, die mentale Aufmerksamkeit von den Bürgern abzuziehen und sich auf nahe Abgeordnete zu konzentrieren.
    Dieses Mal setzte Shanda ihre Fähigkeiten bewusst und tiefgehend ein. Sie drang in Erinnerungen vor, durchforstete das Wissen einer Parlamentarierin und suchte nach Hinweisen auf einen Hinterhalt im Flip. Sie fand keine.
    Jena Tirig führte sie durch die äußere Kugel, einen Antigravschacht hinauf und zu einem der unteren Konferenzräume. Sie betraten den halbkreisförmigen Raum durch einen von zwei parallelen Zugängen. Vor ihnen erstreckte sich eine breite Panoramafront, die den See und die Skyline der bis zu anderthalb Kilometer hohen Gebäude dahinter zeigte. Ein Springbrunnen mit gerichteten Wasserbögen schuf in der Lautlosigkeit eines Dämmfelds immer neue Muster.
    Shandas Blick fiel auf den Boden. Schwarz, durchzogen von einem goldgelben Winkel. Auf der anderen Seite des Springbrunnens zeichnete sich ein silbergrauer Ring ab. Interessiert blieb Shanda stehen und sah zurück. Was sie am Boden erkannte, war das Wappen Luna Citys, das bis zur Glassitfront reichte und einen Großteil des Untergrunds bedeckte. Es zeigte den Mond auf einem schwarzen Grund. Die Spitze des Winkels verwies auf die Position Luna Citys. Darüber stand, teils von einer ovalen Tischgruppe mit Pneumostühlen verdeckt, der Schriftzug: Luna City.
    Auch die Wand zwischen den beiden Raumeingängen präsentierte das Halbrundschild. Nicht aufgeprägt oder aufgemalt, sondern in Form eines dreidimensionalen Holos. Die zehn Pneumositze zeigten allesamt auf das Holo und nicht auf den
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