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2725 - Preis der Gerechtigkeit

2725 - Preis der Gerechtigkeit

Titel: 2725 - Preis der Gerechtigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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sich auf die richtige Seite zu stellen und konsequent zu handeln! Außerdem war ein Zellaktivator unterwegs nach Tefor, und Vetris würde ihn schon bald anlegen. Ewiges Leben. Ein Traum. Es rückte ihn näher an die Großen ...
    »Heute wird die Sorgfaltsministerin verkünden, dass du in Kürze den Zellaktivator in einer öffentlichen Zeremonie anlegen wirst«, riss Shozdor den Tamaron aus den Gedanken. »Eine zeichenhafte Handlung für die gesamte Galaxis.«
    »Wann?« Vetris spürte, wie sein Herzschlag sich aufgeregt beschleunigte. Ein seltenes, aber willkommenes Gefühl.
    »Am 12. Oktober«, sagte der Geheimdienstchef.
    Noch zwanzig Tage.
    »So spät?«
    »Es braucht Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen. Es braucht die besten Sicherheitsvorkehrungen. Wir müssen außerdem wissen, ob der Zellaktivator sauber ist.«
    »Vertraust du dem Tribunal nicht?«
    »Du etwa?«
    Vetris-Molaud lachte. Das war Antwort genug. Er vertraute kaum jemandem. »Ich vertraue dir«, sagte er dennoch. »Und ich bin mit deiner Planung einverstanden.« Er stockte kurz. »Der 12. Oktober 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Ein Tag, der in die Geschichte eingehen wird. Lass uns die Details besprechen!«

4.
    Der Tod kommt langsam
     
    Das Gespräch stockte schon eine ganze Weile. Sie saßen noch immer in Schechters Klause. Nur ein geringer Teil des Bodens in dem Zelt mit den papierartigen Bahnen bestand aus Holz.
    Gador-Athinas hockte auf der kühlen und leicht feuchten Wiese. Er fror, doch er störte sich nicht daran. Da saßen sie und diskutierten über das Thema Tyrannenmord: zum einen er, Gador-Athinas, zum zweiten der Abt eines seltsamen Klosters – und als Dritter im Bunde ein Massenmörder.
    Seit einigen Minuten schwiegen sie allerdings. Alles schien gesagt zu sein. Doch nun ging Gador-Athinas etwas nicht mehr aus dem Sinn. »Wenn ihr in der Zeit zurückreisen könntet«, sagte er, »vielleicht hundert oder tausend Jahre, oder – ja, das ist gut – in die Zeit, als Monos ein Kind war. Ihr wisst, wer Monos war, oder?«
    »Der Diktator der Milchstraße für etliche Hundert Jahre«, sagte Schechter. »Ein Kosmokratenzögling, wenn es jemals einen gab.«
    »Ein Tyrann«, ergänzte Vigureis. Er nestelte mit Daumen und Zeigefinger über den Edelstein auf seinem Zahn. Fast sah es aus, als versuche er, ihn zu packen und herauszubrechen. Die Knöchel am Handrücken traten weiß hervor. »Aber worauf willst du hinaus?«
    Gador-Athinas schloss die Augen. »Wenn ihr zurückreisen könntet und vor Monos als Kind stehen würdet. Wenn ihr wüsstet, was später aus ihm werden wird, wie unendlich viel Leid er verursachen wird. Wenn ihr vor diesem kleinen, hilflosen Wesen stehen würdet –würdet ihr es töten?«
    »Ja«, sagte Schechter, ohne eine Sekunde nachzudenken.
    »Das Kind wäre unschuldig«, wandte Vigureis ein.
    Der Tomopat winkte mit seinem Fuß ab; eine bizarr anmutende Geste. »Ich würde ihn töten. Ob mit oder ohne Auftrag. Die Moral gebietet es.«
    »Tatsächlich?«, fragte der Abt. »Ohne dir zu nahe treten zu wollen – vielleicht irrst du dich. Und vielleicht ...« Er stockte.
    »Ja?«, fragte Schechter.
    »Vielleicht hast ausgerechnet du kein Recht, über Moral zu reden.«
    »Aber du schon?«, gab der Tomopat zurück, und erneut breitete sich Schweigen aus.
    »Es gibt keine Unschuld«, sagte Gador-Athinas schließlich mit nachdenklichem Tonfall. »Und selbst wenn, was wiegt ein Leben gegen das von Millionen?«
    »Die eine Seele kann lauter schreien als die vielen«, meinte der Abt. »Und wenn du in die Kinderaugen schauen würdest ...«
    »Dann sieh nicht hin!«, unterbrach Schechter. »Das ist etwas, das man früh lernen muss, wenn man darüber nachdenkt, einen Tyrannen zu beseitigen.« Er lachte laut. »Monos – oder welchen Namen man hier einsetzen mag. Jeder Tyrann hat ein Leben. Eltern. Vielleicht eine Frau. Kinder. Doch für mich waren meine Opfer stets Aufträge. Keine Lebewesen.«
    »Monos war ...«
    »Wir reden aber über einen anderen«, unterbrach Schechter hart.
    »Wir reden über ein allgemeines Thema«, widersprach Vigureis.
    »Ach ja? Oder über ... den Herrn der Skorpione? Stell dich nicht dumm!«
    Vigureis stand auf. Ein zerquetschter Grashalm hing an seiner Hose. »Tut, was ihr tun müsst.«
    Er drehte sich um und ging.
     
    *
     
    An die Teigfladen könnte er sich gewöhnen, vor allem, solange sie von Khaika serviert wurden. Ihr Metallfolienkleid hatte sie abgelegt und war in eines mit normalem Stoff
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